Bundesliga

Wie Hecking Schürrle von Wolfsburg überzeugte

Auf dem Sofa hat's gefunkt

Wie Hecking Schürrle von Wolfsburg überzeugte

Überzeugungstäter: Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking.

Überzeugungstäter: Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking. imago

Es war Samstag, der 24. Januar, als Allofs Hecking nach dem Wolfsburger Vormittagstraining zur Seite nahm. Gemeinsam jettete das Duo nach London. "Dann haben wir am Nachmittag das FA-Cup-Spiel zwischen Tottenham und Leicester geschaut und sind anschließend zu André nach Hause gefahren", nannte Hecking Details zu dem Coup, der an diesem Tag, sechs Tage vor dem Rückrundenauftakt gegen den FC Bayern, maßgeblich eingeleitet wurde.

Auf dem Sofa in Schürrles Wohnung hat‘s dann gefunkt. Hecking: "André erzählte uns, dass ihm Chelsea-Trainer Mourinho zwar immer bescheinigt habe, wie gut er sei, ihn dann aber im entscheidenden Moment doch aus dem Spiel genommen oder gar nicht erst aufgestellt habe."

Spielersteckbrief Schürrle
Schürrle

Schürrle André

Diese Unzufriedenheit, gepaart mit der Überzeugungsarbeit, die Allofs und Hecking bei Gebäck und Tee leisteten, habe das Pendel zugunsten der Wolfsburger ausschlagen lassen. "Wir haben von unseren Plänen mit dem VfL berichtet und gemerkt, dass sich André dafür begeistern konnte."

Letzteres spürte Hecking endgültig, als nach dem fabelhaften 4:1-Sieg über die Bayern ein Glückwunsch aus London eintraf. "André meldete sich und gratulierte, auch zu der Art und Weise, die wir an diesem Abend an den Tag gelegt hatten. Ich habe ihm geantwortet, dass er nun wohl wisse, warum wir gerade ihn noch dazu holen wollten."

Der Rest ist bekannt: Kurz vor Schließen des Transferfensters einigten sich Chelsea und der VfL über den Wechsel. Schürrle selbst hatte sich schon an jenem gemeinsamen Nachmittag in seiner Wohnstube entschieden.

Michael Richter