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Xhaka: "Ein Finale gegen Deutschland wäre mir lieber"

Die Schweiz hat keine Angst vor der DFB-Elf

Xhaka: "Ein Finale gegen Deutschland wäre mir lieber"

Keine Angst vor dem Weltmeister: Granit Xhaka und seine Schweizer Nationalmannschaftskollegen.

Keine Angst vor dem Weltmeister: Granit Xhaka und seine Schweizer Nationalmannschaftskollegen. picture alliance

Aus Lille berichten Frank Linkesch und Jörg Wolfrum

Am Samstag um 15 Uhr wird es in St. Etienne historisch: Die Schweiz tritt zum ersten Mal bei einer Europameisterschaft zu einem K.-o.-Spiel an. Der Gegner wird Deutschland, Polen oder Nordirland heißen - je nachdem, wer den zweiten Platz in der der Gruppe C belegt. Die Eidgenossen nehmen es, wie es kommt.

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Nach dem zwar etwas glücklichen, aber am Ende nicht unverdienten 0:0 gegen Gastgeber Frankreich strotzen sie vor Selbstbewusstsein. "Die anderen Mannschaften müssen es sich erst einmal verdienen, gegen uns zu spielen", betont Vladimir Petkovic lieber die eigene Stärke. "So oder so: Wir werden auf ein Team treffen, das wir in jedem Fall besiegen wollen", sagt der Nationaltrainer. Einen Vorteil genießen die Schweizer in jedem Fall; sie haben zwei Tage mehr Zeit zur Regeneration und Vorbereitung als der Gegner, der erst am Dienstag sein letztes Gruppenspiel bestreitet.

Ist Defensive Trumpf?

Egal, ob Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri oder Admir Mehmedi: Selbst vor dem Weltmeister ist ihnen nicht bange. Xhaka schränkt allerdings ein: "Ein Finale gegen Deutschland wäre mir noch lieber."

Fakt ist, dass die Schweizer wieder auf eine Defensive bauen werden, die sich im Turnierverlauf gesteigert hat. Zwar hatten sie gegen Frankreich bei Lattenkrachern von Paul Pogba (17.) und Dimitri Payet (75.) auch das Glück des Tüchtigen, nur ein Gegentor in der Gruppenphase – ein Elfmeter gegen Rumänien - spricht aber für sich.

Spielberichte

Dabei galt die Abwehr vor dem Turnier ebenso wie das Toreschießen als Schwachpunkt. Die Offensive litt gegen Frankreich an der enormen Defensivarbeit, die die Kreativkräfte Shaqiri, Mehmedi und Blerim Dzemaili verrichten mussten. So kamen die Schweizer zwar auf erstaunliche 60 Prozent Ballbesitz, erspielten sich in den 92 Minuten aber nur eine Chance - durch Hamburgs Johan Djourou nach einer Ecke (8.). "Unsere Spielweise hat mir sehr gefallen. Auch, als wir tiefer stehen mussten. Wir haben nicht nur daran gedacht, gegen den Ball zu spielen", lobt Petkovic sein Team.

Starker Sommer

Yann Sommer

Hielt erneut stark: Yann Sommer. picture alliance

Verlassen konnten er und die Spieler sich erneut auf Yann Sommer. Zwar zeigte der Torhüter in der Anfangsphase leichte Unsicherheiten, danach aber steigerte sich der Mönchengladbacher und rettete stark gegen Pogba (12.) und Antoine Griezeman (57.) "Wir haben sehr gut gespielt. Natürlich hatten wir auch etwas Glück, aber wir haben für dieses Glück auch gearbeitet. Wir haben nicht umsonst viel Ballbesitz gehabt", zeigt sich Sommer zufrieden.

Die Zerreißprobe

Kuriosum am Rande: Mehrfach riss Schweizer Spielern das Trikot. "Das kann passieren. Das zeigt doch nur, dass es ein kampfbetontes Spiel war", sagt Sommer. Xhaka hat derweil eine selbstbewusstere Erklärung parat: "Anders sind wir Schweizer nicht zu stoppen." Das gilt es am Samstag erneut zu beweisen.

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