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40 Trainerwechsel seit 2002: Zamparini tritt in Palermo ab

Rücktritt soll den Weg für den Verkauf des Klubs freimachen

40 Trainerwechsel seit 2002: Zamparini tritt in Palermo ab

58 Coaches in 30 Jahren: Maurizio Zamparini erwarb sich zu Recht den Ruf als "Trainer-Killer".

58 Coaches in 30 Jahren: Maurizio Zamparini erwarb sich zu Recht den Ruf als "Trainer-Killer". imago

Innerhalb von 15 Tagen werde ein neuer Präsident ernannt und auf einer Pressekonferenz in Palermo vorgestellt werden, hieß es im Statement vom Montag. Der neue Präsident repräsentiere einen anglo-amerikanischen Fonds, der vertraglich zugesichert habe, in die "Gruppo Zamparini" zu investieren. Priorität sollen hierbei ein neues Stadion und neue Trainingsanlagen haben. Das Ziel der Investoren sei es, den Klub innerhalb von drei bis fünf Jahren dahin zurückzuführen, wo er gehöre: nach Europa. Ein ambitionierter Plan, denn momentan liegen die Rosanero auf einem Abstiegsplatz - der Rückstand beträgt bereits sieben Punkte.

Die Ära Zamparini war vor allem von Trainerwechseln geprägt. 2002 übernahm er den sizilianischen Klub. Seitdem saßen 31 verschiedene Coaches auf der Bank, insgesamt nahm Zamparini sogar 40 Wechsel vor. In seiner Zeit in Venedig (1986-2002) verschliss er zuvor 27 Trainer. 58 Trainer in 30 Jahren lautet somit Zamparinis skurrile Bilanz.

In der Saison 2015/16 stellte er eine selbst für seine Verhältnisse beeindruckende Bestmarke auf: Acht Trainer waren es da. "Trainer sind wie Wassermelonen. Bevor du sie aufmachst, weißt du nie genau, was drinsteckt. Jeder denkt, er habe den Calcio erfunden, dabei sind sie bloß einfache überbezahlte Arbeiter": So sah Zamparinis Wertschätzung für seine Coaches aus.

Natürlich sind aber auch seine Verdienste für den Klub unbestritten: US Palermo stieg in der Ära Zamparini in die Serie A auf, spielte zweimal im UEFA-Cup, diente Spielern wie Edinson Cavani, Javier Pastore oder Paulo Dybala als Sprungbrett.

Lesen Sie im großen Porträt in der aktuellen kicker-Montagsausgabe : Zamparinis "Schwarzliste", wie er zum Fußball kam, was er zu seiner Frau über Mehrfach-Trainer Guidolin sagte und welcher italienische Weltmeister den Präsidenten einen "inkompetenten Heuchler" nannte.

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