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EM-Tickets: Kartellamt eröffnet Verfahren gegen DFB

"Kopplung könnte einen Ausbeutungsmissbrauch darstellen"

EM-Tickets: Kartellamt eröffnet Verfahren gegen DFB

EURO-Tickets aus dem DFB-Kontingent konnten nur von Mitgliedern des "Fan Club Nationalmannschaft" erworben werden.

EURO-Tickets aus dem DFB-Kontingent konnten nur von Mitgliedern des "Fan Club Nationalmannschaft" erworben werden. Getty Images

Der kicker hatte am 9. November 2015 über die Problematik bei der Ticketvergabe für die kommende EM berichtet und damit große Wellen ausgelöst. Nun nimmt das Bundeskartellamt, wie der kicker bereits am 15. Februar ankündigte, die Ermittlungen auf. Das Problem: EURO-Tickets aus dem Kontingent des DFB konnten ausschließlich von Mitgliedern des "Fan Club Nationalmannschaft" erworben werden. Die Mitgliedschaft erfordert eine Aufnahmegebühr in Höhe von zehn Euro und einen Jahresbeitrag in Höhe von 30 Euro.

"Der DFB hat bei dem Verkauf der Tickets für die Spiele der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 den Ticketerwerb an eine kostenpflichtige Mitgliedschaft im Fan Club Nationalmannschaft gekoppelt. Wir können bestätigen, dass das Bundeskartellamt ein Verwaltungsverfahren eingeleitet hat, um diese Praxis zu überprüfen", sagte ein Behördensprecher am Dienstag der "Thüringer Allgemeine".

Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, kommentierte die Sachlage schriftlich so, dass der Erwerb von Tickets für die EM 2016 für Fußballfans ohnehin schwierig sei, da nicht jeder Antragsteller auch ein Ticket bekommen werde.

"Wenn zusätzlich die Möglichkeit des Ticketerwerbs an eine kostenpflichtige Fan-Club-Mitgliedschaft gekoppelt wird, dann wird nicht nur der insgesamt zu zahlende Preis für Tickets erhöht, sondern es fällt auch im Falle einer erfolglosen Ticketbeantragung die Mitgliedschaftsgebühr an. Eine derartige Kopplung könnte einen Ausbeutungsmissbrauch darstellen."

kid