EM

Lewandowski und Rosicky unisono: "Wir haben es selbst in der Hand"

Polen/Tschechien: "Endspiel" in Posen

Lewandowski und Rosicky unisono: "Wir haben es selbst in der Hand"

Glaubt fest an einen polnischen Sieg: Dortmunds Robert Lewandowski.

Glaubt fest an einen polnischen Sieg: Dortmunds Robert Lewandowski. imago

Staatstrauer oder Jubelstürme?

Im Falle eines Unentschiedens oder natürlich auch bei einer Niederlage wäre das Team von Frantisek Smuda vorzeitig ausgeschieden - und das wenig ruhmreich, denn Polen wäre nach Österreich 2008 der zweite Gastgeber in der EM-Geschichte, der ohne Sieg in der Vorrunde die Segel streichen müsste.

Trainersteckbrief Smuda
Smuda

Smuda Franciszek

Spielersteckbrief Lewandowski
Lewandowski

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Spielersteckbrief Rosicky
Rosicky

Rosicky Tomas

Polen - Vereinsdaten
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Gründungsdatum

01.01.1919

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Gründungsdatum

01.01.1901

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Ein großer Traum - auch der ganzen Nation, die mit der Elf um das Dortmunder Trio Lukasz Piszczek, Jakub Blaszczykowski und Robert Lewandowski mitfiebert und bangen Blickes nach Brelau schaut - würde platzen und auch ein erhofftes Duell gegen den großen Nachbarn Deutschland ins Wasser fallen.

Polanski: "Wir müssen ihnen in den Arsch treten!"

Sachlich, aber auch kämpferisch sind die Ansagen im polnischen Lager: "Wir haben es selbst in der Hand", sagt Lewandowski. Der Mainzer Eugen Polanski, dessen Einsatz wegen einer Knieprellung genau wie bei den Teamkollegen Damien Perquis (Bauchmuskelzerrung) und Dariusz Dudka (Probleme am Schienbein) auf der Kippe steht, formuliert es drastischer: "Wir müssen ihnen in den Arsch treten!"

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Eine ganze Nation wäre überglücklich, die Euphorie würde sich nochmals steigern, behielte Premierminister Donald Tusk mit seiner Prognose recht: "Wir gewinnen 2:0. Und wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit gegen die Russen, dann sage ich voller Überzeugung: Wir können Europameister werden", so der Regierungschef.

So weit wagt innerhalb des polnischen Teams niemand vorauszudenken. Einzig und allein das nächste Spiel steht im Fokus. "Unser Spiel gegen Tschechien ist entscheidend, vielleicht das wichtigste in unserer jüngeren Geschichte", sagte Mittelfeldspieler Rafal Murawski von Lech Posen: "Wir müssen gewinnen und wir glauben daran. Die Tschechen sind schlagbar." Lewandowski ist optimistisch, weil sich das Team während des Turniers kontinuierlich gesteigert habe: "Wir hoffen, dass wir beim dritten Spiel ganz oben angekommen sind."

Kadlec: "Druck liegt bei Polen"

Auf der anderen Seite sehen sich die Tschechen in einer komfortablen Situation. Den Schützlingen von Coach Michal Bilek reicht schon ein Remis zum Einzug in die Runde der letzten Acht, selbst wenn Griechenland gegen Russland gewinnt und damit punktgleich wäre - der bessere Vergleich spräche für das Team um Kapitän Tomas Rosicky, dessen Einsatz wegen Achillessehnenbeschwerden immer noch gefährdet ist.

Dennoch herrscht Optimismus vor bei Tschechien. Bilek: "Ich glaube immer noch, dass Rosicky spielen kann. Aber wenn nicht, haben wir Alternativen." Der Glaube an die eigene Stärke nach der schmerzlichen 1:4-Auftaktpleite gegen Russland ist zurück. "Wir sind in einer sehr guten Situation, der Druck liegt bei den Polen. Ich denke, die Konstellation liegt uns. Wir lassen die Polen das Spiel machen und gewinnen", sagte Leverkusens Michal Kadlec.

Tomas Rosicky (li.) und Petr Jiracek

Jubeln Tomas Rosicky (li.) und Petr Jiracek auch nach dem Spiel gegen den Gastgeber? imago

Die Entschlossenheit ist zu spüren, und wie beim Gegner Lewandowski spricht Rosicky den Satz, der dieser Tage alles auf den Punkt bringt: "Wir haben alles selbst in der Hand."