EM

Amanatidis schockt die Türkei

Überblick: England und Schottland straucheln

Amanatidis schockt die Türkei

Portugal siegt - Serbien bleibt dran

Der Grieche Amanatidis attackiert den Türken Hamit Altintop.

Duell zweier Bundesliga-Profis: Der griechische Torschütze Amanatidis attackiert den Türken Hamit Altintop. dpa

Am Mittwoch war Tabellenführer Polen (24) spielfrei und musste zusehen, wie die Konkurrenten Portugal (nun 23 Zähler) und Serbien (20) dreifach punkteten. Die Portugiesen mussten lange warten, ehe die drei Zähler in Kasachstan eingefahren waren. Acht Minuten vor dem Ende schlug Debütant Ariza Makukula zu, Cristiano Ronaldo (90.) machte den Sieg für den Vize-Europameister perfekt, der in der Nachspielzeit noch das 1:2 hinnehmen musste. Der WM-Vierte benötigt nun aus den beiden ausstehenden Heimspielen gegen Armenien und Finnland vier Punkte, um zur EM zu fahren.

Gruppe A

Sicher kann sich Portugal aber noch nicht sein, Serbien lässt nicht locker. Nach dem blamablen 0:0 schossen sich die Serben mit einem 6:1 in Aserbaidschan - eingeleitet durch den Bremer Dusko Tosic - den Frust von der Seeele und wahren die Chance. Serbien ist nun punktgleich mit Finnland.

Schottland strauchelt in Georgien

Die Spannung steigt in der Gruppe B! In Frankreich gewonnen, die Ukraine bezwungen - doch nun muss Schottland um das EM-Ticket bangen. Die "Breavhearts" unterlagen überraschend in Georgien. Die vom Deutschen Klaus Toppmöller trainierten Georgier besiegten den Tabellenführer der Gruppe B in Tiflis mit 2:0. In der vom Deutschen FIFA-Schiedsrichter Knut Kircher geleiteten Partie trafen der erst 17-jährige Levan Mchedlidze und Paderborns David Siradze. Die Schotten bleiben zwar mit 24 Punkten vor den Italienern, diese haben bei 23 Punkten und einer weniger ausgetragenen Partie aber nun wieder die besseren Karten. Am 17. November erwartet nun Schottland in Glasgow Italien zum "Endspiel"...

Gruppe B

Frankreich kann dem Spiel gelassen entgegensehen, ist man doch nach einem 2:0 gegen Litauen nun Tabellenführer und kann mit einem Punkt zum Abschluss in der Ukraine - 5:0-Sieger gegen die Färöer - die Qualifikation sichern. Wegbereiter in Nantes war einmal mehr Thierry Henry. Der Stürmer traf per späten Doppelschlag (79./80.) und ist mit 43 Toren nun alleiniger Rekordtorschütze der "Equipe Tricolore" vor UEFA-Präsident Michel Platini (41).

EM-Ticket für Griechenland

Die Gruppe C stand am Mittwochabend ganz im Schatten des brisanten Duells zwischen der Türkei und Titelverteidiger Griechenland. Beim Aufeinandertreffen im Ali-Sami-Yen-Stadion in Istanbul der beiden Nachbarn und Erzrivalen, das schon unter normalen Umständen für einen Ausnahmezustand sorgt, revanchierte sich die Elf von Trainer Otto Rehhagel für die herbe 1:4-Niederlage von Piräus, siegte dank eines Amanatidis-Treffers 1:0 und qualifizierte sich ausgerechnet in der Türkei vorzeitig die EURO 2008.

Gruppe C

Für die Türkei wird es nach dem blamablen 1:1 in Moldawien und dem 0:1 gegen die Griechen nun schwer. "Das ist unser Schlüsselspiel", hatte Nationalcoach Fatih Terim vor der Partie erklärt, nun steht er zwei Punkte hinter Norwegen. Die Skandinavier gewannen durch ein frühes Tor von Erik Hagen und einem Treffer von Björn Helge Riise in Bosnien-Herzegowina 2:0 und können mit einem Sieg im direkten Vergleich mit der Türkei am 17. November alles klar machen.

Tschechien schnappt sich das zweite EM-Ticket

In der Gruppe D hat sich Deutschland mit dem 0:0 am Samstag in Irland als erstes Team sportlich für die EURO 2008 qualifiziert. Am Mittwoch folgten dann die Tschechen, die sich in München klar gegen die Löw-Elf durchsetzten.

Spielbericht

Trotz einiger Personalsorgen, Tschechiens Trainer Karel Brückner musste auf Jankulovski, Polak, Baros (Gelbsperren) sowie Kapitän und Regisseur Rosicky (Oberschenkelprobleme) verzichten, drehten die Gäste in München auf. Mit einem schnellen Tor von Sionko wurden die Weichen fürh gestellt, Matejovsky (23.) legte nach. Der DFB-Auswahl, zuletzt 24-mal in der EM-Qualifikation ungeschlagen, fiel nichts ein, die Aktionen in der Offensive waren alles andere als zwingend. Als Plasil nach einer guten Stunde erhöhte war das Debakel für Deutschland perfekt.

Gruppe D

Irland musste somit seine EM-Hoffnungen begraben, kam aber gegen Zypern auch nicht über ein 1:1 hinaus.

England muss zittern

Am Mittwochabend drückte ganz Kroatien England beim Auftritt in Russland die Daumen - alleine es half nichts! Die Russen gewannen gegen England in einem Kampfspiel mit 2:1, der ungeschlagene Spitzenreiter (26 Punkte) muss somit auf die Qualifikation noch warten. Den Three Lions droht indes bei der EM-Endrunde 2008 die Zuschauerrolle.

Gruppe E

Die Engländer sind nach der bitteren 1:2 (1:0)-Niederlage in Moskau in der Gruppe E auf Schützenhilfe angewiesen. Vor 75.000 Zuschauer im Luschniki-Stadion brachte Rooney sein Team auf Kunstrasen zwar mit einem sehenswerten Tor nach einer knappen halben Stunde in Führung, Pavlyuchenko drehte mit einem Doppelpack aber das Spiel (69. und 73.). Zunächst verwandelte der Angreifer von Spartak Moskau einen unberechtigten Strafstoß - Rooney hatte Zyrianov außerhalb des Strafraums gefoult -, anschließend war er nach einem Fehler des englischen Keepers Robinson zur Stelle. Die Russen können sich mit zwei Siegen in Israel (17. November) und Andorra (21. November) das EM-Ticket sichern. Kroatien wäre schon bei einem Remis in Mazedonien (17. November) qualifiziert.

Favoriten auf Kurs

Zlatan Ibrahimovic (li.) und Stephen Craigan

Unentschieden: Zlatan Ibrahimovic (li.) kann sich gegen Nordirlands Stephen Craigan nicht entscheidend durchsetzen. dpa

In der Gruppe F stehen die beiden Favoriten Schweden und Spanien vor dem Sprung nach Österreich und in die Schweiz. Allerdings verpassten die Skandinavier die vorzeitige Qualifikation, am Mittwoch reichte es gegen Verfolger Nordirland nur zu einem 1:1.

Gruppe F

Dänemark hat nach einem 3:1-Sieg gegen Lettland seine nur noch theoretische Chance auf die Teilnahme bei der EURO 2008 gewahrt. Spanien war spielfrei und muss bis zum November warten. Allerdings haben die Iberer dann zwei Heimspiele gegen Schweden und Nordirland und können so vor eigenem Publikum alles klar machen.

"Oranje" kehrt in die Erfolgsspur zurück

Clarence Seedorf (li.) gegen Bostjan Cesar

Hatte die Nase vorne: Clarence Seedorf (li.) setzt sich gegen Sloweniens Bostjan Cesar durch. dpa

Nach dem 0:1 der Niederlande in Rumänien sah es so aus, als könnte es für "Oranje" in der Gruppe G nochmals eng werden. Nach der ersten Niederlage hatte das Team von Bondscoach Marco van Basten nur noch zwei Zähler Vorsprung auf Bulgarien. "Wir müssen mindestens sieben Punkte holen, dann sind wir bei der EM dabei" gab der Europameister von 1988 vor den letzten drei Partien aus, die ersten drei Zähler wurden gegen Slowenien eingefahren. Sneijder (13.) und Huntelaar (87.) zeichneten für die Tore verantwortlich. Aber nicht nur wegen des 2:0-Sieges lief es für die Elftal gut, denn gleichzeitig kam Verfolger Bulgarien nicht über ein 1:1 in Albanien hinaus.

Gruppe G

Gut auch für Spitzenreiter Rumänien, der in Luxemburg die Pflichtaufgabe durch Tore von Petre und Stuttgarts Marica löste und die Qualifikation bereits unter Dach und Fach bringen konnte.