"Es gibt keinen Grund, etwas anzuzweifeln", hatte Löw bereits nach dem EURO-Aus am Donnerstagabend gesagt, und daran hielt er auch fest, als er sich über den Wolken den Journalisten noch einmal stellte. Man dürfe "jetzt nicht alles infrage stellen", betonte er.
Seinen bis 2014 laufenden Vertrag will Löw erfüllen, daran ließ er keinen Zweifel. Rücktritt? Daran hätte man denken können, "wenn man in der Vorrunde ausgeschieden" wäre. Aber: "Ich muss mir natürlich meine Gedanken machen, welche neuen Ansätze und Anreize man finden kann."
Europameisterschaft - Finale
Trainersteckbrief Löw
Deutschland - Die letzten Spiele
Vor allem seine Personalwechsel - Toni Kroos, Lukas Podolski und Mario Gomez für Marco Reus, André Schürrle und Miroslav Klose - riefen von vielen Seiten Kritik hervor . Löw, der bei seinen Aufstellungen im Turnierverlauf mehrfach ein glückliches Händchen bewiesen hatte, lässt das kalt: "Im Nachhinein kann man immer sagen, man hätte dieses und jenes anders machen können."
Nichtsdestotrotz sagte der Bundestrainer, auf die Aufstellung gegen Italien angesprochen, auch: "Ich übernehme für die Niederlage die Verantwortung." Das müsse man als Trainer machen.
"Ich denke, dass niemand einen Knacks für lange Zeit davonträgt"
Nach der Landung der Sondermaschine kündigte Löw auf dem Flughafen an: "Der Ehrgeiz wird ungebrochen sein, die nächsten Turniere auch wieder weit zu kommen und vielleicht ins Finale vorzustoßen. Die Mannschaft ist extrem ehrgeizig. Ich denke, dass niemand einen Knacks für lange Zeit davonträgt."
Allerdings brauche es "natürlich den ein oder anderen Tag, um so etwas zu verarbeiten. Man nimmt sich wahnsinning viel vor und scheitert dann - das kann man nicht in einer Nacht einfach irgendwie abschütteln."
