"Großartig": Ronaldos fünfte Weltfußballer-Kür
Cristiano Ronaldo hat einmal mehr eine Fabelsaison hingelegt - und letztlich verdientermaßen die individuelle Auszeichnung als Weltfußballer des Jahres eingeheimst. Mit Real Madrid schaffte es CR7 als erstes Team, den Champions-League-Titel zu verteidigen. Der Super-Stürmer hatte großen Anteil am Erfolg der Königlichen, traf in 13 Spielen in der Königsklasse starke zwölfmal. In Viertelfinale, Halbfinale und Finale netzte er allein unfassbare zehnmal ein.
Mit 110 Treffern führt er aktuell außerdem die ewige Torjägerliste der Champions League an .
Bei der FIFA-Wahl stimmten weltweit zu je einem Viertel Journalisten, Fans auf der FIFA-Website, die Cheftrainer/-innen sowie die Spielführer/-innen aller Nationalteams ab. Cristiano Ronaldo erhielt dabei den Großteil der Wertungen und verwies damit Barça-Ass Lionel Messi und PSG-Neuzugang Neymar auf die Plätze. "Es ist großartig hier zu stehen. Ich bin so glücklich", sagte der Preisträger in einer kurzen Dankesrede auf der Bühne im edlen, schwarzen Anzug mit weißen Punkten. Augenzwinkernd winkte er noch seinem Sohn Cristiano Junior und seiner Freundin Georgina Rodriguez im Publikum zu.
Tormaschine Cristiano Ronaldo
Auch in der Liga lief es für Cristiano Ronaldo und das Weiße Ballett rund. Die Blancos holten vor dem FC Barcelona die Meisterschaft, der Angreifer steuerte in 29 Begegnungen 25 Tore bei und lag damit in der Torschützenliste auf Platz drei hinter Luis Suarez (29 Tore) und Lionel Messi (37 Treffer).
Auch für die FIFA der Beste unter den Besten: Real-Superstar Cristiano Ronaldo. Getty Images
Mit Portugal qualifizierte sich CR7 derweil als Gruppenerster der Staffel B direkt für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Der Europameister gewann das letzte entscheidende Gruppenspiel gegen die Schweiz mit 2:0. Der 32-Jährige traf in neun WM-Qualifikationsspielen 15-mal, nur Robert Lewandowski war erfolgreicher (zehn Spiele, 16 Treffer).
Trainer des Jahres
Zinedine Zidane ist von der FIFA als bester Trainer des Jahres ausgezeichnet worden. Der 45-jährige Franzose hatte mit Real Madrid in der vergangenen Saison die spanische Meisterschaft und Königsklasse gewonnen. "Das ist ja verrückt", äußerte sich "Zizou" am Montag in London sichtlich berührt in seiner Dankesrede, die er auf französisch, italienisch und spanisch hielt. "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine derart schöne Auszeichnung bekomme."
Torhüter des Jahres
Juve-Legende und Torhüter des Jahres: Gianluigi Buffon. imago
Manuel Neuer vom FC Bayern sparte sich derweil den Gang auf Krücken über den grünen Teppich. Der derzeit verletzte Weltmeister war bei der Präsentation der Nominierten bei der FIFA-Gala im London Palladium nicht zu sehen und musste sich bei der erstmaligen Vergabe der Auszeichnung für den FIFA-Welttorhüter Gianluigi Buffon von Juventus Turin geschlagen geben. Neben dem Duo stand auch Real Madrids Keylor Navas unter den besten Drei. Der deutsche Fußball war wie 2015 bei den Trophäen in den vier Hauptkategorien leer ausgegangen. Ein Expertengremium aus elf früheren Torhütern und Stürmern entschied über die Auszeichnung, deutsche Legenden waren nicht darunter. Neuer wurde bereits viermal von einem Statistik-Institut als Welttorhüter gekürt - dieser Award ist wegen intransparenter Kriterien jedoch äußerst umstritten.
Martens - die neue Weltfußballerin
Bei den Frauen fiel die Wahl zur Weltfußballerin auf Lieke Martens. Die Niederländerin folgte durch ihre herausragenden Leistungen in der vergangenen Saison auf die US-Amerikanerin Carli Lloyd. Beim überzeugenden und verdienten Titelgewinn bei der Heim-EM überzeugte Martens. Die 24-Jährige wurde zur besten Spielerin des Turniers gewählt, nachdem sie auf dem Weg zum Titel drei Tore erzielt und zwei weitere vorbereitet hatte. 2017 wurde sie bereits zu Europas Fußballerin des Jahres gewählt. Im Juli gab Martens ihren Wechsel vom FC Rosengard zum FC Barcelona bekannt.
Trainerin des Jahres
In der Trainer-Riege bei den Frauen räumte Sarina Wiegman die begehrte Auszeichnung ab - und tritt damit in die Fußstapfen zahlreicher legendärer Namen. Die 47-jährige Niederländerin führte ihr Team bei der Heim-EM zum Titel. Wiegman ließ dabei kompromisslosen Offensivfussball spielen - und beendete sogleich die Serie von sechs EM-Titeln in Folge der DFB-Auswahl. Wiegmans Team drehte speziell in der K.-o.-Runde mächtig auf: Im Viertelfinale gegen Schweden trafen die Niederländerinen zweimal (2:0), im Halbfinale gegen England dreimal (3:0) und im Finale gegen Dänemark sogar viermal (4:2).
Tor des Jahres
Der französische Nationalspieler Oliver Giroud ist mit dem FIFA Puskas Award für das schönste Tor ausgezeichnet worden. Der Arsenal-Profi erhielt die Auszeichnung für seinen Traumtreffer mit der Hacke, den er im Januar in der Premier League gegen Crystal Palace erzielt hatte. Giroud war ein sogenannter Skorpion-Schuss gelungen. Giroud setzte sich unter anderem bei der FIFA-Gala gegen den Südafrikaner Oscarine Masuluke durch. Der Torwart des FC Baroka hatte in der Nachspielzeit eines Liga-Spiels gegen die Orlando Pirates ein Tor per Fallrückzieher erzielt. Außerdem stand die erst 18 Jahre alte Venezolanerin Deyna Castellanos in der Endauswahl. Sie hatte bei der Frauen-WM in einem Gruppenspiel gegen Kamerun in der 93. Minute fast von der Mittellinie zum Sieg getroffen.
Weltfußballer (seit 1991)
1991: Lothar Matthäus (Deutschland, Inter Mailand)
1992: Marco van Basten (Niederlande, AC Milan)
1993: Roberto Baggio (Italien, Juventus Turin)
1994: Romario (Brasilien, FC Barcelona)
1995: George Weah (Liberia, Paris St. Germain/AC Milan)
1996: Ronaldo (Brasilien, PSV Eindhoven/FC Barcelona)
1997: Ronaldo (Brasilien, FC Barcelona/Inter Mailand)
1998: Zinedine Zidane (Frankreich, Juventus Turin)
1999: Rivaldo (Brasilien, FC Barcelona)
2000: Zinedine Zidane (Frankreich, Juventus Turin)
2001: Luis Figo (Portugal, Real Madrid)
2002: Ronaldo (Brasilien, Inter Mailand/Real Madrid)
2003: Zinedine Zidane (Frankreich, Real Madrid) 2004: Ronaldinho (Brasilien, FC Barcelona)
2005: Ronaldinho (Brasilien, FC Barcelona)
2006: Fabio Cannavaro (Italien, Juventus Turin/Real Madrid)
2007: Kaka (Brasilien, AC Milan)
2008: Cristiano Ronaldo (Portugal, Manchester United)
2009: Lionel Messi (Argentinien, FC Barcelona)
2010: Lionel Messi (Argentinien, FC Barcelona)
2011: Lionel Messi (Argentinien, FC Barcelona)
2012: Lionel Messi (Argentinien, FC Barcelona)
2013: Cristiano Ronaldo (Portugal, Real Madrid)
2014: Cristiano Ronaldo (Portugal, Real Madrid)
2015: Lionel Messi (Argentinien, FC Barcelona)
2016: Cristiano Ronaldo (Portugal, Real Madrid)
2017: Cristiano Ronaldo (Portugal, Real Madrid)