Die Disziplinarkommission verhängte am Montag eine Geldstrafe über 100.000 Euro. Zudem dürfen von den kroatischen Behörden und Verband identifizierte Hooligans keine Tickets mehr für die EURO in Frankreich kaufen.
Bestraft wurde Kroatien genau für "Zuschauer-Ausschreitungen", das Zündeln mit Pyrotechnik, rassistisches Verhalten, und weil am Freitagabend kurz vor dem Abpfiff der Partie gegen Tschechien (2:2) "Objekte" auf den Rasen geworfen worden waren.
Bei dem Spiel am Freitagabend in Saint-Etienne hatten sich kroatische Anhänger im Stadion untereinander Schlägereien geliefert und Bengalos auf das Spielfeld geworfen, woraufhin die Partie für vier Minuten vom Schiedsrichter unterbrochen worden war. Laut UEFA soll es auch zu rassistischen Äußerungen gekommen sein.
Überraschende Milde
Die Strafe der UEFA ist insofern überraschend, weil die Kroaten als Wiederholungstäter gelten . Sie waren schon mehrfach mit Zuschauer-Ausschlüssen, Geldstrafen und sogar einem Punktabzug in der EM-Qualifikation belegt worden. Erst im vergangen Sommer war es vor der Partie gegen Italien in Split zu einem Skandal gekommen. Unbekannte hatten ein Hakenkreuz in den Rasen des Stadions gebrannt.
Russland war in der Vorwoche von den UEFA-Richtern der Turnierausschluss für den Fall erneuter Krawalle der eigenen Fans angedroht worden. Danach war spekuliert worden, dass den Kroaten eine ähnliche Strafe drohen könnte.