Die Meisterschaft bahnt sich allmählich den Weg nach Turin. Juventus beendete den 35. Spieltag der Serie A mit einem 3:1-Erfolg gegen Kellerkind Sassuolo und stellte den Vorsprung auf Verfolger AS Rom drei Runden vor Saisonende auf die alten acht Zähler Vorsprung um.
Die Partie jedoch begann mit einem Schock, denn es war Zaza, der die Hausherren mit 1:0 in Front gebracht hatte. Doch schon in der ersten Hälfte schickte sich die "Alte Dame" an, das Spiel zu drehen. Wie schon im Europa-League-Hinspiel gegen Benfica Lissabon (1:2) traf dabei Tevez (35.). In Durchgang zwei standen Marchisio und Llorente dem Argentinier in nichts nach und stellten den 3:1-Endstand her (58. und 76.). Bevor spätestens am nächsten Montag gegen Bergamo der Scudetto eingetütet werden kann, gilt die volle Konzentration nun aber dem Donnerstag (21.05 Uhr) und dem Rückspiel gegen die Portugiesen. Das ausgemachte Ziel: Das Finale im eigenen Stadion.
Serie A - 35. Spieltag
Serie A - Tabelle
Toni trifft für Hellas - Lazio in Livorno ohne Klose
Am Sonntag stand das Rennen um Rang sechs im Vordergrund. Den Anfang machte Hellas Verona, das Schlusslicht Catania Calcio empfing. Ex-Bayern-Stürmer Luca Toni brachte die Heimelf früh auf die Siegerstraße und leitete ein Eigentor vor. Catania musste noch zwei Gegentreffer hinnehmen und verpasst es, Boden gutzumachen. Mit dem Dreier ist Verona (52 Punkte) an Milan (51) vorbeigezogen.
Drehte gegen Catania wieder am Ohr: Hellas-Stürmer Luca Toni.
Lazio Rom gewann ohne den noch immer nicht einsatzfähigen Miro Klose beim Abstiegskandidaten Livorno mit 2:0. Die Hauptstädter weisen nun 52 Punkte auf und mischen im Kampf um Platz sechs mit. Mit ebenfalls 52 Punkte reiht sich der FC Turin in die Kandidaten für Platz sechs ein. Für Torino traf der von Borussia Dortmund umworbene Immobile, der mit 21 Saisontreffern die Torjägerliste anführt.
Gomez und Higuain: WM-Aus?
Einen sicheren Sieg fuhr am Samstag der AC Florenz beim akut abstiegsbedrohten FC Bologna ein. Sieggarant beim 3:0-Erfolg war Cuadrado, der zwei Tore beisteuerte. Der frühere Hoffenheimer Compper sah das Spiel 90 Minuten von außen. Auch Mario Gomez war weiter nicht dabei - Vincenzo Montella äußerte sich zum Fall des Nationalstürmers zudem gar nicht positiv. Der Trainer der Fiorentina erklärte, er gehe davon aus, dass Gomez womöglich in dieser Spielzeit gar nicht mehr zum Zuge kommen könne. Auch keine gute Nachricht für Bundestrainer Joachim Löw.
Fand die Lücke nicht und musste verletzt runter: Gonzalo Higuain. Getty Images
Am späteren Abend feierte dann Inter Mailands Coach Walter Mazzarri ein Wiedersehen mit seinem alten Team SSC Neapel. Selbiges galt auch für SSC-Coach Rafael Benitez, der 2010 die Nerazzurri trainiert hatte. Beide Übungsleiter sahen allerdings einen eher zähen ersten Durchgang, der nur äußerst selten Überraschungen bot. Immerhin gab es aber ein paar: Nach einer Flanke von links, die schön in den Rücken der Abwehr kam, scheiterte Neapels Callejon freistehend und volley - sein Schuss ging knapp links am Tor vorbei (13.). Auf Seiten der Hausherren prüfte Kovacic Torhüter Reina mit einem direkten Freistoß, der unter der Mauer durchrutschte (24.), Palacio setzte einen weiteren direkt in die Arme des Schlussmannes der Gäste (26.).
Der zweite Durchgang begann stark, beide Teams erspielten sich klasse Chancen auf die Führung. Erst scheiterte Higuain im Strafraum mit seinem Schuss am blockenden Nagatomo (50.), dann flankte der Japaner auf der Gegenseite perfekt in die Mitte auf Palacio, doch der setzte seinen Kopfball am langen Pfosten vorbei (52.). Jäh war dann Schluss mit Offensive, erst in der 75. verzeichnete Higuain wieder mal einen Abschluss, in der 82. Minute setzte dann Inler einen weiteren an den rechten Pfosten. Es blieb letztlich aber bei der Nullnummer, mit der der SSC sicher besser leben kann. Inter hingegen verpasste es, den AC Parma weiter zu distanzieren. Bitteres ereilte zudem noch die Neapolitaner und Argentinien: Stürmer Gonzalo Higuain verletzte sich nach einem heftigen Pressschlag und musste unter Schmerzen im rechten Sprunggelenk auf der Trage vom Platz gebracht werden. Der Fuß wird in den nächsten Tagen weiter beobachtet. Sieben Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft droht bei einer schwereren Verletzung das WM-Aus.
Pjanic ebnet den Weg, Gervinho vertreibt die Zweifel
Romas Pjanic erzielt das 1:0, Milans Mexes kann's nicht verhindern. picture alliance
Der AS Rom ist einfach nicht zu stoppen. Die Roma siegte am Freitagabend souverän mit 2:0 gegen den AC Mailand und feierte den neunten Erfolg in Serie. Gleichzeitig riss die Serie Milans von fünf Siegen in Folge abrupt.
Der Erfolg der Hauptstädter war hochverdient. Die Roma dominierte das Duell von Beginn an, die Rossonori dagegen fanden kaum einmal den Weg Richtung gegnerisches Tor. Allerdings fand die Elf von Trainer Rui Costa zunächst kein Mittel gegen die Milan-Defensive. In der 43. Minute fasste sich Pjanic dann ein Herz, umkurvte bei einem Solo etliche Gegenspieler und ließ auch Abbiati im Tor Milans keine Chance.
Auch nach dem Seitenwechsel setzte sich die Dominanz der Roma fort. Nach 65 Minuten sorgte Gervinho dann für die Vorentscheidung. Der Ivorer nutzte einen Abpraller - Abbiati konnte einen Totti-Schuss nur abklatschen - baute die Führung aus allerdings ganz leicht abseitsverdächtiger Position zum 2:0 aus. Dabei blieb es bis zum Schlusspfiff im stimmungsvollen Stadio Olimpico.
