EM

Mbappé überragt - Frankreich schlägt Island deutlich

4:0! Pavard glänzt als Vorbereiter

Mbappé überragt - Frankreich schlägt Island deutlich

Legte zweimal vor und traf einmal selbst: Frankreichs Kylian Mbappé (r.).

Legte zweimal vor und traf einmal selbst: Frankreichs Kylian Mbappé (r.). imago

Wie ernst der Weltmeister diese Partie nahm, war bereits an der Aufstellung zu erkennen: Außer Kurzawa, der den am Knie verletzten Hernandez auf der linken Verteidigerposition ersetzte, setzte Nationaltrainer Didier Dechamps auf die gleiche Elf wie im WM-Finale 2018 gegen Kroatien. Mit dem Stuttgarter Pavard stand nur ein Spieler aus der Bundesliga in der Startelf der Equipe Tricolore.

Bei den Isländern saßen die Deutschland-Legionäre Alfred Finnbogason (FC Augsburg), Rurik Gislason (SV Sandhausen) und Victor Palsson (SV Darmstadt) zunächst nur auf der Bank.

Von Beginn an war zu erkennen, mit welcher Taktik die Isländer die Partie angehen wollten. Mit teilweise acht Spielern positionierte sich der Underdog um den eigenen Strafraum, das Spiel ähnelte in den ersten Minuten einem Handball-Match. Lange ging diese Taktik aber nicht gut, denn nach zwölf Minuten ging der amtierende Weltmeister in Führung: Mbappé hatte auf der linken Außenbahn zu viel Zeit und Platz zum Flanken und fand in der Mitte den aufgerückten Innenverteidiger Umtiti. Der Mann vom FC Barcelona schraubte sich hoch und setzte das Spielgerät an den rechten Innenpfosten, von dort fand der Ball den Weg ins Tor.

Spiele der EM-Qualifiaktion, Gruppe H

Island bleibt der Linie treu

Die frühe Führung für Frankreich änderte vorerst nichts an der isländischen Grundausrichtung, dennoch kamen die Gäste durch Ingason zu einer gefährlichen Torchance: Nach einer weiten Einwurfflanke kam der Verteidiger am zweiten Pfosten frei zum Kopfball, konnte der Kugel aber nicht genügend Wucht verleihen, so dass Lloris im französischen Tor sicher zupackte (14.).

Im Gegenzug hätte dann Giroud, ebenfalls per Kopf, fast auf 2:0 erhöht, doch der Stürmer vom FC Chelsea scheiterte aus elf Metern mit einem scharfen Kopfball am stark parierenden Halldorsson im isländischen Kasten (15.). Neun Zeigerumdrehungen später ließ Mbappé zwei Isländer im Strafraum alt aussehen, zog ab und hatte Pech, dass sein Flachschuss nur knapp am linken Pfosten vorbeizischte.

Sowohl Pavard (41.) als auch Matuidi (43.) ließen weitere Einschussmöglichkeiten ungenutzt, somit ging es mit dem 1:0 für Frankreich in die Pause.

Den ersten Torschuss im zweiten Durchgang, den beide Mannschaften unverändert angingen, hatten ein wenig überraschend die Isländer: Bjarnason fasste sich aus 20 Metern ein Herz und zog mit links ab. Lloris war allerdings auf dem Posten, tauchte in die linke Ecke ab und konnte den Ball abwehren (49.).

Pavards Erinnerung an Argentinien

Nach 58. Minuten meldeten sich dann auch mal wieder die Franzosen in Person von Pavard in der Offensive zurück. Nach einer Ecke prallte der Ball in den Rückraum ab, der Stuttgarter nahm den Ball direkt und war damit fast erfolgreich, die Kugel rauschte nämlich nur haarscharf am linken Pfosten vorbei. Erinnerungen an sein Traumtor gegen Argentinien bei der WM 2018 wurden wach.

Zehn Minuten später war es wieder Pavard, der in der Offensive auftauchte, doch diesmal gefährlich in den Strafraum flankte. Halldorsson verschätzte sich und flog am Ball vorbei, Giroud bedankte sich und drückte das Spielgerät aus kurzer Distanz zum entscheidenden 2:0 über die Linie.

Mbappé mit der Hacke - Griezmanns Heber

Island verlor anschließend mehr und mehr die Ordnung in der Defensive - und Frankreich nutzte das zum 3:0: Griezmann steckte durch auf den einlaufenden Mbappé, der aus vollem Lauf den Ball gut unter Kontrolle brachte und aus kurzer Distanz eiskalt an Halldorsson vorbeischob (78.). Fünf Minuten später durfte dann Griezmann nochmal selbst treffen, als er einen sehenswerten Hackenpass von Mbappé mit einem Heber über Halldorsson zum 4:0-Endstand perfekt abschloss.

Weiter geht's für Frankreichs Nationalmannschaft am 8. Juni (20.45 Uhr) in der EM-Qualifikation gegen die Türkei. Island hingegen spielt am 8. Juni (15 Uhr) in Reykjavik gegen Albanien.