Übergibt der FC Chelsea seinen Meistertitel höchstpersönlich? Verlieren die Blues am Montagabend (21 Uhr) gegen Tottenham Hotspur nicht, steht der neue Premier-League-Champion fest: Leicester City. "Wir versuchen, das Spiel gemeinsam anzuschauen", sagte Rechtsverteidiger Danny Simpson nach dem 1:1 bei Manchester United, das zu wenig war, um die Party schon am Sonntag steigen zu lassen .
Simpsons Trainer hat allerdings andere Pläne: "Ich werde das Tottenham-Spiel nicht sehen, weil ich da auf dem Rückflug aus Italien bin", verriet Claudio Ranieri. "Meine Mutter ist 96 Jahre alt, und ich würde gerne mit ihr essen gehen." Sollte Chelsea Leicester zum Meister machen, "werde ich der Letzte in England sein, der es mitbekommt".
Das Remis im Old Trafford stufte der 64-jährige Italiener als "gerecht" ein, dabei hätte seine Mannschaft schon früh in Überzahl spielen können: Robert Huth hatte in der 22. Minute im Erwarten einer United-Ecke Gegenspieler Marouane Fellaini an der üppigen Haarpracht gezogen (was einen Elfmeter hätte zur Folge haben müssen), woraufhin der Belgier Huth den Ellenbogen wuchtig ins Gesicht rammte (was Rot hätte zur Folge haben müssen). Schiedsrichter Michael Oliver war die hässliche Szene entgangen.
Doch van Gaal stellte sich anschließend vor seinen Schützling Fellaini. "Er hat menschlich reagiert", befand der United-Coach. "Wenn ich Ihnen jetzt hier an den Haaren ziehe, reagieren Sie auch", sagte er einem BBC-Reporter. "Es ist nicht vorgesehen, dass man jemandem in die Haare greift und sie zurückzieht - nur beim masochistischen Sex."