EM

"Was ist das für eine Art"

Hildebrand wütend über Nichtnominierung

"Was ist das für eine Art"

Timo Hildebrand

Timo Hildebrand in Valencia: Die ehemalige Nummer zwei hegt großen Groll auf den DFB-Trainerstab. dpa

"Wenige Stunden vor Bekanntgabe des Kaders am vergangenen Freitag hat Andy Köpke mich angerufen und Jogi Löw entschuldigt, da er gerade im Flieger sitze und deshalb nicht mit mir telefonieren könne. Was ist das denn für eine Art?" Als Köpke ihm die Entscheidung mitgeteilt habe, sei er zuerst so geschockt gewesen, "dass ich nichts mehr sagen konnte und wieder aufgelegt habe."

Hildebrand hatte gegenüber Robert Enke und Rene Adler bei der Nominierung das Nachsehen gehabt. Dabei war er bislang immer als Nachfolger von Jens Lehmann als deutsche Nummer eins gehandelt worden. Köpke habe Hildebrand im letzten Jahr sogar empfohlen, entgegen sonstiger Gepflogenheiten im Nationalteam Lehmann öffentlich unter Druck zu setzen: "Es gab ein Gespräch mit Andy Köpke letztes Jahr in Berlin. Er sagte, ich solle die Nummer 1 mehr unter Druck setzen, mehr Konkurrent sein, mehr angreifen, mehr fordern. So steht es auch in meinem EM-Leitfaden, der bei einem Workshop im Sommer 2007 verteilt wurde."

Joachim Löw habe Hildebrand inzwischen mitgeteilt, dass er die genauen Gründe für seine Nicht-Berücksichtigung nach der EM mit ihm besprechen werde. Gründe, die für Hildebrand momentan noch im Dunkeln liegen.

Trotz des Rückschlages habe Hildebrand sein Ziel noch nicht aufgegeben, die Nummer eins im deutschen Tor zu werden. Auch wenn das Verhältnis zum Trainerstab erst einmal gestört ist: "Ich muss oft darüber nachdenken, was es wohl für ein Gefühl sein würde, Andy Köpke wieder gegenüber zu stehen. Aber Kevin Kuranyi hat das ja auch gepackt."