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Nach EM-Quali ist für Constantini Schluss

Österreich: Daum, Rehhagel, Foda, Pezzaiuoli im Gespräch

Nach EM-Quali ist für Constantini Schluss

Wird nach der EM-Quali seine Sachen packen: Der Vertrag von Österreichs Nationalcoach Didi Constantini wird nicht verlängert.

Wird nach der EM-Quali seine Sachen packen: Der Vertrag von Österreichs Nationalcoach Didi Constantini wird nicht verlängert. Getty Images

Mit dem torlosen Remis am Dienstagabend gegen die Türkei verspielte Österreich seine allerdings eh nur noch theoretisch letzte Chance auf eine Qualifikation für die EURO 2012 in Polen und der Ukraine. Mit acht Punkten aus acht Partien hat die Alpenrepublik in der "deutschen" Gruppe A zwei Runden vor Schluss auf Rang vier liegend keine Möglichkeit mehr, die ersten zwei Plätze noch zu erreichen.

"Wir haben gestern unsere letzte Chance nicht realisiert, damit hat sich die Situation verändert. Es ist absehbar, dass für eine Verlängerung des Vertrages zwischen dem ÖFB und Constantini keine Mehrheit erzielbar sein wird und daher der Vertrag mit dem 31. Dezember 2011 ausläuft", sagte ÖFB-Präsident Leo Windtner.

EM-Qualifikation - 10. Spieltag
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EM-Qualifikation - Tabelle - Gruppe A
Pl. Verein Punkte
1
Deutschland Deutschland
24
2
Türkei Türkei
14
3
Belgien Belgien
12

Vorausgegangen war eine mehrstündige Sitzung der ÖFB-Verbandsspitze in einem Wiener Hotel. Dabei wurde die Entscheidung getroffen.

Eine sofortige Trennung von Constantini stand aber nicht im Raum. "Er wird das Team bis November betreuen. Hintergrund: Es ist mehr als augenscheinlich, dass es keinen Bruch zwischen Teamchef und Mannschaft gibt", begründete Windtner die Beschlussfassung des Verbands. Für zwei Spiele wird Constantini, der im März 2009 auf den Tschechen Karel Brückner folgte, also ein Nationaltrainer auf Abruf sein.

"Bin ich enttäuscht? Es hält sich in Grenzen. Diese Reaktion war zu erwarten."

Didi Constantini

Nach einem ansprechenden Start kamen Hoffnungen auf einen sportlichen Aufschwung des A-Teams auf, diese wurden aber im Verlauf seiner weiteren Amtszeit nicht erfüllt. Österreich ist in der Weltrangliste bis auf Rang 68 abgerutscht, in diesem Jahr gelang in bisher acht Länderspielen nur ein Sieg. Am 7. Juni gewann Österreich zuhause gegen Lettland mit 3:1.

Constantini wurden aber nicht nur die fehlenden Erfolge, sondern auch sein Auftreten in der Öffentlichkeit zum Verhängnis. Zwischen ihm und den Spielen soll es des Öfteren zu Kontroversen gekommen sein, auch sein Verhältnis zur Verbandspitze um Präsident Windtner gilt alles andere als vertrauensvoll. Zudem machte er sich durch seinen rüden Umgangston auch bei der einheimischen Presse nur wenig Freunde.

"Ich habe viele Fehler gemacht", räumte Constantini am Mittwoch immerhin selbstkritisch ein. "Bin ich enttäuscht? Es hält sich in Grenzen. Diese Reaktion war zu erwarten."

Sein Nachfolger steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Da das Ende der Ära Constantini aber abzusehen war, wurden in letzter Zeit bereits mehrere Namen als mögliche Nachfolgekandidaten in den Ring geworfen. Einen Schnellschuss wird es nicht geben, vielmehr sei der Verband nun in der Lage, "keine Interimslösung zu benötigen", wie Windtner es ausdrückte. "Aber wir werden uns ab sofort auf Teamchefsuche begeben."

Foda, Daum, Rehhagel und Pezzaiuoli im Gespräch

Der neue Mann für das A-Team soll auf alle Fälle deutsch sprechen, wie Windtner betonte. Zuletzt waren immer wieder die Namen Franco Foda, Christoph Daum, Toni Polster oder Otto Rehhagel gehandelt worden, auch Marco Pezzaiuoli, ehemaliger Trainer von 1899 Hoffenheim, soll im Gespräch gewesen sein.

Einziger Mann aus der heimischen Liga ist Foda, der seit dem Jahr 2006 Sturm Graz trainiert. In der abgelaufenen Saison führte er die Steirer zur Meisterschaft und feierte so den größten Erfolg seiner Trainerkarriere. Toni Polster ist derzeit als Trainer des Fünftligisten SC Wiener Viktoria beschäftigt.