Aus dem Trainingslager des VfB Stuttgart im Stubaital berichtet Benni Hofmann
Im Duell mit dem Ex-Kollegen David Wagner – beide standen einst in Diensten von Borussia Dortmund – überraschte VfB-Trainer Hannes Wolf. Er ließ das Duo Ebenezer Ofori/Dzenis Burnic auf der Doppelsechs beginnen. Zudem erhielt Matthias Zimmermann seine Chance hinten rechts, Benjamin Pavard rückte in die Innenverteidigung. Die Schwaben, bei denen Daniel Ginczek mit Muskelproblemen passen musste, waren dem Premier-League-Neuling fußballerisch hochüberlegen. Das manifestierte sich im herrlich herausgespielten 1:0 (12.): Eine Kombination über Burnic, Chadrac Akolo, der für das Überraschungsmoment sorgte, und Zimmermann veredelte Simon Terodde per Kopf.
Huddersfield Town enttäuschte in Durchgang eins, trug kaum zum Spiel bei. Verfehlte Marcin Kaminski nach Freistoßflanke von Emiliano Insua noch sträflich freistehend das Gehäuse von Ex-Mainz-05-Schlussmann Jonas Lössl (16.), machte es Akolo besser. Der Kongolese, den Wolf im Tausch mit Takuma Asano nach 20 Minuten auf die Zehn beorderte, schloss von der Strafraumgrenze trocken ab – Innenpfosten, 2:0 (41.). Die Briten kamen dem VfB-Gehäuse vor der Pause lediglich bei einer Standardsituation und einem Versuch von Tom Ince aus der zweiten Reihe nahe (20.). Am gefährlichsten war noch ein langer Abschlag von Torwart Lössl in der Anfangsphase, der beim Aufprall auf den Rasen der Schwazer Silberstadt-Arena Fahrt aufnahm und über Mitch Langerak hinweg, aber neben das Tor segelte.
VfB zu sorglos - Green und Werner im Pech
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Zwar gehörte die erste Aktion dem Bundesliga-Aufsteiger, doch Asano verfehlte das gegnerische Gehäuse nach Zuspiel des eingewechselten Anastasios Donis (47.). Wagners Team, das zumindest in dieser Phase etwas besser in die Partie fand, kam in der 54. Minute zum Anschlusstreffer: Nach einer kurz ausgeführten Ecke rückte Stuttgart zu behäbig nach, die Flanke von Rajiv van la Parra senkte sich an Ron-Robert Zieler vorbei ins lange Eck.
An der Stuttgarter Dominanz änderte dies wenig: Einen Konter schloss Tobias Werner nach nahezu unbedrängtem 60-Meter-Lauf schlitzohrig zum 3:1 ab (67.). Wenig später traf Julian Green nur den Außenpfosten (69.) und Christian Gentner verfehlte nach Ecke von Berkay Özcan den Huddersfield-Kasten nur knapp (70.).
Allerdings agierte der VfB in der Schlussviertelstunde defensiv nachlässig, was die Engländer prompt bestraften. Van la Parras Volley konnte Zieler noch entschärfen, doch beim Nachschuss von Ex-Union-Berlin-Angreifer Collin Quaner war der 28-Jährige machtlos (77.). Ebenso drei Minuten später: Ailton unterlag dem bulligen Sean Scannell im Laufduell – 3:3 (80.). Den eigentlich verdienten Stuttgarter Siegtreffer verpasste Werner in der 88.: Der 32-Jährige traf nach Green-Flanke nur die Latte.
Statistik
Stuttgart 1. HZ: Langerak – Zimmermann, Pavard, Kaminski, Insua – Ofori, Burnic – Akolo, Asano, Brekalo – Terodde.
Stuttgart 2. HZ: Zieler – Zimmermann (61. Zimmer), Baumgartl, Grgic, Ailton – Gentner, Mangala – Asano (61. Green), Özcan, Brekalo (61. Werner) – Donis.
Huddersfield 1. HZ: Lössl – Smith, Hefele, Jorgensen, Löwe – Kachunga, Williams, Mooy, Ince – Palmer, Mounie.
Huddersfield 2. HZ: Coleman – Cavare, Hudson, Jorgensen (74. Scannell), Malone – Whitehead - Quaner, Billing, Lolley, Van la Parra – Depoitre.
Tore: 1:0 Terodde (12.), 2:0 Akolo (41.), 2:1 van la Parra (54.), 3:1 Werner (67.), 3:2 Quaner (77.), 3:3 Scannell (80.).
Zuschauer: 1000.