Bundesliga

Kohfeldts "Händchen" als Trumpf

Bremen: Zehn Jokertore bedeuten Platz zwei

Kohfeldts "Händchen" als Trumpf

Bester Bremer Joker: Claudio Pizarro belohnte Trainer Florian Kohfeldts Vertrauen dreimal von der Bank aus.

Bester Bremer Joker: Claudio Pizarro belohnte Trainer Florian Kohfeldts Vertrauen dreimal von der Bank aus. imago

Ligaweit beweist damit einzig BVB-Trainer Lucien Favre (14 Jokertore) ein noch besseres Händchen als Werder-Coach Florian Kohfeldt. Dabei war Bremen mit nur zwei Toren durch Einwechselspieler in der vergangenen Spielzeit noch Schlusslicht in diesem Ranking . . .

Kohfeldt ("manchmal hat man als Trainer eben Glück") tut diese Entwicklung gerne bescheiden-flapsig ab. Zufall scheint sie bei genauerer Betrachtung aber keineswegs, zumal Bremen auch die zweitmeisten Torvorbereitungen durch Joker (sechs) vorweist. Spitze ist hier ebenfalls Dortmund mit zehn Assists. Zurückzuführen lässt sich Werders besondere Qualität zum einen auf die Kaderzusammenstellung, die dank eines besonders üppigen Angebots verschiedener Stürmertypen Kohfeldt reichlich Auswahlmöglichkeiten bietet. Zum anderen zeigt der Trainer auch das nötige Geschick, je nach Spielsituation und Gegner die passenden Personalmaßnahmen vorzunehmen.

Pizarro vor Johannes Eggestein und Sargent

So zeichnen für die zehn Jokertore gleich sechs verschiedene Akteure verantwortlich. Mit drei Treffern ist Claudio Pizarro die Nummer eins. Je zweimal erfolgreich waren Johannes Eggestein und Joshua Sargent, zudem Milot Rashica, Martin Harnik und Kevin Möhwald. Rein rechnerisch sicherten die Bremer Einwechselspieler somit sieben Punkte. Tatsächlich sind es vermutlich noch mehr Zähler, etwa wenn man das letztlich entscheidende 2:0 von Eggestein gegen Wolfsburg (vorbereitet vom ebenfalls eingewechselten Pizarro) mit in die Betrachtung einbezieht. Einen Trumpf im Rennen um Europa bedeutet diese Möglichkeit zum erfolgreichen "Nachlegen" allemal.

Vereinsrekord in Reichweite

Geht es so weiter wie an den jüngsten drei Spieltagen, als mit Eggestein (in Nürnberg), Möhwald (gegen Augsburg) und nun Pizarro jeweils ein Einwechselspieler erfolgreich war, gerät sogar der Vereinsrekord aus der Saison 2006/07 in Reichweite. Die 17 Jokertore von damals sind gleichzeitig Bundesliga-Bestwert, der FC Bayern zog 2013/14 gleich. Eine Marke, die nun vom BVB aber auch von Werder bedroht werden könnte.

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