EM

Deutschland gegen Polen in Danzig

Lato sieht Sicherheit als oberstes Problem

Deutschland gegen Polen in Danzig

Sieht die Sicherheitslage als große Herausforderung an: Polens Verbands-Präsident Grzegorz Lato.

Sieht die Sicherheitslage als große Herausforderung an: Polens Verbands-Präsident Grzegorz Lato. imago

Eigentlich sollte die Warschauer Arena, in der am 8. Juni 2012 das EM-Eröffnungsspiel stattfinden soll, am 30. Juni einzugsbereit ein. Doch die Arbeiten verzögerten sich, der Termin kann definitiv nicht eingehalten werden. Das geplante Eröffnungsspiel zwischen den Nachbarländern Polen und Deutschland am 6. September musste deshalb nach Danzig verlegt werden.

Allerdings gibt es auch in der Hafenstadt Verzögerungen. Wegen der noch nicht abgeschlossenen Arbeiten an der EM-Arena in der Hafenstadt musste das Testspiel der Polen am letzten Donnerstag gegen Frankreich in ein Klub-Stadion nach Warschau verlegt werden.

Polens Präsident Donald Tusk erklärte, dass das Nationalstadion am 30. November seiner Bestimmung übergeben werden könnte. "Dieser Termin ist glaubwürdig", versicherte Tusk.

UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino gab sich aber auf der "One year to go"-Pressekonferenz im Kulturpalast von Warschau optimistisch: "Selbst wenn "eine Autobahn nicht komplett fertig" oder "ein Stadion etwas später als geplant" eröffnet werde, "beunruhigt uns das nicht". Infantino räumte zwar ein, dass sowohl in der Ukraine als auch in Polen "noch viel zu tun" sei. "Aber wir haben absolut keinen Zweifel: Polen wird bereit sein, die Ukraine wird bereit sein", so der Italiener.

Eine Herausforderung stellt aber die Gewaltproblematik dar, wie Lato einräumen musste. "Unsere größte Herausforderung ist die Sicherheit", sagte der 61-Jährige. Seit längerer Zeit wird der polnische Fußball immer wieder von Exzessen durch Hooligans erschüttert. Zuletzt kam es im Mai beim Pokalfinale zu schweren Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Fanlagern sowie den Sicherheitskräften.

Noch größere Probleme gibt es in der Ukraine, dem Co-Gastgeber der EURO 2012. Doch Vizeregierungschef Boris Kolesnikow gibt sich optimistisch: "Die Projekte sind zu 75 bis 85 Prozent fertig." Für das Prestigeprojekt gilt das nicht: Die Arbeiten am Olympiastadion in Kiew, in dem am 1. Juli 2012 der Ball im EM-Finale rollen soll, sind weit im Verzug.

Neben der politischen Einflussnahme stellt besonders die Kostenexplosion ein großes Problem dar. Dreimal so teuer wie ursprünglich geplant kommt den ukrainischen Steuerzahlern mittlerweile die EM. Etliche Investitionen scheinen zudem nicht an den dafür vorgesehenen Orten anzukommen, was zu Verzögerungen beim Straßen- und Hotelbau führt.