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Finale nicht mehr in Berlin

DFB-Pokal: Letztmals in diesem Jahr

Finale nicht mehr in Berlin

Fußball, Frauen, DFB-Pokal, Finale: Spielerinnen des 1. FC Saarbrücken bedanken sich beim Publikum

Nur noch in diesem Jahr werden sich die Spielerinnen der beiden Pokalfinalisten in Berlin beim Publikum bedanken. imago

"Nach 25 Jahren in Berlin und mit der Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland will man einfach den nächsten Schritt gehen", wird Ratzeburg im "Tagesspiegel" (Dienstag-Ausgabe) zitiert. Der DFB bereite gerade die Ausschreibung für einen neuen, festen Austragungsort vor. "Damit kann der Frauenfußball eine eigene Tradition entwickeln", sagte Ratzeburg.

Neben der Weiterentwicklung des Frauen-Fußballs in Deutschland spielen aber auch terminliche Gründe für den Umzug eine Rolle. 2011 wird die Frauen-Saison wegen der WM schon im März vorbei sein. "Da kann man kein Pokalfinale im Mai dranhängen", sagte Ratzeburg.

Allerdings kann eine Ausschreibung für einen neuen Endspielort erst dann in die Wege geleitet werden, nachdem ein dementsprechender Präsidiumsbeschluss vorliegt. Und im Gremium sind nicht alle Mitglieder über den Vorstoß von Ratzeburg einverstanden.

"Man muss ernsthaft überlegen, wie hoch man die Messlatte legt. Denn es ist wahnsinnig schwer, für die Frauen eine Kulisse zu schaffen, die ihrem DFB-Pokal-Finale den richtigen Rahmen gibt", sagte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger am Dienstagabend bei der Vorstellung einer Studie zum Frauenfußball in Frankfurt/Main.

Der Frauenausschuss jedenfalls drängt auf einen Wegzug aus Berlin. "Der Frauenausschuss meint, die Zeit ist reif. Wenn das Präsidium auch dieser Meinung ist, beginnt die Ausschreibung", erklärte DFB-Marketing-Direktor Denni Strich.

Besonders die Aktiven selbst drängen auf eine schnelle Entscheidung. "In den letzten Jahren war es nur noch frustrierend. Das Interesse der Zuschauer war wegen der knappen Kartenkontingente für die Frauen-Teams nicht sonderlich groß", meinte WM-Botschafterin und Ex-Nationalspielerin Renate Lingor und fügte hinzu: "Deshalb sollte die Tendenz dahingehen, ein eigenes Pokalfinale gut zu vermarkten."

Allerdings gibt es neben Zwanziger noch andere Mahner. Siegfried Dietrich, Manager des Europapokalsiegers 1. FFC Frankfurt, sagte: "Für den Frauenfußball kann es eine sehr positive Sache sein. Ich persönlich hätte das Finale aber noch ein bisschen in Berlin gelassen."

Der neue Austragungsort solle möglichst zentral liegen, damit er leicht zu erreichen ist. Damit scheiden Spielorte im äußersten Norden und Süden aus. Genannt wurden bisher Gelsenkirchen, Duisburg und Frankfurt.