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De Gea wehrt sich: "Das ist eine Lüge!"

Spanischer Nationalkeeper positioniert sich klar

De Gea wehrt sich: "Das ist eine Lüge!"

Meldete sich am Freitag trotz der großen Aufregung um seine Person nicht zu Wort: Spaniens Schlussmann David de Gea.

Meldete sich am Freitag trotz der großen Aufregung um seine Person nicht zu Wort: Spaniens Schlussmann David de Gea. Getty Images

Am Freitagvormittag tauchten erstmals Hinweise darauf auf, dass de Gea in einen einige Jahre zurückliegenden Sex-Skandal verstrickt sein könnte. Die spanische Zeitung "El diario" verwies darauf, dass eine Zeugin mit "hoher Glaubwürdigkeit" die Namen von de Gea und Iker Muniain (Athletic Bilbao) bei der Aufklärung sexueller Vergehen, in dessen Rahmen Ignacio Allende Fernandez seit April in Haft ist, genannt habe. Muniains Agenten erklärten auf Anfrage der spanischen Zeitung: "Wir haben keine Kenntnis darüber. Ob von der Polizei oder der Justiz, niemand hat uns bislang kontaktiert."

"Nichts mehr über dieses Thema"

Für den späten Freitagnachmittag war dann eine Pressekonferenz anberaumt, an der planmäßig auch de Gea hätte teilnehmen sollen. Der spanische Verband machte den Erwartungen der Pressevertreter aber einen Strich durch die Rechnung: Aritz Aduriz und Hector Bellerin nahmen auf dem Podium Platz. "Bis vor kurzem habe ich nicht gedacht, dass ich hier sitzen würde", gestand Aduriz ein. Ehe dann aber eine Frage zu de Gea kommen konnte, schob der 35-jährige Angreifer von Athletic Bilbao hinterher: "Ich werde es nur einmal sagen: Ich würde euch bitten, keine Fragen zu diesem Thema zu stellen." Bellerin schloss sich schnell und kurz angebunden an.

Spielersteckbrief de Gea
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Natürlich aber wollten die Journalisten nachfragen, meldeten sich zahlreich, um mehr über die Gerüchte um de Gea zu erfahren. Die Medienchefin aber "grätschte" bei jeder Anfrage dazwischen: "Nichts mehr über dieses Thema", sagte sie in scharfem Ton. Anschließend wurden drei, vier Fragen zum Tschechien-Spiel gestellt, dann waren Aduriz und Bellerin schon erlöst - die Medienchefin zog die zwei vom Podium. Ende.

De Gea kommt doch noch - "Ich fühle mich stärker"

Als sich die Journalisten aber noch fragend ansahen, betrat de Gea dann doch überraschend das Podium. "Ich bin am meisten über diese Geschichte überrascht. Ich widerspreche dieser Information in aller Deutlichkeit, das ist eine Fälschung", sagte der England-Legionär: "Das ist eine Lüge, aber ich fühle mich stärker. Jetzt mehr denn je. Ich habe sehr große Lust auf dieses Turnier. Da wurde etwas Falsches verbreitet, das liegt nun in den Händen meiner Anwälte." Anschließend verließ de Gea das Pressezentrum in seinen Trainingsklamotten und sprintete auf den Platz, wo ihn seine Konkurrenten Casillas und Sergio Rico (FC Sevilla) zum Torwarttraining erwarteten. Und dennoch bestätigte am Freitagabend die spanische Polizei der Tageszeitung "El Pais", dass wegen des Vorfalls aus dem Jahr 2012 gegen De Gea und seinen damaligen U-21-Nationalmannschaftskollegen Muniain offiziell ermittelt wird.

Wir werden das Gleiche tun, wie wir er es getan hätten, wenn nichts passiert wäre.

Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque

Bis zuletzt hatte die spanische Öffentlichkeit klar de Gea favorisiert . Nationaltrainer Vicente del Bosque hätte die Möglichkeit, den Schlussmann von Manchester United durch einen Platz auf der Reservebank aus der öffentlichen Schusslinie zu nehmen. Mit Casillas hätte er in jedem Fall einen erfahrenen wie zuverlässigen Vertreter. Einfluss auf seine Entscheidung soll der Wirbel um de Gea aber nicht haben, erklärte del Bosque in Interviews für spanische TV- und Radiosender: "Wir haben uns mit ihm zusammengesetzt, damit der Trainerstab seine Erklärung kennenlernt. Er hat uns diese ruhig dargestellt, und wir werden ihm jegliche Unterstützung geben. Ich sehe keinen Grund, an ihm zu zweifeln", stellte del Bosque klar und erklärte mit Blick auf die Aufstellung für den EM-Auftakt: "Wir werden das Gleiche tun, wie wir er es getan hätten, wenn nichts passiert wäre."

msc