Die französische Presse kriegte sich kaum mehr ein - und PSG-Coach Thomas Tuchel stammelte vor lauter Ungläubigkeit nur ein paar Worte zur Gala seines Schützlings Kylian Mbappé, der soeben beim 5:0-Heimsieg gegen Lyon innerhalb von 13 Minuten einen sauberen Viererpack geschnürt hatte . "Fantastisch, unglaublich!", das waren die gewählten Worte von Tuchel.
"Hier ist Mbappe!" Diese recht schlichte Schlagzeile wählte indes die französische Fachzeitung "L'Equipe" am Montag und druckte nebenan ein Bild des gerade einmal 19-jährigen französischen Weltmeisters, wie er in die Arme seines kongenialen Sturmpartners Neymar springt. Keine Frage: Ausnahmetalent Mbappé, seines Zeichens bester Nachwuchsspieler beim WM-Triumph in diesem Sommer in Russland, zauberte groß auf bei seinen Toren in der 61., 66., 69. und 74. Minute.
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Der "Courrier de l'Ouest" titelte deswegen: "Paris St. Germain, unter der Herrschaft von Kylian Mbappé, erteilt Lyon eine Lektion." "Der Löwe Mbappé hat sich gevierteilt. Das letzte Spiel vor der Nationalmannschaftspause wäre der Champions League würdig gewesen", schrieb "Ouest France".
Inzwischen sammelte sich auch ein sichtlich begeisterter Tuchel wieder. Der ehemalige Dortmunder und Mainzer erkannte beim Auftritt seines Stürmers gar noch Steigerungspotenzial: "Er hatte die Chancen, noch ein fünftes oder sechstes Tor zu schießen." Das bestätigte auch 180-Millionen-Mann Mbappé selbst: "Ich habe noch einiges ausgelassen, ich hätte häufiger treffen müssen."
Kongeniales Duo: Neymar und Mbappé
Das werden die Gegner aus Lyon nicht gern vernommen haben - und auch die kommenden Kontrahenten müssen sich warm anziehen. Denn: Neymar und Mbappé verstehen sich auf dem Feld nahezu blind, jeder der beiden Superstars kann stets für den Unterschied sorgen - so zum Beispiel der Brasilianer unter der Woche mit einem Dreierpack in der Champions League beim 6:1 gegen Belgrad . Ach so: Athleten wie Edinson Cavani, Angel di Maria oder den erneut auf der Bank sitzenden Julian Draxler gibt es in der Offensive auch noch.
Spaß bei der Arbeit: Neymar und Kylian Mbappé. imago
Einziges Fragezeichen vielleicht: Kann Paris Saint-Germain die Spannung, die Freude am Spiel nach vorn über die gesamte Saison und besonders in der Champions League aufrechterhalten? Die Meisterschaft nämlich scheint bei aktuell neun Siegen aus neun Spielen (neuer Ligue-1-Startrekord) und acht Zählern Vorsprung vor Lille wenig in Gefahr zu sein. Darüber will Coach Tuchel aber nicht öffentlich nachdenken, er freut sich in diesen Stunden vielmehr über sein in Form gebrachtes Star-Ensemble: "Ich weiß, dass wir einige Spieler haben, die besondere Dinge drauf haben."
