Zum Hintergrund: Am 16. Mai vergangenen Jahres flog Potsdams Genoveva Anonma beim Spiel der Turbinen in Wolfsburg wegen einer unsportlichen Geste in Richtung der Wolfsburger Bank vom Platz. Die Stürmerin erklärte hinterher, sie sei von Ralf Kellermann rassistisch beleidigt worden - was dieser energisch bestritt. Eine vom VfL geforderte Entschuldigung lehnten die Potsdamer stets ab. Beim Hinspiel in Wolfsburg Anfang Oktober, das der VfL mit 2:1 gewann, ging Kellermann dem obligatorischen Handschlag mit Turbine-Trainer Bernd Schröder aus dem Weg.
Jetzt müssen die Wolfsburgerinnen zum ersten Mal nach diesen unerfreulichen Vorfällen in Potsdam antreten. "Wir dürfen uns nicht provozieren lassen", fordert Kellermann, "sondern mit der Situation dort umgehen. Ich kann mir gut vorstellen, wie der Trainerkollege seine Mannschaft auf uns einstellen wird." Die Wolfsburgerinnen wollen den bisherigen Zwei-Punkte-Abstand zu Verfolger Bayern München unbedingt wahren. Potsdam könnte bei einem Erfolg am Sonntag bis auf zwei Zähler an den VfL heranrücken.
Verzichten müssen die Wolfsburgerinnen am Sonntag neben der Langzeitverletzten Weltfußballerin Nadine Keßler und Zsanett Jakabfi (Mandelentzündung) auch auf Luisa Wensing, die sich beim Algarve Cup das Wadenbein brach. Die Nationalspielerin wurde am Montag in Hannover operiert. Dabei stellte sich heraus, dass außerdem noch das Syndesmoseband sowie das Außenband gerissen sind. Kellermann: "Das ist ein herber Rückschlag für sie. Vielleicht ist Luisa in vier Monaten zur Vorbereitung auf die neue Saison wieder fit."