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Spaniens Prügelknabe: Piqué zum fünften Mal am Pranger

Welt- und Europameister kündigt Rücktritt nach der WM 2018 an

Spaniens Prügelknabe: Piqué zum fünften Mal am Pranger

Genug ist genug: Piqué wird nach der WM 2018 nicht mehr für Spanien spielen. Und das hat Gründe.

Genug ist genug: Piqué wird nach der WM 2018 nicht mehr für Spanien spielen. Und das hat Gründe. imago

Ganz klar: Piqué ist kein Kind von Traurigkeit und allein schon aufgrund seiner Liaison mit Popstar Shakira ständig im Fokus der Öffentlichkeit. Der überzeugte Katalane provoziert nur allzu gern, bevorzugt die Fans des Erzrivalen Real Madrid. Auch das wurde Piqué zum Verhängnis.

Der Dank an Kevin Roldan

Rückblick. Bei der Triplefeier Barcelonas in Juni 2015 erklärte Piqué: "Danke an den Trainerstab, an die Physiotherapeuten, an die Doktoren, an die Fans, die Direktive - und danke an Kevin Roldan. Mit dir fing alles an." Der Hintergrund: Real hatte am 7. Februar mit 0:4 gegen Atletico Madrid verloren, wenige Stunden später feierte Cristiano Ronaldo seinen 30. Geburtstag nach. Dabei trat der kolumbianische Sänger Roldan auf. Fotos und Videos belegten eine rauschende Feier nach der bitteren Schmach gegen den Stadtrivalen. Letztlich hatten die Katalanen in der Meisterschaft die Nase vorn.

Spielersteckbrief Piqué
Piqué

Piqué Gerard

Im September erhielt Piqué die Quittung. Er wurde beim öffentlichen Training der Seleccion in Leon von offenbar Real-nahen Spanien-Fans wüst beschimpft und "monumental ausgepfiffen", wie die Marca berichtete . Der damalige Trainer Vicente Del Bosque erklärte daraufhin: "Es gibt eine große Anstiftung zum Hass in manchen Medien. Das nervt mich und macht mich sauer. Wer einen Nationalspieler auspfeift, pfeift die ganze Nationalmannschaft aus." Es half nichts: Bei den Spielen der Seleccion in Leon, Oviedo und Alicante hagelte es weitere Pfiffe.

Die Sache mit dem Mittelfinger

Bei der EURO 2016 trat Spanien gegen Kroatien an. In spanischen Medien tauchten Bilder auf, die belegen sollten, dass Piqué während des Abspielens der Nationalhymne den Mittelfinger gezeigt hatte . "Ich kreuze die Finger während der Hymne", twitterte er daraufhin nach dem Spiel. "Wir sollten nicht nach Kontroversen suchen, wo es keine gibt."

Der Blick zu Boden

Unglaublich, aber wahr: Piqué wurde auch dafür kritisiert, bei der Nationalhymne demonstrativ zu Boden zu schauen.

Das Foto mit Milan

Im September 2014 postete Piqué ein Foto von einer katalanischen Unabhängigkeitsparade. Darauf zu sehen ist er gemeinsam mit seinem Sohn Milan, der ein Barcelona-Trikot in den Landesfarben Kataloniens trägt. Auch hier wurde ihm eine mangelnde Identifikation mit der spanischen Fahne vorgeworfen.

Die abgeschnittenen Ärmel

Nach dem 2:0-Sieg in Albanien wurde in spanischen Medien berichtet, Piqué habe an seinem Trikot die Ärmel abgeschnitten, da an dessen Rändern die Farben der spanischen Nationalfahne zu sehen seien . Ein Trugschluss: Der Barça-Star schnitt die Ärmel von einem langärmligen Shirt ab – und diese sind komplett in Weiß gehalten. Alle Entschuldigungen der spanischen Presse und die Richtigstellung des Verbands halfen nichts. Piqué tritt 2018 aus der Nationalmannschaft zurück - er ist dann gerade mal 31 Jahre alt. "Hut ab für das, was er gesagt hat", sagte Piqués Vater am Montag. Unterstützung erhält er aber bei weitem nicht nur von familiärer Seite.

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