Die EURO ist für ihn noch nicht vorbei: Torsten Frings. imago
Ob Frings auch zum Einsatz kommt, ist nach dem starken Spiel der DFB-Elf im Viertelfinale gegen Portugal (3:2) ebenso wie das System und die Startformation noch offen. Große Besorgnis erregt ein möglicher Ausfall des Bremers angesichts der überzeugenden Leistung von Thomas Hitzlsperger und Simon Rolfes freilich nicht mehr. Joachim Löw äußerte am Montag in der Pressekonferenz in Tenero große Zufriedenheit darüber, dass Frings wieder einsatzfähig ist. "Er wird mit dem Schmerz ohnehin noch einige Zeit leben müssen", so der Bundestrainer, der die Möglichkeit "Rolfes/Hitzlsperger" nicht ausschloss, jedoch eingestand, sich noch nicht für eine bestimmte Startformation entschieden zu haben.
Frings wird im Falle eines Falles mit einem Schutzverband auflaufen, über dessen Material Mediendirektor Harald Stenger "keine Auskunft" geben wollte.
Manager Oliver Bierhoff deutete ein Beibehalten der "Portugal-Startelf" an. So, wie er die Trainer kenne, würden "nur 100-prozentig fitte Spieler zum Einsatz kommen". Sollte Frings dennoch auflaufen, müsste sich Löw für Hitzlsperger oder Rolfes entscheiden. Der Leverkusener hätte wohl die Nase vorn. "Sein Spiel entspricht absolut unserer Philosophie: Vertikale Bälle, direkt oder mit maximal zwei Kontakten", lobte Löw Rolfes. Hitzlsperger hat ein Plus an Erfahrung und den besseren Schuss.
"Portugiesen waren berechenbarer"
4-5-1, 4-4-2 oder, wie Löw erwähnte, 4-3-3 - verschiedene Systemmodelle sind für das Türkei-Spiel denkbar. Doch letztlich sei nicht die Formation entscheidend, sondern die Umsetzung der offensiven Taktik. Mit hoher Laufbereitschaft und Aggressivität soll dem Gegner das Spiel aufgezwungen werden. Wobei Löw mit Nachdruck vor den Türken warnte. "Die Mannschaft wurde im Turnierverlauf immer stärker", so Löw. "Die Portugiesen waren berechenbarer in ihrer Spielweise. Daher ist das eine ausgesprochen schwierige Partie." Konzentration hochhalten, intensives Training - "für uns beginnt nun alles wieder bei Null".
Frings, System, Startformation? Noch bleibt Joachim Löw Zeit, offene Fragen zu beantworten. dpa
Noch an diesem Montag bekämen die Spieler detailierte Informationen über den Gegner übermittelt, am Dienstag würden dann Einzelgespräche folgen. Bis dahin wird sich Joachim Löw noch "ein klareres Bild über die Türken verschaffen" und etwaige Schwachstellen beim Gegner ausmachen.
Bis zum Mittwoch im St.Jakob Park in Basel gegen die Türkei wird die deutsche Mannschaft den im Turnierverlauf nach starken Regenfällen ausgetauschten Rasen wohl nicht betreten. Stattdessen soll die letzte Trainingseinheit vor dem Anpfiff am Dienstag im Sportzentrum Tenero stattfinden.
