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1 aus 20: Marco Stiepermann will mit Norwich City Arsenal im Ligapokal "weglächeln"

Norwich unter Trainer Farke auf dem Weg nach oben

1 aus 20: Stiepermann & Co. wollen Arsenal "weglächeln"

Das erste große Highlight des England-Abenteuers: Daniel Farke und Marco Stiepermann (r.) gastieren heute bei Arsenal.

Das erste große Highlight des England-Abenteuers: Daniel Farke und Marco Stiepermann (r.) gastieren heute bei Arsenal. imago (2)

Die Tordifferenz ist negativ, sonst aber nicht viel: Norwich City ist in der zweiten englischen Liga nach anfänglichem Fehlstart mit Vehemenz auf dem Weg nach oben. Seit neun Pflichtspielen nicht mehr verloren, sechs davon zu null, fünf Auswärtssiege in Folge, Play-off-Platz sechs - das Experiment, das die Klubführung im Sommer wagte und so schwer nach einer billigen Kopie aussah, trägt erste Früchte.

Daniel Farke hatten die "Canaries", die Kanarienvögel, vor der Saison als neuen Trainer verpflichtet, nachdem sie ihre erste Saison nach dem Premier-League-Abstieg als Achter beendet hatten. Der bald 41-jährige Ex-Profi kam, selbstverständlich, aus Dortmund - wie im Oktober 2015 Jürgen Klopp (Liverpool) und einen Monat später dessen Trauzeuge David Wagner (Huddersfield Town). Damit haben alle deutschen Trainer im englischen Profibereich eine BVB-Vergangenheit, woran Stuart Webber nicht ganz unschuldig ist: Norwich holte den englischen Sportdirektor im April aus Huddersfield - und der blickte gleich wieder zum BVB II.

Farke folgte eine Spieler-Armada, die man in Deutschland bestens kennt

Und wie auch bei Wagner folgte Farke, Norwichs erstem nicht-britischem bzw. -irischem Cheftrainer, eine kleine Armada von Spielern, die man in Deutschland bestens kennt: Marcel Franke (Fürth), Mario Vrancic (Darmstadt), Tom Trybull (Den Haag), Christoph Zimmermann (Dortmund II) und Marco Stiepermann (Bochum) kamen mit Farke, Timm Klose (Ex-Nürnberg und -Wolfsburg) war schon da.

Jetzt erwartet sie alle das erste große Highlight im Norwich-Trikot: ein Auswärtsspiel beim großen FC Arsenal im weniger großen Ligapokal (heute, 20.45 Uhr), der inzwischen Carabao Cup heißt und gerne mal im Morgengrauen ausgelost wird . "19 von 20-mal kommt Arsenal weiter", weiß Farke vor dem Achtelfinalduell, "aber es gibt immer dieses eine Mal. Ich mag Situationen, in denen alles gegen dich zu sein scheint. Wir wollen Arsenal schlagen."

An Unterstützung sollte es Norwich heute nicht mangeln - siehe Köln

Wie die Gunners (5:2 bei Everton) spielte Norwich noch am Sonntag in der Liga, feierte bei Ipswich Town einen kraftraubenden 1:0-Derbysieg. Doch während Arsene Wenger seinen Stammkräften um Mesut Özil wie immer fast ausnahmslos eine Pokal-Pause verordnen wird, dürfte sich Farkes Rotation in Grenzen halten - auch wenn Stiepermann, Assistgeber zum Siegtor und wie Zimmermann, Klose und Trybull in der Startelf, zuletzt mit Erkältungssymptomen zu kämpfen hatte und Zimmermann einen Schlag aufs Knie abbekam.

"Wir werden da mit einem Lächeln hinfahren", verspricht Farke. An Unterstützung wird es seiner auswärtsstarken Elf auch diesmal nicht mangeln, schon gar nicht im Emirates Stadium, dem, siehe Köln in der Europa League , insbesondere in den kleineren Wettbewerben atmosphärische Störungen zu schaffen machen.

Pressing wie Klopp und Wagner? Farke hat eine andere Spielidee

Es ist ein Bonusspiel, der Druck lastet anderswo: In der Liga soll Farke um den Aufstieg zumindest mitspielen und nebenbei gemeinsam mit Sportdirektor Webber den sportlichen Bereich umkrempeln. Sein Ziel ist ein taktisch flexibler Ballbesitzfußball à la Pep Guardiola oder Thomas Tuchel, nicht die Pressing-Sucht à la Klopp und Wagner. "Wenn du immer nur jagst", erklärte er gerade erst dem "Guardian", "powerst du dich aus. Die Idee ist, die Gegner auszupowern, nicht dich selbst."

jpe