Frauen

PSG watscht Bayern ab - VfL verpasst Wunder

Deutsche Vertreter scheitern im CL-Viertelfinale

PSG watscht Bayern ab - VfL verpasst Wunder

Immer wieder das gleiche Bild am Mittwochabend: Paris jubelte, Bayerns Hintermannschaft schien bedient.

Immer wieder das gleiche Bild am Mittwochabend: Paris jubelte, Bayerns Hintermannschaft schien bedient. imago

Die Rahmenbedingungen für das Viertelfinal-Rückspiel der Bayern-Frauen in Paris waren glänzend: Neben dem 1:0-Hinspielerfolg durften sich die Müncherinnen auch über den Austragungsort freuen. Die Partie fand im Parc des Princes statt, über 10.000 Fans sorgten für mächtig Stimmung. Auf der Tribüne nahm neben FCB-Präsident Uli Hoeneß und PSG-Mäzen Nasser Al-Khelaifi unter anderem auch Paris-Profi Adrien Rabiot Platz.

Neben den ungewohnten Verhältnissen (längerer und breiterer Platz als im Grünwalder Stadion) warnte Coach Thomas Wörle vor einer stürmischen Anfangsphase. Und die bekam seine Mannschaft prompt zu spüren: Nach vier Minuten befand sich Bayerns Defensive im kollektiven Tiefschlaf, Delie hob die Kugel über Torhüterin Korpela hinweg - 1:0. Auch in der Folge hatten die Gäste aus München schwer mit dem Druck der Französinnen zu kämpfen. In der 12. Minute flog eine Flanke Bayerns Miedema auf den Oberschenkel, von dort direkt Cristiane vor die Füße. Die Brasilianerin fackelte nicht lange und nagelte die Kugel zum 2:0 unter die Latte.

Wieder das Knie: Drama um Lotzen

Wörle feuerte draußen lautstark an, hoffte auf Besserung - vergeblich. Nach einigen liegen gelassenen Halbchancen legte Paris kurz vor der Pause noch einmal zu: Wenninger verlor am eigenen Sechzehner die Kugel, Spielführerin Cruz Trana bedankte sich mit dem vorentscheidenden 3:0 (42.). Erst vier Minuten später schoss Bayerns Miedema zum ersten Mal überhaupt Richtung Tor, die Kugel ging links vorbei.

Das war für uns heute Anschauungsunterricht, das tut natürlich weh.

FCB-Coach Thomas Wörle

Nach dem Wechsel ging es weiterhin nur in eine Richtung, was Cristiane nach 52 Minuten mit dem überfälligen 4:0 bestrafte. Wörle reagierte und brachte Lotzen und Evans für Baunach und Maier (56.). Doch es wurde nur schlimmer: Nach 65 Minuten schlich Lotzen unter Tränen vom Platz, weil sie kurz zuvor im Rasen hängen geblieben war und sich das Knie hielt (2014: Kreuzbandriss und Meniskusschaden, acht Monate Pause). Anschließend stellte PSG seine Bemühungen ein, das Ergebnis noch weiter in die Höhe zu treiben. Nach 93 Minuten war die historische Chance, das erste Mal in der Vereinsgeschichte ins Halbfinale der Königsklasse einzuziehen dahin.

"Wir haben im Hinspiel ein sensationelles Spiel gegen eine übermächtige Mannschaft gemacht. Das war für uns heute Anschauungsunterricht, das tut natürlich weh. Wir haben verdient verloren, sie haben uns zum Teil auch vorgeführt", so das Fazit von Wörle hinterher. In der Runde der letzten Vier trifft Paris auf den FC Barcelona, das den schwedischen Vertreter Rosengard mit 2:0 ausschaltete (Hinspiel 1:0 für Barça).

Wolfsburg: Hinspiel-Rucksack zu schwer

Vergeblich gestreckt: Für Spielführerin Nille Fischer und ihre Wolfsburgerinnen reichte es nicht fürs CL-Halbfinale.

Vergeblich gestreckt: Für Spielführerin Nille Fischer und ihre Wolfsburgerinnen reichte es nicht fürs CL-Halbfinale. imago

Im dritten und letzten Viertelfinale am Mittwochabend reiste der VfL Wolfsburg mit dem schweren Hinspiel-Rucksack (0:2) nach Lyon. Die Französinnen begannen mit der deutschen Nationalspielerin Marozsan und der US-amerikanischen Ausnahmekönnerin Morgan in der Offensive. Und hatten auch die erste dicke Chance, doch Le Sommer verpasste die mögliche Führung (17.). Anschließend spielte der VfL munter mit, hatte teilweise mehr vom Spiel und schlug kurz vor Schluss zu. Nach einem Foul an Harder trat Hansen an und verwandelte eiskalt - 1:0 (82.). Mehr war am Ende nicht drin, das 0:2 aus dem Hinspiel wog zu schwer. Im Halbfinale trifft Lyon auf ManCity oder Fortuna Hjörring (Hinspiel 1:0 für die Engländer), die am Donnerstag auf der Insel aufeinandertreffen.

msc