EM

McClaren in England entlassen

Nach verpasster EM-Qualifikation

McClaren in England entlassen

Steve McClaren

Stand als englischer Nationaltrainer oftmals im Regen: Steve McClaren. dpa

"Wie jeder England-Fan sind wir alle sehr enttäuscht, dass wir uns nicht für die EM 2008 qualifizieren konnten. Und ich weiß, dass Steve diese Enttäuschung mehr als alle anderen empfindet", sagte FA-Präsident Geoff Thompson. Am frühen Donnerstagmorgen war der Verbandsvorstand auf einer Dringlichkeitssitzung in London zusammengekommen. Auch das Arbeitsverhältnis von Co-Trainer Terry Venables wurde beendet. "Ich kann die Entscheidung verstehen. Das ist der schlimmste Tag meiner Karriere. Es tut mir vor allem für die Fans und die Nation leid", sagte McClaren in einer ersten Reaktion.

zum Thema

Die "Three Lions" hatten durch eine 2:3-Niederlage gegen die bereits qualifizierten Kroaten die Qualifikation für die EM in Österreich und der Schweiz verpasst. Dabei hätte ihnen bereits ein Unentschieden zur Endrunde gereicht. Auf den EM-Zug sprang stattdessen Russland auf, das sich in Andorra zu einem 1:0 mühte. Zum ersten Mal seit der WM 1994 in den USA findet damit ein großes Turnier ohne England statt.

Kürzeste Amtszeit eines englischen Nationaltrainers

McClaren hatte nach der WM 2006 in Deutschland die Nachfolge von Sven-Göran Eriksson übernommen, stand jedoch von Beginn an in der Kritik. McClarens Amtszeit war mit 16 Monaten die kürzeste eines englischen Nationaltrainers überhaupt. Statistisch gesehen war sie auch die schlechteste: Von 18 Spielen unter seiner Ägide verlor England fünf. Der Vertrag des 46-Jährigen wäre noch bis 2010 gelaufen. Ihm winkt daher eine Abfindung von mehr als drei Millionen Euro. Wieder einmal ging gegen Kroatien eine Entscheidung McClarens, nämlich die, im Tor Scott Carson für Paul Robinson zu bringen, nach hinten los. Bei seinem ersten Pflichtspiel für England ließ der Keeper von Aston Villa nach wenigen Minuten einen völlig harmlosen Distanzschuss von Kranjcar passieren.

Nachfolge: Mourinho und O'Neill favorisiert

Die Suche nach einem Nachfolger soll sofort beginnen. Bei den Buchmachern gelten der frühere Chelsea-Coach Jose Mourinho und Aston Villas Trainer Martin O'Neill als Favoriten. Auch die Namen Jürgen Klinsmann, Alan Shearer und Fabio Capello werden gehandelt. Mit der Benennung eines Nachfolgers kann sich der Verband Zeit lassen. Das nächste Länderspiel (in Paris gegen Frankreich) steht erst im März auf dem Programm.