Ein deutscher Innenverteidiger wird als Stammspieler englischer Meister und darf trotzdem nicht mit zur EM nach Frankreich? Diese Situation könnte im Sommer eintreten. Robert Huth (31) steht mit Leicester City immer noch sensationell an der Spitze, am Samstag steuerte der Abwehrhüne zum 3:1-Sieg beim Zweiten Manchester City einen Doppelpack bei .
"Einen Giganten vorne und hinten" nannte der "Guardian" Huth im Anschluss, tatsächlich spielt er seine wohl beste Premier-League-Saison: kompromisslos im Zweikampf, gefährlich bei Standards, mitreißend als Anführer. "Er nimmt das ganze Team mit durch seine Art", sagt Teamkollege Christian Fuchs im kicker-Interview (Montagausgabe). Und: "Joachim Löw könnte an Robert denken. Er hätte es verdient, ich würde es ihm gönnen."
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Doch realistisch ist eine Rückkehr in die Nationalelf nicht. "In meinen Planungen spielt er keine Rolle mehr", sagte Löw einst über Huth, auch wenn das schon ein paar Jahre her ist. Seitdem hat sich der 19-malige Nationalspieler (zwei Tore!) zwar weiterentwickelt, nicht aber zu einem Innenverteidiger, wie Löw ihn sich wünscht. Was Aufbauspiel und Technik angeht, hat Huth nach wie vor Defizite.
Auch die längerfristigen Ausfälle von Jerome Boateng und Benedikt Höwedes werden den Bundestrainer kaum dazu bewegen, Huth erstmals seit 2009 (7:2 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate) zu berufen. Er favorisiert andere Verteidiger-Typen, etwa Jonathan Tah (19) von Bayer Leverkusen.
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