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Hütter: "Von Zufriedenheit bin ich weit weg"

Frankfurt enttäuscht gegen Empoli

Hütter: "Von Zufriedenheit bin ich weit weg"

Musste mit Frankfurt die zweite Niederlage der Vorbereitung einstecken: SGE-Coach Adi Hütter.

Musste mit Frankfurt die zweite Niederlage der Vorbereitung einstecken: SGE-Coach Adi Hütter. imago

Von Frankfurts Testspiel in Reischach (Italien) berichtet Julian Franzke

Trainer Adi Hütter setzte gegen Empoli auf eine 3-4-2-1-Formation, was sich im Vormittagstraining bereits angedeutet hatte. Zu Beginn drückte Frankfurt den italienischen Erstligisten tief in die eigene Hälfte, ließ den Ball gut laufen, gefiel mit schnellen Seitenverlagerungen und wirkungsvollen Pressing-Situationen. Die Belohnung blieb jedoch aus, da die Eintracht ihre Chancen nicht nutzte; Luka Jovic (6.) nach einer schönen Einzelaktion und Mijat Gacinovic per Freistoß (11.) hatten das 1:0 früh auf dem Fuß.

Doch so stark die Eintracht begann, so sehr ließ sie im Verlauf der ersten Hälfte nach. Geringes Tempo, kaum mehr effizientes Pressing, viele einfache Fehler - gegen die dicht gestaffelt verteidigende Mannschaft von Empoli fanden die Hessen im letzten Drittel keine Lösungen mehr. Es kam, wie es kommen musste: Die Italiener gingen mit ihrer ersten gelungenen Offensivaktion in Führung. Nach einer Hereingabe von der rechten Seite kam Francesco Caputo am langen Pfosten frei zum Abschluss und ließ sich die Chance nicht nehmen. Die beste Gelegenheit besaß kurz vor dem Pausenpfiff erneut Jovic, dessen Kopfball nach einer Ecke von Jonathan de Guzman auf der Linie geklärt wurde. Praktisch im Gegenzug hätte Antonio La Gumina auf 2:0 stellen können.

Kräfteverhältnisse kippen weiter

Zur Pause verzichtete Hütter auf Wechsel. Die Verschnaufpause brachte jedoch keinen neuen Schwung, im Gegenteil: Die Kräfteverhältnisse kippten nach dem Wiederanpfiff weiter zugunsten des FC Empoli. Offensiv lief zunächst so gut wie gar nichts mehr zusammen, und defensiv zeigte sich Frankfurt viel zu unsortiert, sodass Empoli häufig in die gefährlichen Räume kam. Caputo (47., 61.) und La Gumina (67.) hatten mehrere Großchancen auf dem Fuß, allein Keeper Felix Wiedwald war es zu verdanken, dass die Italiener kein Schützenfest feierten. Das 0:2 fiel trotzdem, der schwache Evan Ndicka blockte einen Schuss mit der Hand, Caputo verwandelte den fälligen Strafstoß (63.).

Starker Fabian leitet Drangphase ein

Es dauerte bis zur 74. Minute, ehe Marco Fabian mit einem satten Distanzschuss die erste nennenswerte Eintracht-Chance im zweiten Durchgang auf dem Fuß hatte - und damit eine Drangphase einleitete. Zehn Minuten zuvor hatte der Coach neun frische Kräfte gebracht und auf 4-4-2 umgestellt. Frankfurt hatte in der Schlussphase noch einige vielversprechende Abschlusssituationen, am genauesten zielte erneut der starke Fabian, der mit einem weiteren Distanzschuss Empolis Keeper zu einer Parade zwang (80.). Der Anschlusstreffer fiel jedoch nicht mehr.

Hütter: "Wir haben noch viel zu tun"

Hütter analysierte die Partie hinterher sachlich-kritisch. "Von Zufriedenheit bin ich weit weg. Speziell am Anfang haben wir schon viele Sachen so umgesetzt, wie ich es mir vorstelle. Dass man das nicht 90 Minuten spielen kann, ist mir klar. Wir werden einen Mix finden müssen aus gezieltem Pressing und Balleroberungen, aber dazu muss man viel besser stehen. Was mich gestört hat, waren die teilweise zu leichten Ballverluste", sagte der Trainer. Auch das Spiel vor die Abwehr habe ihm nicht gut gefallen: "Da standen unsere Sechser nicht so, wie ich mir das vorstelle. Trotzdem habe ich gute Ansätze gesehen, wir haben aber noch viel zu tun."