Portugals Nationaltrainer Fernando Santos konnte wieder auf Kapitän Cristiano Ronaldo setzen, der nach seiner Nach-WM-Pause sein Nationalelf-Comeback gab. Während BVB-Akteur Guerreiro als Linksverteidiger hinter CR7 beginnen durfte, saß Benficas hoch gehandelter Shootingstar Joao Felix zunächst auf der Bank.
Ukraines Trainer Andriy Shevchenko setzte unter anderem auf den Schalker Flügelflitzer Konoplyanka und vertraute in der Mittelfeldzentrale auf Zinchenko von Manchester City.
Portugal jubelt nur kurz
Vom Start weg wurde Cristiano Ronaldo immer wieder auf links gesucht und gefunden - seine ersten Dribblings prallten jedoch am Defensivverbund der Gäste ab. In den Anfangsminuten überließ Portugal der Shevchenko-Elf bevorzugt den Ball und lauerte auf Konter. Mehr als ein von Pepe abgefangenes Konoplyanka-Dribbling in aussichtsreicher Lage am linken Strafraumrand sprang für die Ukraine aber nicht aus dem Ballbesitz heraus. Nach einer Viertelstunde ergriff Portugal dann die Initiative. Doch erst zielte Pepe bei einer Volley-Abnahme eines zweiten Balles infolge einer Ecke knapp zu hoch (16.), und dann wurde ein Kopfball-Treffer William Carvalhos zu Recht wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen (17.).
Spiele der Em-Qualifikation, Gruppe B
Nach einem doch eher deutlich verzogenen Konoplyanka-Abschluss von halblinks (22.) drehte CR7 auf: Zweimal schloss der 34-Jährige halblinks im Strafraum ab, zweimal fand er in Pyatov seinen Meister (24./28.). Nach einem nicht ungefährlichen Matviienko-Querschläger (35.) gab es eine Ecke, deren zweiter Ball richtig heiß wurde: Ein Faller von Bernardo Silva reichte aber nicht für einen Elfmeter - und Guerreiro traf unter Gegnerdruck den Ball nicht richtig (36.). Weil Pepe einen brandgefährlichen Steilpass in den Strafraum mit einem hervorragenden Stellungsspiel gerade noch rechtzeitig entschärfte (39.), blieb es zur Pause beim 0:0.
Pyatovs Glanzparade - und Ronaldos späte Chance
Nach dem Seitenwechsel machte Portugal da weiter, wo es im ersten Abschnitt aufgehört hatte: mit beherzten Angriffen und vergebenen Chancen. André Silva zielte aus 15 Metern zu unplatziert (52.), kurz darauf dribbelte Bernardo Silva sich in bester Lage zum wiederholten Mal zu verschnörkelt fest (54.). Die beste Chance in dieser Drangphase hatte jedoch erneut André Silva, der einen Schuss halblinks an der Strafraumkante wuchtig und platziert in Richtung rechtes oberes Toreck abschickte - und ungläubig mit ansehen musste, wie Pyatov stark übergriff und den Ball doch noch herausfischte (57.).
Portugal rannte weiter wütend an, die beiden besten Chancen hatten zunächst aber zwei Ukrainer: Erst fälschte Stepanenko eine Ronaldo-Flanke knapp neben den eigenen rechten Pfosten ab (76.), dann konnte Gästejoker Junior Moraes auf der "richtigen" Seite des Feldes einen Abpraller aus kurzer Distanz nicht im Gehäuse unterbringen (85.). Weil William Carvalho aus 18 Metern rechts daneben zielte (89.) und Cristiano Ronaldo eine letzte Kopfballchance am linken Fünfereck in die Arme von Pyatov nickte (89.), blieb es beim torlosen Remis.
Und wie geht es für die beiden Nationen weiter? Portugal tritt am kommenden Montag in Lissabon gegen Serbien an - Anpfiff ist um 20.45 Uhr. Zur gleichen Zeit gastiert die Ukraine in Luxemburg.