EM

Österreich siegt in Russland - Drmic und Shaqiri treffen

Wilsheres Traumtore lassen England jubeln

Österreich siegt in Russland - Drmic und Shaqiri treffen

Geniestreich: Marc Janko bringt Österreich in Russland per Fallrückzieher in Führung.

Geniestreich: Marc Janko bringt Österreich in Russland per Fallrückzieher in Führung. picture alliance

Mit einem Traumtor hat Marc Janko Österreich den Weg zur EURO 2016 geebnet. Ein Fallrückzieher des Australien-Legionärs sorgte für den einzigen Treffer beim österreichischen Gastspiel in Russland (33.). Das ÖFB-Team, bei dem Trainer Marcel Koller mit Almer, Klein, Fuchs, Baumgartlinger, Harnik und Junuzovic sechs Bundesliga-Legionäre von Beginn an brachte, hatte zwei Minuten nach dem Führungstor sogar noch die große Chance nachzulegen. Doch völlig frei vor Akinfeev schob der Mainzer Baumgartlinger den Ball neben das Tor.

So wurde es in der Moskauer Sommerhitze noch ein hartes Stück Arbeit für die Österreicher. Nachdem Harnik die Vorentscheidung mit einem Schuss von der Strafraumgrenze knapp verpasst hatte (50.), wurden die Russen stärker und entfachten einigen Druck. ÖFB-Keeper Almer konnte sich binnen weniger Minuten gleich mehrfach auszeichnen. Entlastungsangriffe wurden für die Gäste zur Seltenheit. Die seit 26 Heimspielen ungeschlagenen Gastgeber drängten mächtig auf den Ausgleich, die Österreicher hatten einige bange Momente zu überstehen. Doch es reichte zum ersten Sieg in Russland seit 1961. Mit 16 Punkten führt Österreich die Gruppe G klar an. Der Vorsprung auf die drittplatzierten Russen beträgt vier Spiele vor Schluss bereits acht Zähler.

Schweden nutzte die Niederlage der Russen, um seinen Vorsprung auf vier Punkte auszubauen. Beim 3:1 gegen Montenegro sorgten die Skandinavier binnen sechs Minuten für die Vorentscheidung. Der Ex-Hamburger Berg (38.) und Superstar Ibrahimovic (40./44.) trafen vor der Pause.

Wilshere packt den Hammer aus - Rooney braucht noch ein Tor

Auch England hat sein EM-Ticket so gut wie sicher. In Slowenien fuhren die "Three Lions" in der Gruppe E den sechsten Sieg im sechsten Spiel ein. In der Anfangsphase vergab Sterling, jeweils von Rooney in Szene gesetzt, zweimal die mögliche Führung für die Gäste, die dann wie aus dem Nichts in Rückstand gerieten: Weil Smalling und Cahill erfolglos auf Abseits spielten, lief Novakovic nach Pass von Ilicic allein aufs Tor zu. Frei vor Torhüter Hart blieb der Ex-Kölner eiskalt (38.). Nach dem Wechsel schlug dann die große Stunde von Jack Wilshere: Zweimal zog der Mittelfeldspieler des FC Arsenal aus nahezu identischer Position 22 Meter vor dem Tor ab, zweimal rauschte der Ball ins Netz. Beim 1:1 war Handanovic mit der Hand noch dran (57.), beim 2:1 schlug der Ball knallhart im Winkel ein (73.). Damit hat Wilshere die Messlatte hoch gelegt: Es waren seine ersten beiden Tore im England-Trikot!

Jack Wilshere

Sonntagsschuss: Jack Wilshere zieht ab und trifft zum 2:1 für England. Getty Images

Da ist Wayne Rooney schon ein großes Stück weiter. Sekunden nachdem Pecnik für Slowenien überraschend ausgeglichen hatte (84.), profitierte Englands Kapitän, der zuvor zwei dicke Chancen vergeben hatte, von einem Missgeschick in der Abwehr der Gastgeber und erzielte frei vor Handanovic sein 85. Länderspieltor. Damit liegt der 29-Jährige nun gleichauf mit Gary Lineker und nur noch einen Treffer hinter Englands Rekordtorschützen Sir Bobby Charlton. Die "Three Lions" sind mit 18 Punkten fast schon sicher qualifiziert, auch die Slowenen, die mit den Bundesliga-Profis Kampl (BVB) und Brecko (Köln) antraten, dürfen sich als Dritter noch Hoffnungen machen.

Schweiz kommt mit blauem Auge davon

Gruppenzweiter bleibt die Schweiz, die in Litauen mit einem blauen Auge davon kam. Trotz 70 Prozent Ballbesitz gerieten die Eidgenossen in der 64. Minute durch Cernych in Rückstand - das erste Gegentor in der EM-Qualifikation seit 345 Minuten. Die Antwort folgte allerdings nur fünf Minuten später: Der Neu-Hoffenheimer Schär köpfte vom zweiten Pfosten vors Tor zurück, wo Drmic, der vor einem Wechsel nach Gladbach steht, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie brachte. Und es kam sogar noch besser für die Schweizer. Der eingewechselte Sembolo setzte Shaqiri in Szene, dessen Rechtsschuss im langen Eck einschlug - 2:1 (84.). Die EM-Aussichten der "Nati" bleiben damit gut, zumal Slowenien im September in die Schweiz muss.

Slowakei hält sich schadlos - Kurzeinsatz für Bernat bei Spaniens 1:0

Wie England feierte auch die Slowakei den sechsten Sieg im sechsten Spiel. Salata (8.) und Napoli-Star Hamsik (38.) brachten das 2:1 gegen Mazedonien auf den Weg. Zweiter in der Gruppe C bleibt Spanien. Der amtierende Europameister (mit Casillas im Tor) fuhr in Weißrussland einen knappen 1:0-Erfolg ein. Silva erzielte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Treffer des Tages - unter gütiger Mithilfe des weißrussischen Torhüters Gorbunov, der komplett unter dem Ball durchgesegelt war. Zu fünf Länderspielminuten kam Bayerns Bernat.

Die Ukraine hielt durch einen 3:0-Pflichtsieg gegen Luxemburg mit dem Spitzenduo Schritt. Der Erste und Zweite jeder Gruppe sowie der beste Gruppendritte sind direkt für die EURO 2016 qualifiziert. Die acht weiteren Gruppendritten spielen vier weitere Teilnehmer für die EM-Endrunde in Frankreich aus, die erstmals mit 24 Team stattfindet.

ski