Türkei:
Türkspor: "Wir haben den Deutschen eine Fußball-Lehrstunde
erteilt – auch wenn wir den Platz letztlich als Verlierer verlassen
haben. Am Ende haben wir von den Deutschen stehend dargebrachte
Ovationen erhalten."
Fanatik: "Ihr braucht die Köpfe nicht hängen zu lassen. Wir
sind stolz auf euch. Vielleicht hätten wir das Finale verdient
gehabt, aber die Deutschen hatten einfach mehr Glück. Wir waren der
aufgehende Stern dieses EM-Turniers."
Star: "Die 1:0-Führung ist uns scheinbar nicht gut bekommen.
Sonst siegte die Türkei immer nach Rückständen. Vielleicht wäre ein
0:1 besser gewesen. Aber so haben wir diesmal das entscheidende
Last-Minute-Tor kassiert."
Hürriyet: "Was für eine Nacht! Herzlichen Dank,
Nationalmannschaft. Wir gehen erhobenen Hauptes aus diesem Turnier.
Ganz Europa hat einen Karneval der Freundschaft erlebt."
Sabah: "Das türkische Fußball-Märchen ist zu Ende. Aber auf
die Mannschaft kann man trotzdem nur stolz sein."
Maraton: "Der Verlierer des Spiels war eigentlich der Gewinner
des Abends. Dieses Spiel war ein Hochgenuss. Jeder Türke ist stolz
auf diese Mannschaft. Wir sind Europameister der Herzen."
Schweiz:
Basler Zeitung": "Deutscher Sieg in letzter Minute. Spektakulärer
Schlusspunkt für die Euro-Stadt Basel: Deutschland ringt die Türkei
3:2 nieder. In einem dramatischen Halbfinalspiel gewann die deutsche
Nationalmannschaft in Basel gegen die Türkei, ohne zu überzeugen."
Tages-Anzeiger: "Den Deutschen gelangen nur drei Schüsse direkt aufs Tor. Dass alle drei erfolgreich waren, spricht für die
Effizienz. Dass sie diese schlechte erste Halbzeit letztendlich
ungestraft überstanden, spricht auch für ihre Kampf- und
Willenskraft. Und genau darum sind diese Deutschen so gefürchtet bei
großen Turnieren. Und am Sonntag in Wien."
Neue Zürcher Zeitung: Das Halbfinale zwischen Deutschland und
der Türkei war vor allem in der Schlussphase an dramatischen Momenten
und unerwarteten Wenden fast nicht zu überbieten. Weil das späte
Glück diesmal nicht den tapferen Türken, sondern den über weite
Strecken enttäuschenden Deutschen lachte, stehen Letztere im Finale."
Blick: "Schweini gehabt. Die Türken tun uns leid."
Spanien:
El País: "Der letzte Atemzug der Deutschen wirft die Türkei um.
Das Team von Trainer Löw kaschiert seinen ärmlichen Fußball mit einem
Glückstreffer in der letzten Minute."
La Vanguardia: "Das Glück ist das Eigentum der Deutschen. Der
Fußball hat sich in 25 Jahren nicht verändert. Er ist so grausam wie
eh und je. Es gilt noch immer der Satz von Gary Lineker, wonach im
Fußball elf gegen elf spielen und am Ende die Deutschen gewinnen."
Marca: "Die Türkei bekam ihre eigene Medizin zu kosten. Die
Deutschen machten mit der Türkei das, was diese während des gesamten
Turniers mit anderen Mannschaften getan hatte. Sie gewannen das Spiel
in der letzten Minute."
As: "Nachdem die Deutschen gegen Österreich und Portugal
geglänzt hatten, kehrten sie nun zu ihrer grauen Spielweise zurück.
Das Team wirkte wie eine seelenlose Maschine. Und so wird es sicher
auch im Finale auftreten."
Sport: "Deutschland gewinnt, aber die Türkei spielt den besseren
Fußball."
Russland
Sowjetski Sport: "Deutschland stahl das türkische Wunder. Das
Löw-Team wurde vom flinken Auftreten seines Gegners überrascht. Die
Mannschaft machte nicht den Eindruck, besonders eingespielt zu sein."
Football: "Auch Deutsche können Wunder vollbringen. Nun steht
die Mannschaft im Finale. Wir gratulieren und hoffen, ihr dort
Gesellschaft zu leisten."
Österreich:
Der Standard: "Das deutsche Ende ist noch immer das beste. Mit
sehr viel Glück, Hilfe des türkischen Goalies Rüstü und einem
Last-Minute-Goal von Philipp Lahm erreichten die Deutschen das
Finale. Die Deutschen waren diesmal, wenn man so will, die besseren
Türken."
Österreich: "Deutsche im Glück. Tor in letzter Sekunde, wieder
'Schweini' gehabt. Lahm rettet Deutsche. Das Goldtor fiel in der
90. Minute. Deutschland nun Favorit im Finale. Dusel-Deutsche
stürmen nach Wien."