Anders als im FA-Cup (1:2 bei Wolverhampton) und in Brighton (1:0) konnte Jürgen Klopp gegen Crystal Palace, den letzten Liverpool-Bezwinger in Anfield (im April 2017), wieder zwei Innenverteidiger aufstellen. Der Ex-Schalker Matip rückte neben van Dijk, außerdem bekam der Ex-Leipziger Naby Keita mal wieder eine Chance.
Er nutzte sie erst mal nicht - und das betraf auch seine zehn Kollegen. Palace zog sich erwartungsgemäß (sehr, sehr) tief zurück, der 39-jährige Ersatz-Ersatzkeeper Speroni spielte schon nach 18 Minuten auf Zeit, doch der Underdog stand sicher. Liverpool fiel nicht viel ein, der Tabellenführer war ausschließlich nach Standards gefährlich und dann auf einmal im Rückstand: Zaha vernaschte Milner an der linken Strafraumseite, legte in den Rücken der Abwehr auf den einlaufenden Townsend und die Nummer 10 traf gegen die Laufrichtung von Alisson zum 1:0 für die Londoner (34.), die sich überhaupt vorher erst einmal in die gegnerische Hälfte getraut hatten.
Firmino erzielt Liverpools 1000. Heimtor in der Premier League
Die geschockten Reds fanden vor der Halbzeit keine Antwort mehr, dafür aber direkt danach. Ein abgefälschter Ball von van Dijk erwischte Palace auf dem falschen Fuß, Salah nahm die Bogenlampe aus der Luft und überwand Speroni aus fünf Metern (46.). Anfield war aufgewacht und Liverpool voll da. Keine acht Minuten waren in Hälfte zwei gespielt, da hatte Firmino zum einen Glück, dass Kouyaté seinen Schuss entscheidend abfälschte; und zum anderen das Spiel gedreht (53.). Es war Liverpools 1000. Premier-League-Treffer in Anfield.
Doch Palace gab nicht auf: Nachdem Tomkins Milivojevics Ecke wuchtig eingeköpft hatte (65.) stand Liverpool wieder unter Druck, musste sich aber erneut erst vom Rückschlag erholen.
Meyers vergebliche Freude über Premier-League-Treffer Nummer eins
Wie die Reds dann zum Sieg kamen, hätte man vorher auch nicht besser schreiben können. Ausgerechnet Speroni, der älteste PL-Spieler der laufenden Saison, beging einen haarsträubenden Fehler, schätzte eine hohe Hereingabe von Milner völlig falsch ein, schenkte Salah dessen zweiten Treffer (75.) und brachte ManCity damit in Rage. Der Titelverteidiger, am Sonntag bei Huddersfield Town zu Gast, hat erneut vergeblich auf einen Ausrutscher Liverpools gehofft.
Weil Mané Speroni in der dritten Minute der Nachspielzeit zum vierten Mal alt aussehen ließ, konnte sich der eingewechselte Ex-Schalker Max Meyer kurz darauf nicht wirklich über sein erstes Tor im englischen Oberhaus freuen (90.+5).