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Spanien und Schweiz buchen EM-Ticket - "Ibra" trifft

9. Spieltag: Entscheidungen und Spannung in den Gruppe C, E, G

Spanien und Schweiz buchen EM-Ticket - "Ibra" trifft

Sind bei der EURO 2016 in Frankreich dabei: Spanien um die beiden Doppelpacker Paco Alcacer (links) und Santi Cazorla (2.v.r.).

Sind bei der EURO 2016 in Frankreich dabei: Spanien um die beiden Doppelpacker Paco Alcacer (links) und Santi Cazorla (2.v.r.). Getty Images

Spanien bezahlt die Qualifikation teuer

Spanien, Europameister von 2012, ging die Aufgabe gegen den krassen Außenseiter Luxemburg im Estadio Municipal Las Gaunas in Logroño mit einem Quartett von Barça-Akteuren an: Piqué, Bartra, Jordi Alba und Sergio Busquets starteten, dazu gesellten sich die ehemaligen FCB-Schützlinge Pedro und Fabregas. Im Angriff begann Juve-Stürmer Morata, im Tor stand wie gewohnt "San Iker" Casillas in seinem mittlerweile 164. Länderspiel. Damit war auch klar, dass ManUnited-Keeper de Gea wieder nicht das spanische Gehäuse hüten durfte. Kurios: Trainer und Real-Madrid-Ikone Vicente del Bosque bot keinen einzigen Akteur aus der Hauptstadt auf. Unter anderem fehlte Ramos wegen einer Schulterblessur, Isco hingegen saß auf der Bank.

Spielersteckbrief Ibrahimovic
Ibrahimovic

Ibrahimovic Zlatan

EM-Qualifikation - 9. Spieltag
mehr Infos
EM-Qualifikation - Tabelle - Gruppe G
Pl. Verein Punkte
1
Österreich Österreich
25
2
Russland Russland
17
3
Schweden Schweden
15

Gruppe C, Übersicht

In der ersten insgesamt harmlosen Hälfte musste La Furia Roja zudem zwei Nackenschläge einstecken: David Silva verletzte sich schwer am Knöchel, und auch Morata musste verfrüht den Platz verlassen. Es kamen Mata (10.) und Paco Alcacer (33.). Immerhin erzielten die Spanier noch den Führungstreffer in Hälfe eins: Arsenal-Akteur Santi Cazorla staubte nach einem Flachschuss von Pedro und der Parade von Joubert humorlos zum 1:0 ab (42.). Nach dem Seitenwechsel legte Joker Paco Alcacer das 2:0 und 3:0 per Doppelpack nach (67. und 80.), während Santi Cazorla noch das 4:0 draufpackte (85.). Das Ticket für die Endrunde in Frankreich war endgültig gebucht - wenngleich durch die Verletzungen von David Silva und Morata womöglich teuer bezahlt. Der ebenfalls verletzte Iniesta (Oberschenkel) twitterte direkt nach Spielschluss selbstbewusst: "Lasst uns den Titel verteidigen!"

Spannend bleibt dagegen in Gruppe C der Kampf um Platz zwei: Die Slowakei (0:1 gegen Weißrussland) und die Ukraine (2:0 in Mazedonien) liegen punktgleich bei 19 Zählern. Die Entscheidung fällt am Montag (LIVE! ab 20.45 Uhr) im Fernduell: Die Ukraine erwartet Spitzenreiter Spanien, die Slowakei gastiert in Luxemburg.

Ehrung für Rooney - Schweizer Torfestival

Sir Bobby Charlton und Wayne Rooney

Ehre, wem Ehre gebührt: Sir Bobby Charlton und Wayne Rooney. Getty Images

Die Engländer, längst für die EURO 2016 in Frankreich qualifiziert, mussten am 9. Spieltag gegen Estland ohne Kapitän und Rekordtorschütze Rooney auskommen. Der Angreifer von Manchester United fiel aufgrund von Knöchelbeschwerden aus, wurde vor Spielbeginn allerdings auf dem Feld von Legende Sir Bobby Charlton (Weltmeister 1966, 49 Tore) für seine 50 Treffer im Dress der Three Lions mit einem goldenen Schuh geehrt.

Gruppe E, Übersicht

Doch auch ohne den Rooney dominierten die Engländer und gingen kurz vor der Halbzeit mit 1:0 in Front: Barkley steckte das Leder präzise in den Rücken der Abwehr zu Walcott durch, der sich lässig bei der Ballannahme drehte und eiskalt den Ball am Keeper vorbei ins Netz schob (45.). Den neunten Sieg im neunten Spiel unter Dach und Fach brachte Sterling in der 85. Minute.

Den Startplatz für Frankreich gesichert hat sich auch die Schweiz (vierte EM-Teilnahme), die den klaren Außenseiter San Marino in St. Gallen mit 7:0 abfertigte. Die Treffer erzielten Lang (17.), Inler (Elfmeter, 55.), der Leverkusener Mehmedi (65.), der Hamburger Djourou (Elfmeter, 72.), Kasami (75.), Embolo (Elfmeter, 80.) und der ehemalige Leverkusener Derdiyok (89.).

Ibrahimovic scheitert und trifft

"Je größer der Druck ist, desto mehr genieße ich diese Spiele", hatte Schwedens Aushängeschild Ibrahimovic im Vorfeld der wichtigen Partie in Liechtenstein gesagt. "Und ich denke, dass das für das ganze Team gilt." Vor den beiden letzten Qualifikationsspielen hatte der 34-Jährige zusätzlich noch Selbstvertrauen getankt, indem er mit zwei Toren für Paris Saint-Germain zum Rekordtorschützen des französischen Klubs avanciert war (110 Tore).

Zlatan Ibrahimovic und Marcus Berg

Feiern das frühe 1:0 für Schweden: Zlatan Ibrahimovic und Marcus Berg. Getty Images

Ein Treffer war "Ibrakadabra" in den ersten 45 Minuten gegen Liechtenstein aber nicht vergönnt, auch weil er einen Elfmeter mit einem zu unplatzierten Schuss (40.) vergab. Es wäre das vorentscheidende 2:0 zur Pause gewesen, denn bereits in Minute 18 hatte sich der ehemalige Hamburger Berg körperlich stark im Strafraum behauptet das 1:0 markiert. Doch sei's drum, werden sich die Schweden gedacht haben: Denn in Minute 55 legte "Ibra" seinen 58. Treffer für seine Nation nach. Nach hohem Pass in den Lauf haute er das Leder humorlos flach in die Maschen - 2:0, der Endstand (55.).

Arnautovic und Sabitzer drehen das Spiel

Für die EM-Endrunde qualifiziert ist bereits Österreich. Trainer Marcel Koller forderte vor den letzten beiden Spielen der Qualifikation dennoch zwei Siege, um einer schweren Gruppe bei der EM-Vorrunde in Frankreich zu entgehen. Dieser Marschroute konnte Austria aber anfangs nicht nachkommen: Montenegros Stürmer Vucinic, ehemals bei der Roma (2006 bis 2011) und Juventus Turin (2011 bis 2014) beschäftigt, erzielte in der 32. Minute das 1:0. Ein Heber in den Strafraum fand den Angreifer, der sich im Zweikampf gegen Dragovic durchsetzte und die Kugel über die Linie stocherte.

Gruppe G, Übersicht

Doch Österreich gab sich nicht auf und kam zunächst durch Janko zurück (55.). Nach der neuerlichen Führung durch Beqiraj schaltete die Alpenrepublik endgültig auf Umschwung und drehte die Partie gänzlich: Der Ex-Bremer Arnautovic schloss aus spitzem Winkel nach starker Einzelaktion zum 2:2 ab (81.), ehe der Leipziger Sabitzer nach der Ampelkarte für Vucinic (87.) das letzte Wort hatte und in der Nachspielzeit den Siegtreffer durch einen Flachschuss verbuchte (90.+2).

Aufgrund des knappen 2:1 der Russen in Moldawien bleibt die Konstellation in Staffel G spannend: Die Sbornaja liegt mit 17 Punkten auf Rang zwei, dahinter folgt Schweden mit 15 Zählern. Wer muss in die Relegation? Der Montag (LIVE! ab 18 Uhr) wird die Auflösung bringen: Schweden trifft dann auf Moldawien, Russland empfängt Montenegro.

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