Sarina Wiegman, die Trainerin der Niederlande, verzichtete nach dem 2:0-Viertelfinalerfolg über Schweden auf Rotationen. Es war exakt dieselbe Elf wie gegen die Skandinavierinnen.
Auf der anderen Seite sah sich Englands Coach Mark Sampson gezwungen, nach dem 1:0 über Frankreich in der Runde der letzten Acht umzustellen: Chamberlain ersetzte die verletzte Bardsley (Wadenbeinbruch) zwischen den Pfosten, Williams begann auf der Doppelsechs für Scott.
Erste Chance sitzt
Vom Start weg machten die Gastgeberinnen klar, wer Dänemark ins Finale folgen sollte. Angetrieben vom euphorisierten Publikum suchten die Niederländerinnen gleich den Weg Richtung gegnerisches Tor. Mit der ersten brauchbaren Gelegenheit ging die Elftal dann auch in Führung: Groenens butterweiche und präzise Flanke auf den zweiten Pfosten fand die ehemalige Münchnerin Miedema, die gegen die Laufrichtung von Chamberlain zum 1:0 einköpfte (22.).
Spitse macht's wie Sven Bender
In der Folge reagierten die "Three Lionesses" mit wütenden Angriffen: Kirby zielte aber kurz nach dem Rückstand zu hoch (24.). Zwei Minuten später wurde es dann schon deutlich gefährlicher, doch Moore scheiterte mit ihrem Kopfball an Spielführerin Spitse, die auf der Linie in bester Sven-Bender-Manier das Leder an den Pfosten lenkte. Anschließend fehlten England die Ideen, deswegen ging es mit dem 1:0 für die Niederländerinnen in die Pause.
Williams hilft der Elftal
Die Halbfinals im Überblick
Nach dem Wechsel hatte Englands Top-Torjägerin Taylor die erste Chance, ihr Weitschuss geriet aber zu harmlos (49.). Neun Minuten später verpasste auch White aus kurzer Distanz den Ausgleich. So kam es, wie es kommen musste: Bei einer katastrophalen Kopfball-Rückgabe von Williams spritzte van de Donk dazwischen - und erhöhte problemlos auf 2:0 (62.).
Taylor verpasst den Anschluss
Anschließend musste von der Sampson-Elf freilich mehr kommen, doch nur ein Heber von White brachte das Tor von van Veenendaal ernsthaft in Gefahr (67.). Die Elftal verwaltete, England rannte vermehrt planlos an. Und weil auch Taylor acht Minuten vor Schluss die große Chance auf den Anschlusstreffer verpasste, wurde es nicht mehr spannend. Ganz im Gegenteil: Sekunden vor dem Abpfiff fälschte Bright einen Martens-Schuss unglücklich ins eigene Netz ab - das 3:0 (90.+3). Anschließend wurde gar nicht mehr angepfiffen.
Im Finale treffen die Niederländerinnen nun am Sonntag um 17 Uhr (LIVE! bei kicker.de) in Enschede auf Dänemark, das sich gegen Österreich im Elfmeterschießen durchsetzte . England muss nach der ersten Turnier-Niederlage die Heimreise antreten.