West Ham bewies schon von Beginn an, dass Manchester United seinen Gegnern keinen zu großen Respekt mehr einflößt. Schon in der zweiten Minute war Balbuena nach Flanke von Felipe Anderson mit dem Kopf zur Stelle, verfehlte das Ziel aber. Doch schon in der 5. Minute war dann Felipe Anderson selber bereit und schob das Leder nach einem überlegten Querpass von rechts durch Zabaleta ins Netz. Die Defensive des Favoriten agierte viel zu zaghaft und schaute fast nur zu. Sowohl Zabaleta als auch Anderson standen allerdings in abseitsverdächtiger Position.
Alexis Sanchez nicht einmal im Kader
Der Rekordmeister, bei dem Pogba wie angekündigt in der Startelf , Alexis Sanchez und Lingard aber nicht einmal im Kader standen, enttäuschte auf ganzer Linie, blieb trotz Rückstand viel zu passiv und kam erst in der 23. Minute zur ersten guten Chance: Young flankte von rechts, Lukaku köpfte den Ball wuchtig an den Außenpfosten.
Es sollte die einzige Möglichkeit für die Gäste bis zur Pause bleiben. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte nahm die Partie wieder Fahrt auf: Zunächst musste Young in höchster Not vor Felipe Anderson retten (43.), doch die fällige Ecke war Ausgangspunkt für das 2:0: Der Ball landete bei Diop, der Yarmolenko bediente. Der frühere Dortmunder hatte Zeit für einen strammen Schuss, der von Lindelöf unhaltbar für de Gea ins Netz abgefälscht wurde.
Rashford verkürzt sehenswert, doch Arnautovic macht alles klar
Auch nach der Pause enttäuschte United. Der nötige Ruck blieb aus, nur in der 64. Minute sorgte Fellaini für Aufregung und stand im Strafraum sträflich allein gelassen. Seinen Kopfball konnte Fabianski aber gerade noch von der Linie kratzen. Etwas überraschend fiel dann in der 71. Minute der Anschluss durch Rashford, der sehenswert mit dem Außenrist und dem Rücken zum Tor nach einem Eckball das Spielgerät irgendwie ins Netz bugsierte.
Doch die Hoffnung für das Mourinho-Team hielt nur kurz: Ein Riesenpatzer der Defensive, die Arnautovic zum Vorstoß geradezu einlud, führte zum nächsten Gegentreffer. Nach einem Zuspiel von Noble war der Österreicher durch und stellte unbedrängt den alten Abstand wieder her.
Schlechtester United-Start seit 29 Jahren
Ein Aufbäumen der Red Devils war nur noch in dem Gewaltschuss von McTominay zu erkennen - Fabianski faustete den Ball weg - und es blieb schließlich beim 3:1. Trainer Jose Mourinho gerät damit zunehmend in Erklärungsnot. Zehn Punkte nach sieben Spielen bedeuten für United den schlechtesten Start seit 29 Jahren. Unter David Moyes war man 2013/14 zwar mit der gleichen Ausbeute, aber mit einer besseren Tordifferenz gestartet.