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Löw: "EM-Titel ist kein Traum"

Heute Nachmittag geht's nach Klagenfurt - Enke die Nummer 2

Löw: "EM-Titel ist kein Traum"

Andy Köpke und Torsten Frings

Volle Rückendeckung: Torwarttrainer Andy Köpke und der gesetzte Torsten Frings. dpa

Löw und sein Team traten die Reise aus ihrem EM-Quartier nach Österreich mit "großem Ehrgeiz und Optimismus" an. "Wenn sich bei uns jeder in den Dienst der Mannschaft stellt und wir als verschworene Einheit auftreten, dann muss der EM-Titel kein Traum bleiben", schrieb Löw in einem offenen Brief an die deutschen Fans in mehreren deutschen Tageszeitungen.

Ziel nach dem Sommermärchen bei der WM 2006 sei es, verdeutlichte der Bundestrainer weiter, "dass wir wieder Millionen von Fans begeistern und uns mit unserem DFB-Team von der besten Seite zeigen und attraktiven Fußball bieten wollen. Denn wir wollen das schaffen, was uns vor zwei Jahren kurz vor dem großen Ziel verwehrt blieb. Dieses Mal soll unsere Bergtour ein Happy-End erleben - am 29. Juni, im EM-Endspiel von Wien."

Beckenbauer lobt Ballack und glaubt an den Titel

Selbst Franz Beckenbauer traut der Mannschaft nach den zwei EM-Blamagen 2000 und 2004 nicht nur den ersten EM-Sieg seit dem 30. Juni 1996 (2:1 n.V. im Finale gegen Tschechien), sondern den ganz großen Wurf zu. "Ja, wir haben eine echte Titelchance. Wir sind bei dieser EM vielleicht nicht der Favorit Nummer eins. Aber ich halte es mit Helmut Schön, der uns Nationalspielern früher als Bundestrainer immer gesagt hat: Die anderen müssen uns erst einmal schlagen", meinte der Präsident von Bayern München.

"Er hat mich zuletzt beim 2:1 gegen Serbien voll überzeugt. Ich habe einen echten Kapitän gesehen, der das Tempo des Spiels und den Takt der Mannschaft bestimmt."

Franz Beckenbauer über Michael Ballack

Seinen Optimismus begründet Beckenbauer auch mit der guten Form von Kapitän Michael Ballack. "Er hat mich zuletzt beim 2:1 gegen Serbien voll überzeugt. Ich habe einen echten Kapitän gesehen, der das Tempo des Spiels und den Takt der Mannschaft bestimmt." Und der auch genaue Vorstellungen vom Auftaktspiel gegen die Polen hat.

Torsten Frings, neben Ballack der Schlüsselspieler der DFB-Auswahl im Mittelfeld, ist jedenfalls davon überzeugt, dass alle wissen, um was es geht. Zumal sich die Mannschaft seit der WM "weiterentwickelt hat. Wir glauben tatsächlich daran, dass wir Europameister werden können". Und Löw ist überzeugt, "dass alle auf den Punkt topfit sind".

EURO 2008

In welcher Besetzung der erste Schritt zum Titelgewinn erfolgen soll, blieb auch am Samstag noch das große Geheimnis. Bundestorwarttrainer Andreas Köpke sagte nur, dass sieben, bis acht Positionen "gesetzt sind". Ansonsten wollte der DFB-Trainerstab das Abschlusstraining im Wörthersee-Stadion in Klagenfurt abwarten und dann am Samstagabend eine endgültige Entscheidung treffen.

Offensichtlich hängt vieles oder sogar alles an Lukas Podolski. Bildet der Münchner wie bei der WM 2006 den Angriff mit dem gesetzten Miroslav Klose, dann wäre zunächst kein Platz für Mario Gomez. Kommt Podolski im linken Mittelfeld zum Einsatz, müssen Clemens Fritz oder sogar Bastian Schweinsteiger um ihren Platz bangen.

Eine mögliche deutsche Aufstellung mit Podolski im Mittelfeld bezeichnete Beckenbauer bereits als "mutiges Experiment", aber auch als "ein klares Signal, dass Deutschland das Auftaktspiel gewinnen will".

Lehmann 1, Enke 2, Adler 3

Zumindest eine Entscheidung ist schon gefallen: Hinter Stammkeeper Jens Lehmann wird Robert Enke die Nummer zwei sein, Rene Adler muss sich zunächst mit der Rolle als Ersatz für den Ersatz begnügen.