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Kroos: "Brasilien heute zwei Klassen besser als 2014"

Boateng als Mann der klaren Worte

Kroos: "Brasilien heute zwei Klassen besser als 2014"

Hand aufs Herz: Toni Kroos schätzt die Brasilianer jetzt viel stärker ein als 2014 bei ihrer Heim-WM.

Hand aufs Herz: Toni Kroos schätzt die Brasilianer jetzt viel stärker ein als 2014 bei ihrer Heim-WM. imago

Das Duell am vergangenen Freitag mit dem Weltmeister von 2010 hat Bundestrainer Joachim Löw viele Erkenntnisse gebracht. Positive wie negative. Damit die weniger erfreulichen Einblicke ins eigene Leistungsvermögen nicht von der 22 Spiele währenden Serie ohne Niederlage übertüncht werden, sprach Innenverteidiger Jerome Boateng übers Wochenende nochmal Klartext. Alles müsse besser werden, so der Bayern-Profi, und das in jeder Hinsicht. Konkret nannte der 29-Jährige als verbesserungswürdig: "Chancenverwertung. Passspiel. Wir müssen zielstrebiger zum Tor spielen und auch besser zusammenarbeiten. Das Umschalten muss auch besser werden. Wir kriegen drei oder vier Konter, das geht nicht."

Löw rief in Erinnerung, dass die Titelverteidigung in Russland keine Selbstverständlichkeit werden würde. "Wer glaubt, dass es eine einfache Geschichte wird bei der WM, der täuscht sich gewaltig", so der Coach der DFB-Auswahl. Wen Löw adressierte, blieb unklar, denn der Gedanke von der Selbstverständlichkeit des fünften WM-Titels geistert nicht wirklich durch die deutsche Fußball-Branche.

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Denn auch wenn die deutsche Nationalmannschaft mit einem weiteren Remis die 38 Jahre alte DFB-Bestmarke von 23 Länderspielen ohne Niederlage unter Jupp Derwall egalisieren könnte - die letzten Resultate lauten: 0:0 gegen England, 2:2 gegen Frankreich, 1:1 gegen Spanien. Keine Niederlage, aber auch keinen Sieg. Sieht auch Timo Werner so: "Es war schön zu sehen, dass wir mithalten können. Wir haben genug Qualität, um beim Turnier solche Mannschaften auch zu schlagen."

Brasilien hat eine Entwicklung genommen, die ihresgleichen sucht.

Ilkay Gündogan

Nun wartet aber erst einmal Brasilien. Das letzte Duell war denkwürdig, im WM-Halbfinale 2014 schlug die DFB-Elf die Selecao mit 7:1, doch seither hat sich im Land des fünfmaligen Weltmeisters einiges getan. "Ich finde Brasilien heute zwei Klassen besser als 2014", sagt Toni Kroos, der vor vier Jahren gegen die Brasilianer ein Weltklassespiel ablieferte, zwei Tore (zum 3:0 und 4:0) erzielte und Müllers Führungstor vorbereitete. Und Ilkay Gündogan glaubt, dass die Brasilianer "ähnlich stark sind wie die Spanier. Brasilien hat eine Entwicklung genommen, die ihresgleichen sucht", so der Profi von ManCity.

Am Sonntagnachmittag startet der DFB-Tross die konzentrierte Vorbereitung auf das Brasilien-Spiel. Nicht mit dabei im Training war Torwart Marc-André ter Stegen. Die aktuelle Nummer 1 fehlte in Absprache mit Torwartcoach Andy Köpke beim Training, laut DFB ist ter Stegen allerdings nicht verletzt. Vielleicht möchte Löw am Dienstag noch einmal Bernd Leno oder Kevin Trapp testen. Auch Sami Khedira übte nicht mit der Gruppe, nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung gegen Spanien absolvierte der Mittelfeldspieler von Juventus eine individuelle Einheit.

Schon nicht mehr beim Kader weilen Mesut Özil, Emre Can und Thomas Müller, das Trio wird geschont und reiste am Samstag vorzeitig nach London, Liverpool bzw. München zurück .

bst

8. Juli 2014: Brasilien 1, Deutschland 7