EM

Schweinsteiger ist angeschlagen

Löw: "Kein einfacher Moment"

Schweinsteiger ist angeschlagen

Haben die Entscheidung am Sonntag getroffen: Joachim Löw und Hansi Flick.

Haben die Entscheidung am Sonntag getroffen: Joachim Löw und Hansi Flick. picture alliance

Die Entscheidung gegen das Quartett sei bereits am Sonntag nach langen Diskussionen gefallen. Man habe den Spielern möglichst früh Klarheit geben wollen, weshalb sie dann auch schon am Montagmorgen informiert worden seien. Alle haben "enttäuscht und niedergeschlagen" reagiert. Am schwierigsten war wohl die Entscheidung bei dem Stuttgarter Cacau. Es sei "extrem schwierig" gewesen, ihm die Entscheidung mitzuteilen. Löw schätzt den gebürtigen Brasilianer als "respektvolle und integere" Persönlichkeit. Aber letztlich hätten sportliche Gründe den Ausschlag gegeben.

Allerdings wurde bereits gemutmaßt, dass damit seine Karriere in der Nationalmannschaft zu Ende sei, was Löw nicht bestätigte. Cacau gehöre weiterhin zum erweiterten Kreis und darf deshalb auch von der WM 2014 in seinem Heimatland Brasilien träumen.

Bei Marc-André ter Stegen, Sven Bender und Julian Draxler stellte Löw klar, dass man sie bald wieder in der Nationalmannschaft sehen werde. "Ihr habt nicht angeklopft, sondern die Türe aufgemacht", habe er dem Trio gesagt. Draxler sei eigentlich ein Gewinner, denn er habe mit seinen Fähigkeiten überzeugt.

Wichtig sei ihm bei seiner Entscheidung gewesen, alle Positionen doppelt zu besetzen. Bei Ilkay Gündogan, der auch auf der Streichliste stand, unterstrich er die fußballerischen Fähigkeiten und seine Ballsicherheit. Und Lars Bender sei wichtig, weil er einfach ein anderer Typ für das Mittelfeld sei. Er glänze durch seine Balleroberung und Aggressivität.

Schweinsteiger ist weiter angeschlagen

Ist derzeit noch nicht voll einsatzfähig: Bastian Schweinsteiger. Getty Images

Seit Montag stehen nun auch die Bayern-Spieler im Training zur Verfügung und Löw bestätigt: "Alle sind gut drauf". Bastian Schweinsteiger hat allerdings einen Bluterguss in der Wade, den er sich im Champions-League-Finale zugezogen hat. "Leicht angeschlagen" wird er am Dienstag nur eine Lauf- und Konditionseinheit bestreiten. Löw möchte kein Risiko gehen und bei ihm von Tag zu Tag entscheiden. So oder so brauche er aber noch Extra-Einheiten. Miroslav Klose und Per Mertesacker sieht der Bundestrainer "absolut im Soll".

Vor dem Test am Donnerstag in Leipzig (20.30 Uhr) gegen Israel verriet er zudem, dass Kapitän Philipp Lahm auf links verteidigen wird. Ein Fingerzeig für die EM? Nein. Es sei keine endgültige Entscheidung. Auf der rechten Seite sei der Einsatz von Jerome Boateng denkbar. Gegen die Schweiz hatten noch Marcel Schmelzer und Benedikt Höwedes die beiden Außenpositionen inne. In der Innenverteidigung ließ er sich noch keine Aufstellung entlocken. "Sie sind alle (Anm.d.Red.: Badstuber, Mertesacker, Hummels) in der Lage zusammen zu spielen." Und auf die Frage, ob ihm der Auftritt gegen die Schweiz mit fünf Gegentoren Sorgen bereitet, sagte er: "Sie können für sich entscheiden, ob sie sich Sorgen machen". Löw machte nicht den Eindruck, als würde er sich Sorgen machen.

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