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Acht Tore bei Sforza-Debüt - Luzern trifft in der Nachspielzeit doppelt

1. Spieltag der Schweizer Super League

Acht Tore bei Sforza-Debüt - Luzern trifft in der Nachspielzeit doppelt

Marco Schneuwly rettete Markus Babbel und dem FC Luzern spät einen Zähler.

Marco Schneuwly rettete Markus Babbel und dem FC Luzern spät einen Zähler. Imago

FCL: Spätes Glück mit pikanter Pointe

Turbulent ging es in Luzern zu, was besonders an der Schlussphase lag: Die Gäste aus Sion führten nach Toren von Konaté und Assifuah komfortabel mit 2:0 beim Babbel-Team. In der 90. Minute schaffte Hyka durch einen abgefälschten Flachschuss den Anschlusstreffer. Nur Ergebniskosmetik? Mitnichten, denn die Luzerner nutzten die vierminütige Nachspielzeit und trafen durch Schneuwly in der 92. Minute unverhofft sogar noch zum 2:2.

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Dass ausgerechnet Schneuwly den Schlusspunkt markierte, hat eine pikanten Pointe: Der Angreifer bekam vor einer Woche just von Sion einen Sechsjahresvertrag angeboten, ohne dass Sion den FCL davon in Kenntnis setzte. "Das ist gegen die Regeln", tobte Sportchef Rolf Fringer, während Babbel davon sprach, sein Verein habe "die Pistole auf die Brust gesetzt bekommen". Nun traf Schneuwly also zum vielumjubelten Ausgleich - ausgerechnet gegen Sion. Das sorgte natürlich für Genugtuung im Luzerner Lager. "Aus diesem Grund haben wir ihn nicht abgegeben", sagte Babbel anschließend, "es ist natürlich schön, dass er ausgerechnet gegen jenen Klub trifft, der ihn holen möchte."

YB auf dem Boden der Tatsachen

Im zweiten Spiel am Samstag enttäuschte der selbsternannte Titelaspirant Young Boys Bern beim FC Zürich. Nach mehreren zweiten Plätzen in den letzten Jahren möchte der Hauptstadtklub diesmal angreifen. Hierfür wurde namhaftes Personal in die Hauptstadt gelotst, so etwa der Ex-Herthaner Steve von Bergen oder Offensivspieler Miralem Sulejmani (ehemals Ajax und Benfica). Trainer Uli Forte hatte vor der Runde daher betont: "Wir wollen einen Titel gewinnen", während Torjäger Hoarau sagte: "Wir haben eine tolle Mischung aus Routiniers und Talenten." Umso ernüchternder geriet der Auftakt, zwar erzielte der großgewachsene Stürmer per Kopf das YB-Tor, ansonsten bot Bern aber erschreckend wenig, Koch erzielte für den FCZ acht Minuten vor dem Ende den 1:1-Endstand. "Wir haben zu viel geredet und von hohen Zielen geträumt. Jetzt müssen Taten her", gestand Trainer Forte hernach kleinlaut ein.

Erlaubte sich eine kleine Spitze in Richtung Bern: Zdravko Kuzmanovic.

Erlaubte sich eine kleine Spitze in Richtung Bern: Zdravko Kuzmanovic. Imago

Meisterschaftsfavorit FC Basel gab sich am Sonntag gegen den FC Vaduz derweil keine Blöße, benötigte für die Führung allerdings ein wenig Mithilfe des Unparteiischen: Vaduz-Verteidiger Pergl spielte den Ball klar vor dem Strafraum mit der Hand, allerdings zeigte der Referee auf den Punkt. Matias Delgado verwertete den Strafstoß zur Führung. Ein später Treffer von Yoichiro Kakitani rundete den pflichtgemäßen 2:0-Heimsieg ab. "Die Konkurrenz hat vor der Saison erzählt, wie bereit sie ist. Als ich mir aber das Spiel von YB angesehen habe, war ich schon überrascht, wie schwer sie sich getan haben. Da können wir also zufrieden sein", sagte der ehemalige Stuttgarter Zdravko Kuzmanovic mit Blick auf Basels Konkurrent Bern.

Herbe Sforza-Pleite zum Auftakt

Die Partie des Spieltages fand indes definitiv in Thun statt, wo der Grasshopper Club Zürich in einer rastlosen Partie mit 5:3 siegte. Bereits nach acht Minuten führten die Gäste durch den Ex-Frankfurter Caio sowie Ravet mit 2:0, und es ging munter weiter: Zwar verkürzte Buess für die von Ciriaco Sforza trainierten Hausherren bereits nach einer Viertelstunde, doch dann machte der GC vor der Pause kurzen Prozess und stellte auf 5:1 (Basic, Dabbur, Tarashaj). Die Partie war gelaufen, doch Thun sorgte durch ein sehenswertes Geschoss von Munsy sowie ein kurioses Kopfball-Eigentor von Barthe aus 18 Metern für ein wenig Ergebniskorrektur bei Sforzas Debüt als Thuner Übungsleiter. Der ehemaligen Bayern- und Lautern-Akteur war zu Saisonbeginn vom Zweitligisten FC Wohlen gekommen.

atr