"Ich freue mich natürlich, dass ich unter den besten Drei bin", sagte Angerer dem SID, spielte ihre Chancen gleichzeitig aber herunter: "Ich gehe nicht davon aus, dass ich gewinne." Die Entscheidung fällt am Donnerstag zwischen Final-Heldin Angerer (Brisbane Roar), Mittelfeldstrategin Goeßling (VfL Wolfsburg) und Schwedens Aushängeschild Schelin (Olympique Lyon). Nominiert wurde das Trio durch eine Vorauswahl von den Trainern der EM-Teilnehmer sowie der Champions-League-Viertelfinalisten und durch eine Journalisten-Abstimmung. Goeßling und Angerer ("Ich komme natürlich mit Hut") werden in der Schweiz anwesend sein.
Auf dem Weg zum achten deutschen EM-Triumph war Torhüterin Angerer im Endspiel gegen Norwegen (1:0) mit zwei parierten Elfmetern zur umjubelten Heldin avanciert. Die UEFA kürte sie zur besten Spielerin des Turniers - auch weil sie im ganzen Turnier nur einen Gegentreffer kassiert hatte. "Natze", mit 34 Jahren die Älteste im jungen deutschen Team, spielte auch außerhalb des Spielfelds als Führungsfigur eine wichtige Rolle.
Trotzdem glaubt Angerer, die für die Veranstaltung in Nyon extra ihren Urlaub auf Fuerteventura abgebrochen hat, nicht an ihren Wahlsieg. "Die EM war natürlich gut, aber meine Leistungen davor waren eher schwach. Für mich ist Lotta die Favoritin", sagte die zweimalige Welt- und fünfmalige Europameisterin, die Ende September zu ihrem neuen Klub Brisbane Roar nach Australien aufbricht.
Goeßling holte diese Saison gleich vier Titel
Während Angerer ihre Nominierung nach einer durchwachsenen Saison beim 1. FFC Frankfurt den herausragenden EM-Leistungen zu verdanken hat, präsentierte sich Goeßling auf konstant hohem Niveau. Vier Titel strich sie ein. Dabei spielte die 27-Jährige, die im defensiven Mittelfeld und der Innenverteidigung einsetzbar ist, beim Wolfsburger Triple ebenso eine zentrale Rolle wie in der Nationalelf, wo sie im zentralen Mittelfeld überzeugte.
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Von ihrer Nominierung wurde sie dennoch überrascht. "Es ist eine riesige Ehre für mich, dass ich unter den ersten Dreien bin. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet", sagte Goeßling dem SID.
Die Dritte im Bunde, Lotta Schelin, unterstrich ihre Extraklasse als beste EM-Torschützin (fünf Treffer) und mit 24 Liga-Toren für den französischen Serienmeister Olympique Lyon. Ein schlechtes Omen für Schelin: Diese Saison zog die 29-Jährige auf internationaler Bühne immer gegen deutsche Kontrahentinnen den Kürzeren. Bei der Heim-EM scheiterte sie mit Schweden im Halbfinale am späteren Europameister, mit Lyon unterlag sie im Champions-League-Finale gegen Wolfsburg.
