"Zumindest waren das neun Punkte aus drei Spielen, das war das Maximum. Besser geht’s nicht", benannte Gündogan zunächst die positive Seite der Medaille. Der BVB nämlich sicherte sich nach dem kurzen Negativstart ins Jahr 2015 (0:0 in Leverkusen, 0:1 gegen Augsburg) mittlerweile den dritten Dreier in Serie (3:0 in Freiburg, 4:2 gegen Mainz, 3:2 in Stuttgart). Der Klub klettert demnach weiter aus dem Keller, wie auch Marco Reus feststelle: "Wir haben auf Stuttgart wieder drei Punkte gut gemacht. Das war brutal wichtig." Gündogan fügte allerdings kritisch gegenüber Sky an: "Wir müssen über einige Dinge noch sprechen - speziell über die Art und Weise bei den Gegentoren. Solche Fehler dürfen uns nicht passieren."
Borussia Dortmund - Die letzten Spiele
Spielersteckbrief Gündogan
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Trainersteckbrief Klopp
Gerade das letzte Gegentor in der Nachspielzeit von Stuttgarts Georg Niedermeier, der nach Schulterverlängerung von Joker Vedad Ibisevic vollkommen allein gelassen wurde und unbedrängt einnickte, stimmte auch Klopp negativ. An der Seitenlinie stürmte der Coach der Borussen in Richtung seiner Spieler, stauchte diese mit einigen Worten zusammen. Die Jubelfäuste wurden demnach schnell in "Zeigestäbe" verwandelt. Die Konzentration solle schließlich bis zum Schlusspfiff aufrechterhalten und die Taktik eingehalten werden. Das solch eine Partie gegen chronisch offensiv nicht existente Stuttgarter schließlich doch noch einmal spannend wurde, brauchte aus schwarz-gelber Sicht wahrlich nicht sein. Das sah auch Torjäger Aubameyang so, der mit seinem 1:0 seinen vierten Treffer in den letzten drei Partien bei zwei Vorlagen markierte: "Speziell das letzte Gegentor war dumm." Doch schnell kam der Gabuner wieder aufs Wesentliche: "Das Wichtigste sind die drei Punkte."
Klopp: "Haben guten Fußball gespielt"
Jubelte dreimal, regte sich beim späten Gegentreffer auf und freute sich über den dritten Sieg in Serie: BVB-Coach Jürgen Klopp. Getty Images
Da stimmte gerne auch Klopp wieder mit ein: "Wir sind der verdiente Sieger. Stuttgart hat nur zwei Ecken und macht zwei Tore. Vieles war heute gut, haben richtig guten Fußball gespielt." Zwar nicht immer zielstrebig genug, um womöglich früher das ein oder andere frühere Tor zu machen, doch klar bestimmt hat der BVB den VfB immer. "Das sind Nervenspiele. Wir haben ganz tolle Tore geschossen, auch Abseitstore. Es gibt aber weiterhin Gründe, warum wir immer noch da unten stehen", sagte der 47-Jährige darüber hinaus und bezog sich auf die Schlussphase: "Jeder wollte dem anderen einen auflegen, so sind wir am Ende dann gar nicht zum Abschluss gekommen. Das kann natürlich nicht sein." Der Trainer der Westfalen musste auch klarstellen, dass beim Elfmeter - ob berechtigt oder nicht - sein Schützling Nuri Sahin "Glück gehabt" hat. Der Türke kam in dieser Aktion kurz vor dem zwischenzeitlichen 1:1 komplett ohne Verwarnung davon, rein nach Regeln wäre eine Rote Karte wegen des Vereitelns einer klaren Torchance denkbar gewesen.
Dankten den mitgereisten Fans nach dem 3:1 in Stuttgart: die Dortmunder Spieler um Marco Reus (Mitte). Getty Images
Doch letztlich stand auf der eigenen Habenseite das eine Tor mehr, was im Großen auch daran liegen mag, dass Klopp seine Stammformation nach Monaten der Verletzungssorgen und der Rotation gefunden hat. Im Vergleich vom 3:0 in Freiburg hatte beim 4:2 gegen Mainz zuletzt nur Mats Hummels verletzt gefehlt. Nun in Stuttgart liefen glatt dieselben elf Spieler auf, Kapitän Hummels saß grippegeschwächt auf der Bank, wurde demnach wieder von Sokratis vertreten.
Reus und Aubameyang - das passt
Das bedeutet im Klartext: Für teure Transfers wie den Italiener Ciro Immobile oder den Armenier Henrikh Mkhitaryan bleibt derzeit nur ein Platz auf der Bank übrig. Die spielstarke Doppelsechs oder Doppelacht Sahin und Gündogan bilden das Zentrum, davor glänzen neben dem Ackerer Kevin Kampl (musste zur Pause wegen muskulärer Probleme raus) und dem Japaner Shinji Kagawa (zwei Assists in Stuttgart) vor allem Marco Reus und Sturmspitze Aubameyang.
Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang - das Duo schießt den BVB derzeit wieder aus der Gefahrenzone. Getty Images
Die beiden haben sogar einen speziellen Jubel eingeführt, begegnen sich neuerdings nach Toren mit einem salutierenden Gruß. Aubameyang erkennt mit dem deutschen Nationalspieler eine besondere Verbindung: "Das Zusammenspiel mit Marco Reus tut mir sehr gut. Wir verstehen uns sehr gut. Sowohl auf, als auch neben dem Platz. Wenn man privat so gut miteinander auskommt, dann wirkt sich das auch auf dem Platz aus. Wir sind fast wie Brüder."
Der Gabuner spürt darüber hinaus auch das Vertrauen von Trainer Klopp und kann endlich dort spielen, wo er eben am liebsten spielen will - wie er auf der Internetseite der Borussen klarstellte: "Ich habe das volle Vertrauen des Trainers, das ist extrem wichtig für mich. Ich spüre, dass er auf mich setzt. Genauso wichtig ist es aber, dass ich als Stoßstürmer vorne drin agieren kann. Dort bekomme ich die richtigen Bälle und kann meine Torgefahr am besten ausspielen."
Vor dieser Kombo muss sich definitiv auch der italienische Meister Juventus Turin wappnen, der am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) die Dortmunder im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals empfängt.
