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Gacinovic: Zwei Tore, eine Schrecksekunde bei Frankfurter Testspiel

Frankfurt feiert Schützenfest in Wiesbaden

Gacinovic: Zwei Tore, eine Schrecksekunde

Nahm eine Hauptrolle im Testspiel ein: Mijat Gacinovic.

Nahm eine Hauptrolle im Testspiel ein: Mijat Gacinovic. picture alliance

Im vierten Vorbereitungsspiel ließ Trainer Adi Hütter seine Mannschaft erstmals nicht mit einer Viererkette antreten, sondern setzte zunächst auf das vergangene Saison oft bewährte 3-5-2 mit einem Sechser (Torro) und zwei Achtern (Cavar, Allan) davor. Nach Chancen von Evan Ndicka, David Abraham, Marjan Cavar und Allan in den ersten Minuten hätte die Eintracht vor 4709 Zuschauern eigentlich früh führen müssen, stattdessen schlugen die Gastgeber in der 17. Minute in Person von Simon Brandstetter zu. Beim Kopfball des Stürmers sah Frankfurts Rechtsverteidiger Danny da Costa nicht gut aus. Frankfurt benötigte allerdings nur fünf Minuten für den Ausgleich, Marjan Cavar behauptete sich im offensiven Mittelfeld stark gegen Sören Reddemann und steckte den Ball zu Sebastien Haller durch, der seinen mitgelaufenen Sturmpartner Goncalo Paciencia bediente. Der Neuzugang des FC Porto musste nur noch einschieben. Anschließend plätscherte die Partie bis zur Pause vor sich hin, Frankfurt befreite sich häufig mit hohen langen Bällen, so gefährlich wie in der Anfangsphase wurde es aber nicht mehr. Das Spektakel sparte sich der Erstligist für den zweiten Durchgang auf.

Hütter rotiert und die Eintracht dreht auf

Bis auf im Tor wechselte Hütter zur Pause komplett durch und stellte auf ein 4-2-3-1 um. Die Eintracht ließ den Ball nun besser und schneller laufen und konterte Wiesbaden fast schon im Minutentakt aus. Vor allem über die rechte Abwehrseite waren die Hausherren äußerst anfällig. Nach einem bösen Fehlpass von Moritz Kuhn tauchte Luka Jovic in der 52. Minute vor dem Tor auf und vollstreckte sicher, danach kam der SVWW zwar noch einmal zurück - Sascha Mockenhaupt durfte nach einer Ecke relativ freistehend zum 2:2 einköpfen (62.) - im Anschluss brachen aber alle Dämme.

Für das 3:2 sorgte Linksaußen Danny Blum, der sich nach toller Vorlage von Jonathan de Guzman stark im Zweikampf behauptete und den Ball in die rechte Ecke beförderte (64.). Kurz darauf spielten Gacinovic und Jovic einen Konter ganz stark aus. Erst schickte Gacinovic seinen serbischen Landsmann steil, kurz vor der Grundlinie passte Jovic quer zurück auf den mitgelaufenen Gacinovic (69.) - die Entscheidung. Elf Minuten später war es wiederum Jovic, der einen Konter über Nicolai Müller gekonnt einleitete, in der Mitte lauerte Gacinovic, der vor dem Tor erneut ruhig blieb. Den Schlusspunkt zum 6:2 setzte Nicolai Müller (88.) bei einem weiteren schnellen Gegenstoß.

Gacinovic: "Es ist nicht so schlimm"

Während der Treffer fiel, wälzte sich Gacinovic in der eigenen Hälfte auf dem Boden. Der offensive Mittelfeldspieler schien sich unglücklich am Knie verletzt zu haben, konnte nach einer kurzen Behandlung auf dem Platz aber ohne Hilfe vom Feld gehen. Später gab er in den Stadionkatakomben Entwarnung: "Es ist nicht so schlimm, alles ist stabil." Der 23-Jährige ist zuversichtlich, am Dienstag im Training wieder dabei zu sein. Nicht mitmachen konnte Taleb Tawatha, der wegen Problemen an der Achillessehne seit einigen Tagen pausiert.

"Das war ein guter Test gegen eine Mannschaft, die nächste Woche beginnt. In der ersten Hälfte haben wir sehr gut angefangen, nach dem Tor aber ein bisschen den Faden verloren. In der zweiten Hälfte war es dann ein anderes Spiel, eine andere Systematik. Da hat mir sehr gut gefallen, dass wir viel vertikal gespielt und uns zwischen den Linien besser angeboten haben. Wir haben mit Speed nach vorne und die Tore sauber fertig gespielt. Das war ein guter Test und eine Leistung, auf der wir aufbauen können", resümierte Hütter. Nicht zufrieden war er mit einigen "Situationen speziell nach Eckbällen" und der defensiven Staffelung in einigen Szenen.

Julian Franzke