EM

Frankreich 0:1, Italien siegt

Überblick: Kroatien mühelos - Slowakei düpiert - Griechen remis

Frankreich 0:1, Italien siegt

Antonio di Natale

Rettet den Weltmeister mit einem Doppelpack: Italiens Stürmer Antonio di Natale. dpa

Gruppe A: Portugal nutzt Gunst der Stunde nicht

Nach dem 2:2 am Samstag in Portugal hat Polen das zweite Remis in Folge eingefahren. In Finnland kam das Team um den Wolfsburger Jacek Krzynowek zu einem 0:0. Auch für die Finnen war die Nullnummer ein bereits bekanntes Ergebnis. Zuletzt spielten die Skandinavier 0:0 in Serbien.

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Zwei Partien weniger absolviert hat das drittplatzierte Portugal. Durch das torlose Remis im Duell des Führungsduos Polen und Finnland hatte das Team von Portugals Trainer Luiz Felipe Scolari gegen Serbien die Chance, zumindest mit Finnland nach Punkten gleichzuziehen. Und lange Zeit sah es nach Simaos Freistoßtor (11.) auch danach aus, ehe Ivanovics später Ausgleichtreffer (86.) die Portugiesen aus den Siegträumen riss und gleichzeitig Serbiens Qualifikationschance offenhält.

Gruppe B: Di Natale erlöst Italien und Donadoni

Auf beiden Seiten Säbelrasseln bis zum Abwinken – und dann diese durchwachsene Nullnummer. Die Partie des Weltmeisters Italien gegen den WM-Finalisten Frankreich hielt nicht, was sie versprach. Für die "Equipe tricolore" war der Punkt in Mailand zweifellos wertvoller. Damit stand die "Squadra Azzurra" in der Ukraine mit dem Rücken zur Wand. Trainer Roberto Donadoni, der auf Luca Toni (Oberschenkelzerrung) und Milans Gennaro Gattuso (Gelb-Sperre) verzichten musste, freute sich zunächst über den Führungstreffer durch di Natale, doch musste er in der zweiten Halbzeit den Ausgleich durch Shevchenko quittieren. Erneut war es aber di Natale, der den Weltmeister mit dem schmeichelhaften 2:1-Siegtreffer rettete.

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Italien ist nun Zweiter hinter Schottland, weil die Franzosen auch das zweite Spiel gegen die Schotten mit 0:1 verloren. Zwar war der Vize-Weltmeister im Pariser Prinzenpark-Stadion das klar spielbestimmende Team, doch James McFadden traf mit einem Distanzschuss ins Herz der Domenech-Elf. Die Franzosen, die auf Thierry Henry (Gelbsperre) verzichten mussten, liegen nun auf Platz drei, einen Punkt hinter Italien und zwei Zähler hinter Spitzenreiter Schottland.

Gruppe C: Türken erringen Pflichtsieg - Top-Duo spielt 2:2

Noch nichts entschieden ist in der Gruppe C. Nach dem 1:0 der Norweger in Moldawien spielten die Skandinavier gegen Tabellenführer Griechenland 2:2 unentschieden. Die Mannschaft von Trainer Otto Rehhagel führte zweimal und zweimal hieß der Torschütze Sotirios Kyrgiakos von Eintracht Frankfurt. Doch die Norweger glichen fast immer postwendend aus - alle vier Tore fielen in Durchgang eins. Dennoch hat Greichendland beste Chancen, seinen Titel des Jahres 2004 in der Schweiz und Österreich zu verteidigen.

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Die Türken jubelten freilich angesichts des Remis zwischen Norwegen und Griechenland. Doch mussten sie nach dem bitteren 2:2 auf Malta gegen die Ungarn nun unbedingt gewinnen. Der Druck war hoch und es dauerte tatsächlich bis zur 68. Minute, ehe Gökhan Unal den Bann brach. Fünf Minuten zuvor war der Ungar Zoltan Gera mit der Ampelkarte vom Platz gestellt worden. Am Ende hieß es 3:0 für die Türkei, die nun zu den Norwegern nach Punkten aufgeschlossen hat. Den letzten Treffer markierte der Schalker Halil Altintop.

Gruppe D: Wales fertigt Slowakei ab - Tschechien zittert sich zum 1:0

Deutschland ist in der Gruppe D mitt 22 Punkten so gut wie durch. Tschechien hat nach dem 1:0 gegen Irland nun die besten Chancen auf die Qualifikation, wobei der knappe Sieg mehrfach am seidenen Faden hing. Milans Linksverteidiger Marek Jankulovski besorgte den Siegtreffer, so dass der Brückner-Elf mit 20 Punkten der zweite Platz kaum noch zu nehmen ist. Irland kommt nach diesem Spieltag auf 14 Punkte.

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Aus dem Rennen sind die Slowaken, die gegen Wales eine ganz bittere 2:5-Schlappe hinnehmen mussten. Zwar traf der Nürnberger Marek Mintal doppelt, doch die Waliser hatten stets die besseren Antworten. Auch Wales hatte einen Doppeltorschützen in seinen Reihen, nämlich Craig Bellamy von West Ham United.

"Three Lions" zerlegen Russland Abwehr

Alle Favoriten haben sich am Samstag in ihren Heimspielen durchgesetzt. Dass die Kroaten am Mittwoch auch in Andorra siegen würden, war von vorneherein klar. Letztlich wurde es ein klarer 6:0-Sieg für die Mannschaft von Trainer Slaven Bilic. Richtig erfolgreich zeigten sich dabei die kroatischen Nationalspieler der Ruhrpott-Teams vom BVB und Schalke. Der Dortmunder Mladen Petric traf doppelt, der Schalker Ivan Rakitic setzte den Schlusspunkt. Die Kroaten führen damit die Gruppe E mit 23 Punkten an.

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Im New Wembley stand England gehörig unter Druck. Nach dem klaren 3:0 über Israel schafften die "Three Lions" gegen Russland das gleiche Ergebnis. Eine starke Vorstellung der Mannschaft von Steve McLaren, denn die abwehrstarken Russen waren in der EM-Qualifikation bislang unbesiegt. Matchwinner war Michael Owen, der schon gegen Israel ein Traumtor erzielte. Der Stürmer von Newcastle United traf doppelt und Rio Ferdinand setzte den Schlusspunkt. Die Engländer, die ohne Beckham, Lampard und Hargreaves antraten, überholen die von Guus Hiddink betreuten Osteuropäer und sind nun Zweiter.

Gruppe F: Dänen hoffen weiter, Spanien siegt

Die Dänen waren schon abgeschrieben, doch nach dem 0:0 in Schweden und Spaniens Patzer in Island (1:1) darf sich die "Olsen-Bande" wieder Hoffnungen machen. Liechtenstein war für die Dänen am Mittwoch kein Prüfstein sein. 4:0 hieß es nach 90 Minuten, Dänemark hofft mit einem Spiel weniger auf dem Konto wieder auf die Qualifikation.

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Der Druck auf die Spanier war nach dem 1:1 in Island gewachsen. Gegen Lettland freilich hielt bei den Iberern das Nervenkostüm: Xavi sorgte schnell für Beruhigung (12.), Torres verpackte den Dreier in trockene Tücher (84.).

Gruppe G: Van Nistelrooy rettet Oranje, Berbatov trifft doppelt

Aufatmen bei der Elftal. Sneijder und van Nistelrooy hießen die Torschützen in Amsterdam beim wichtigen 2:0 gegen Bulgarien, das die Niederlande wieder über den Strich katapultierte. Nun war es erneut der Mittelstürmer von Real Madrid, der die Niederlande vor einer Blamage in Albanien bewahrte. In der 90. Minute machte van Nistelrooy den Siegtreffer, womit die Elf von Trainer Marco van Basten nach Punkten mit dem Spitzenreiter Rumänien gleichzieht.

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Die Bulgaren haben bereits ein Spiel mehr absolviert. Gegen das punktlose Luxemburg (1:17 Tore) gab es in Sofia ein glattes 3:0. Alle Torschützen sind ehemalige Bundesliga-Legionäre: Der Ex-Leverkusener Dimitar Berbatov von Tottenham erzielte die ersten beiden Tore, der Ex-Wolfsburger Martin Petrov, der nun bei Manchester City unter Vertrag steht, setzte per Elfmeter den Schlusspunkt.

Der Duisburger Klemen Lavric schoss per Elfmeter den 1:0-Sieg der Slowenen gegen Weißrussland heraus. Für den Ausgang der Gruppe hat dieser Sieg allerdings nichts zu bedeuten.