Bundesliga

"Grenzwertig": Dardai attackiert Tuchel

Hertha: Kalou soll im 18er-Kader stehen

"Grenzwertig": Dardai attackiert Tuchel

Im Angriffsmodus: Hertha-Trainer Pal Dardai.

Im Angriffsmodus: Hertha-Trainer Pal Dardai. imago

"Das kann man als Trainer mit dem gegnerischen Trainer untereinander bereden, das war nicht okay", erklärte Dardai. "Nun haben die Schiedsrichter Schwierigkeiten. Wenn jetzt beim ersten Foul Gelb gezückt wird, ist es wegen der Aussagen von Herrn Tuchel. Wir haben uns auch nicht beschwert, als wir zuletzt vom HSV aggressiv behandelt wurden." Auch Manager Michael Preetz sagte: "Leverkusen hat gegen Dortmund ein gutes Spiel gemacht. Es ging wohl darum, etwas abzulenken. Ich halte es so, dass ich es anerkenne, wenn der Gegner besser war."

Ob Dardai mit Mittelfeldspieler Fabian Lustenberger (Beckenprellung) planen kann, klärt sich erst am Donnerstag. Für den Fall, dass der Schweizer ausfällt, hat Herthas Coach die Alternativ-Variante bereits im Kopf: "Dann rückt John Brooks in die Abwehr und Niklas Stark eine Reihe vor ins defensive Mittelfeld. Niklas können wir auch dort gut gebrauchen."

Wir haben Stabilität und wir haben Aggressivität, eine gesunde, faire Aggressivität.

Hertha-Manager Michael Preetz

Gulasch für Haraguchi

Am Mittwochmittag stand die Rückkehr der Nationalspieler Genki Haraguchi (Japan), Mitchell Weiser und Stark (beide U21 Deutschland) noch aus. Haraguchi, der für Japan im WM-Qualifikationsspiel am Dienstag in Australien (1:1) ein Tor erzielt und den Elfmeter, der zum Ausgleich führte, verschuldet hatte, hatte den größten Reisestress aller neun international eingesetzten Berliner. "Genki werde ich wahrscheinlich erstmal mit Gulasch vollstopfen", erklärte Dardai augenzwinkernd angesichts des stressigen Programms des Japaners. "Ich werde ihm nach der Rückkehr in die Augen sehen und will sehen, wie frisch er ist und für wie lange es am Freitag reicht. Wir wissen, was wir an ihm haben."

Kalou auf der Liste für Dortmund

Salomon Kalou, der wegen zwei privater Trauerfälle mehrfach in die Heimat gereist war und zuletzt auf das WM-Qualifikationsspiel der Elfenbeinküste gegen Mali verzichtet hatte, ist seit einer Woche wieder in Berlin im Training. "Er macht jeden Tag einen besseren Eindruck", sagte Dardai über den Ivorer. "Wie es aussieht, werde ich ihn mitnehmen nach Dortmund." Falls Kalou dort eingewechselt wird, wäre es das Saisondebüt in der Liga für den besten Berliner Torschützen der Vorsaison (14 Treffer).

Gesunde, faire Aggressivität

In Dortmund wollen die Berliner anders als beim 0:3 in München, wo sie chancenlos waren, ein Top-Team der Liga ärgern. "Der Einstieg in die Saison hat gezeigt, dass wir die Tugenden, die uns in der vergangenen Saison stark gemacht haben, wieder auf dem Platz haben", unterstrich Manager Preetz. "Wir haben Stabilität und wir haben Aggressivität, eine gesunde, faire Aggressivität. Wir sind unangenehm zu spielen. Dass wir Dortmund nicht auf Augenhöhe begegnen, weiß jeder. Aber es weiß auch jeder, dass wir gegen Dortmund - anders als gegen Bayern - in den vergangenen Jahren auch schon mal überraschen konnten."

Lesen sie das große Interview mit Pal Dardai morgen im kicker (Donnerstagausgabe). Da erklärt der Hertha-Trainer, warum er Angst hat um Vedad Ibisevic, wieso er nichts unter den Teppich kehrt, weshalb Valentin Stocker aufblüht und wieso er die Spieler aus der Komfortzone vertrieben hat.

Steffen Rohr

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