Champions League

Daniele de Rossi legt eine "Rüstung" an - AS Roma gastiert in der Champions League bei Schachtar Donezk und hofft auf den aktuell formstarken Cengiz Ünder

AS Roma gastiert bei Schachtar - und hofft auf Cengiz Ünder

De Rossi legt eine "Rüstung" an

Heimst derzeit Lob ein - unter anderem von Diego Perotti: Roma-Angreifer Cengiz Ünder.

Heimst derzeit Lob ein - unter anderem von Diego Perotti: Roma-Angreifer Cengiz Ünder. imago

1:0 bei Hellas Verona, 5:2 gegen Benevento und das jüngste 2:0 in Udine : Mit drei Dreiern in Serie hat sich die AS Roma in der Serie A wieder im Kampf um die Champions-League-Ränge zurückgemeldet und zugleich die vorhergegangene Negativserie von sieben Partien ohne Sieg abgehakt.

Das kurze, intensive sowie offenbar die sportliche Leistung belastende Transfertheater um Radja Nainggolan oder Edin Dzeko (nur ein Tor in den letzten vier Ligaspielen) ist vorüber - auch dank eines Shooting Stars: Cengiz Ünder. Der 20-jährige Türke hat bei besagten drei Ligasiegen insgesamt vier Treffer verbucht und sich zum Hoffnungsträger auch für das bevorstehende CL-Achtelfinale gegen Donezk gemausert.

Cengiz Ünder zeigt Kaltschnäuzigkeit

"Wir sind wieder in die Spur gekommen - auch dank Cengiz", sagte Sturmkamerad Diego Perotti jüngst gegenüber "Mediaset Premium" und hängte an: "Cengiz ist ein bescheidener Junge. Es freut uns alle, wie er aktuell spielt. Er hat sich diese Erfolgserlebnisse erarbeitet und verdient." Auch von Roma-Coach Eusebio di Francesco, der sich gegenüber "uefa.com" geäußert hat, heimst der türkische Nationalspieler (sieben Einsätze) Lob ein: "Er ist ein Spieler, der Eingewöhnungszeit benötigt." Das sei bei seiner Verpflichtung von Istanbul Basaksehir im vergangenen Sommer bekannt gewesen. Nach einer Phase voller Kurzeinsätze habe er sich jedoch "angepasst und führt nun das aus, was von ihm verlangt wird. Er hat die nötige Fitness und zeigt Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Ich und wir alle hoffen natürlich, dass er bescheiden bleibt und an seine jüngsten Erfolge anknüpfen kann."

Vorschau

Am besten schon wieder am Dienstagabend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de), wenn es in der Ukraine darum geht, mit dem ein oder anderen Auswärtstor eine gute Ausgangslage zu schaffen. "Entscheidend wird das Hinspiel nicht werden", erwartet zum Beispiel Schachtar-Verteidiger Bohdan Butko, der allerdings weiß: "Wir schaffen es hoffentlich, die offensivstarke Roma davon abzuhalten, Tore zu erzielen."

Sicherlich keine leichte Aufgabe - eben weil die Giallorossi mit breiter Brust und als Staffelsieger der Gruppe C (vor Chelsea, vor Atletico) anreisen.

Kapitän, Anführer und baldiger Trainer? Stolzer de Rossi

Daniele de Rossi

Anführer der Roma - und stolz wie eh und je: Kapitän Daniele de Rossi (34). imago

Überheblich sein wollen die Römer allerdings nicht - dafür sorgt allein schon Daniele de Rossi. Der Kapitän und Ur-Römer, seit 2000 im Verein, warnt vor Schachtar: "Dieser Verein erfindet sich über Jahre hinweg trotz vieler Abgänge immer wieder neu - und stellt sich vor allem mit Brasilianern (Bernard, Taison, Dentinho, Fred; Anm.d.Red.) stets gefährlich auf. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass sie in der Gruppenphase Napoli eliminiert haben - einen Verein, der aktuell in der Serie A 16 Punkte vor uns liegt."

Für den 34-jährigen de Rossi selbst, der in seinem Spätherbst der Karriere (Vertrag bis 2019) bereits an seine Zukunft denkt und gerne als Trainer arbeiten würde ("Ich mag es nicht, eine Krawatte zu tragen - vielleicht werde ich Assistent von Eusebio die Francesco, Luciano Spalletti oder einem anderen Taktiker, mit dem ich gut zurechtkam. So könnte ich noch immer auf dem Platz und in der Kabine sein und nicht an einem Schreibtisch sitzen"), ist die Bühne Champions League derweil eine große Ehre: "Dies ist der größte Vereinswettbewerb und das Größte nach einer WM. Mich macht das stolz, in der Königsklasse auflaufen zu dürfen." Speziell im römischen Dress: "Ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn ich dieses Trikot anziehe. Erst als letzte Handlung in der Kabine nehme ich es vom Bügel. Es fühlt sich an wie eine Rüstung."

mag