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Van Persies Lucky Punch! United erobert Manchester zurück

Benitez atmet dank Torres auf - Arsenal siegt ohne Podolski

Van Persies Lucky Punch! United erobert Manchester zurück

Rot jubelt im himmelblauen Wohnzimmer: Ashley Young und Robin van Persie feiern Torschütze Wayne Rooney.

Rot jubelt im himmelblauen Wohnzimmer: Ashley Young und Robin van Persie feiern Torschütze Wayne Rooney. picture alliance

Sechs Ex-Bundesliga-Akteure bei Fulham-Sieg

Am Montagabend standen sich im Mittelfeld-Duell der FC Fulham und Newcastle United gegenüber, mit insgesamt vier Ex-Bundesliga-Akteuren in der Startelf: Für die Londoner liefen Riether (früher: Köln, Wolfsburg, Freiburg) und Berbatov (Leverkusen) auf, für die Nord-Engländer begannen Ba (Hoffenheim) und Cisse (Freiburg). Für die Tore waren jedoch andere zuständig: Sidwell besorgte die frühe Führung für Fulham (19.). Diese konnte Newcastles Ben Arfa im zweiten Durchgang ausgleichen (54.). Der FFC brachte mit Dejagah (Wolfsburg) den fünften ehemaligen Bundesliga-Spieler (62.) und mit dem Flügelflitzer kam das entscheidende Tor: Nur eine Minute später traf Rodallega zum 2:1-Endstand (63.). Für den Siegtorschützen kam kurz vor Schluss (87.) auch noch Petric (Hamburg, Dortmund), der das Bundesliga-Sextett komplettierte.

Premier League - 16. Spieltag
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Premier League - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Manchester United Manchester United
39
2
Manchester City Manchester City
33
3
FC Chelsea FC Chelsea
29
Premier League - Torjäger 2012/13
Swansea City Michu
12
Manchester United van Persie Robin
11
Newcastle United Ba Demba
10
Manchester City - Die letzten Spiele
Brighton & Hove Albion Brighton (A)
0
:
4
FC Chelsea Chelsea (H)
1
:
0
Manchester United - Die letzten Spiele
Sheffield United Sheffield U. (H)
4
:
2
Coventry City Coventry (A)
2
:
4
i.E.

Das Derby: City kontert Rooneys Show - doch van Persie hat das letzte Wort

Meister gegen Rekordmeister, bestes Heim- gegen bestes Auswärtsteam, beste Abwehr gegen bester Angriff - der Rahmen vor dem 164. Manchester-Duell stimmte. Und es sollte mal wieder dramatisch werden.

City, mit Balotelli sowie dem genesenen Silva anstelle von Tevez und Dzeko in der Offensive, begann im Stile eines Meisters, der seit fast zwei Jahren kein Liga-Heimspiel mehr verloren hat: extrem druckvoll, sehr selbstbewusst. Balotelli vergab die erste gute Chance (11.). Mehr "aus dem Nichts" ging also nicht, als Rooney in Minute 16 urplötzlich zuschlug: Van Persie ließ links auf Young prallen, dessen Zuspiel Rooney am Sechzehner verarbeitete und ganz überlegt gegen die Laufrichtung der City-Abwehr samt Keeper Hart verwertete.

Als wenig später auch noch City-Kapitän Kompany angeschlagen aufgeben musste (21.), verloren die Hausherren ihren Faden defensiv wie offensiv völlig. United, mit den überraschend fitten Valencia und Cleverley angetreten, kam - abgesehen von einem tollen Aguero-Solo (23.) - immer stärker auf. Und Rooney legte nach! Kaum bewacht vom eingewechselten Kolo Touré schob er Rafaels flache Flanke locker zu seinem 150. Premier-League-Treffer ein (29.). In so jungen Jahren hatte das vor dem 27-Jährigen niemand geschafft. Die Red Devils hatten jetzt alles im Griff - selbst die Abwehrreihe, die vor der Partie wettbewerbsübergreifend schon 32 Gegentore kassiert hatte.

Das Derby im Protokoll

Bald nach Wiederanpfiff reagierte Mancini mit der Hereinnahme von Tevez für den unauffälligen Balotelli, die Partie wurde wieder deutlich offener - und das Refereegespann ein Faktor: Es nahm United fälschlicherweise das 0:3 - im Gegenzug verkürzte City! Der Reihe nach: Young staubte nach einem traumhaften Van-Persie-Schuss an den Innenpfosten ab, wurde aber zurückgepfiffen. Sekunden später parierte de Gea, der den Vorzug vor Lindegaard erhalten hatte, erst zweimal klasse, ehe Tevez Yaya Touré das 1:2 auflegte (60.).

Ferdinand blutet nach dem Siegtor - United verhindert Historisches

City witterte Morgenluft, de Gea lenkte Silvas Schuss aus kürzester Distanz irgendwie an die Latte (79.). Dann gab es noch einmal Ecke für die Gastgeber, die nicht weit genug geklärt wurde, sodass Ersatzkapitän Zabaleta unbedrängt aus dem Rückraum per Dropkick einschießen konnte. 2:2 (86.)! City drängte, wollte mehr - und wurde eiskalt erwischt: United bekam einen Freistoß in halbrechter Position, und van Persie versenkte ihn, von der Mauer leicht abgefälscht, genau im linken unteren Eck. Beim nicht gerade unprovokanten Jubel der Red Devils wurde Ferdinand von einer Münze getroffen und blutete stark am Auge, ein City-Fan stürmte zudem auf den Platz. Wenig später trat Tevez gegen United-Joker Jones ungestraft nach. Der Rekordmeister konnte das hässliche Finale verschmerzen, nach zwei Derby-Schlappen und dem verlorenen Meistertitel eroberte er Manchester vorerst zurück.

Blauer Nebel und ein Schrei: Rio Ferdinand war in den chaotischen Schlussminuten mittendrin.

Blauer Nebel und ein Schrei: Rio Ferdinand war in den chaotischen Schlussminuten mittendrin. picture alliance

Und United verhinderte Historisches: City verpasste den ersten Derbysieg-Hattrick seit 1969/70, die Einstellung des Klubrekords von 22 ungeschlagenen Erstligaspielen am Stück und das 38. Heimspiel ohne Niederlage am Stück. Erstmals seit 20. Dezember 2010 nahm ein Team wieder drei Punkte aus dem Etihad Stadium mit - das damals noch nicht einmal so hieß. Schlimmer für City jedoch: Die erste Saisonschlappe brockte den "Sky Blues" einen Sechs-Punkte-Rückstand auf den Erzrivalen ein. Der Druck auf Mancini wird nicht kleiner. Wie hatte er vor dem Spiel gesagt? "Sie können sich erlauben zu verlieren. Wir nicht."

Toffees drehen spät auf - Liverpool siegt

Auch nach dem Derby drehte sich die Fußballwelt weiter: Im Goodison Park standen sich Everton und Tottenham (ohne den angeschlagenen Bale) im Rennen um Platz vier gegenüber. Und die Partie nahm ebenfalls in der Nachspielzeit eine Wendung. Die Spurs führten bis zur 90. Minute mit 1:0, doch die Gäste verließen den Platz als Verlierer. Der Ex-Dortmunder Pienaar sowie Jelavic drehten die Partie und hievten die Toffees an Hotspur vorbei auf Rang vier. Davon ist Liverpool noch vier Zähler entfernt, im Upton Park bei Aufsteiger West Ham gewannen die Reds auch ohne Lebensversicherung Suarez (Gelbsperre), dafür wieder mit dem genesenen Abräumer Lucas, nach 2:1-Rückstand aber noch 3:2. West Ham, ohne Stürmer Carroll - als Liverpool-Leihgabe ist er nicht spielberechtigt, dazu laboriert er an einer Knieverletzung - ging vor der Pause durch ein Eigentor von Gerrard mit 2:1 in Führung, doch Cole und Collins, der ebenfalls ins eigene Tor traf, sorgten für den Dreier von Liverpool.

Vor dem Derby: Torres lässt es krachen - Arsenal siegt ohne Poldi

Fernando Torres trifft zum 1:0 für Chelsea

Toller Volley! Fernando Torres trifft nach über zwölf Stunden wieder in der Premier League. picture alliance

Aufatmen auf Spanisch beim FC Chelsea! Interimstrainer Rafa Benitez gelang kurz vor der Klub-WM in Japan beim 3:1 in Sunderland am Samstag der erste Premier-League-Sieg seit seinem Amtsantritt - weil Sorgenkind Fernando Torres eine Fabelleistung auf den Rasen zauberte. Nach sieben Ligaspielen ohne Sieg stellte der Champions-League-Absteiger binnen 49 Minuten die Weichen: Torres traf mit einem herausragenden Sohlen-Volleyschuss erstmals nach über zwölf Stunden in der Liga (11.), kurz vor der Pause schnappte er sich - anders als bei zwei Chancen gegen Nordsjaelland am Mittwoch (6:1) - nach einem Elfmeterpfiff die Kugel und behielt die Nerven (45.+2). Landsmann Mata staubte schließlich nach Torres-Lattenschuss zum 3:0 ab, Johnson verkürzte nur noch (66.). Marin sah das alles von der Bank aus.

Aufatmen - das gilt auch für Arsenal und Arsene Wenger nach dem schlechtesten Liga-Start seit 18 Jahren. Das 2:0 gegen Überraschungsklub West Brom (nun drei Niederlagen hintereinander) ermöglichte Arteta mit zwei Foulelfmetern, dem ersten ging allerdings eine klare Santi-Cazorla-Schwalbe voraus. Während Mertesacker wie üblich begann, wurde Podolski wegen Oberschenkelproblemen erst in Minute 87 eingewechselt.

In den weiteren Nachmittagspartien kassierte Keeper Tremmel im Swansea-Tor seine erste Niederlage und vier Gegentore beim 3:4 gegen Norwich (Mittelfeld-Torjäger Michu traf schon wieder doppelt!). QPR kam unter Harry Redknapp in Wigan nur zum nächsten Remis (2:2).