EM

Matthäus-Elf spielt nur remis

EM-Qualifikation: Schweiz verpasst Sensation in England

Matthäus-Elf spielt nur remis

Kein Sieger: Burak Yilmaz (li.) im Zweikampf mit Belgiens Steven Defour.

Kein Sieger: Burak Yilmaz (li.) im Zweikampf mit Belgiens Steven Defour. Getty Images

Gruppe A: Last-Minute-Sieg Deutschlands - Belgien vs. Türkei ohne Sieger

Mario Gomez hat die makellose Bilanz der deutschen Nationalelf gerettet: In Wien sah es lange so aus, als ob Österreich dem großen Nachbarn ein nicht unverdientes 1:1 abtrotzen könne - doch der Bundesliga-Torschützenkönig war kurz vor dem Ende per Kopf zur Stelle und erzielte nach Lahm-Flanke den Siegtreffer (90.). Schon in der 44. Minute hatte der Bayern-Stürmer und Klose-Vertreter die Gäste in Führung gebracht. Mit einem Treffer aus zwei Metern überwand er dabei zudem sein persönliches Trauma aus dem 1:0 gegen die Austria vor drei Jahren bei der EM, als er genau aus dieser Position das Ziel verfehlt hatte.

Arne Friedrich hatte mit einem Eigentor (50.) unfreiwillig für den Ausgleich gesorgt. Österreich war mit fünf Bundesliga-Legionären angetreten: Pogatetz (Hannover 96), Fuchs (FSV Mainz 05), Alaba (1899 Hoffenheim), Hoffer (1. FC Kaiserslautern) und Harnik (VfB Stuttgart) standen in der Startelf.

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Den zweiten Platz hinter Deutschland hat Belgien mit einem 1:1 gegen die Türkei verteidigt. Marvin Ogunjimi erzielte bereits in der 4. Minute den Führungstreffer für die "Roten Teufel". Burak Yilmaz glich in der 22. Minute zwar aus, doch für die Gäste um Trainer Guus Hiddink war das Remis ein erneuter Dämpfer im Kampf um den Play-off-Platz. Dabei hatten sie noch Glück, dass Axel Witsel in der 75. Minute einen Foulelfmeter in die Wolken schoss. Deutschland hat somit einen Vorsprung von sieben bzw. acht Punkten auf die beiden Konkurrenten und kann diesen mit einem Sieg in Aserbaidschan weiter ausbauen und die direkte EM-Qualifikation fast perfekt machen.

Das Kellerduell gewann Kasachstan gegen die von Berti Vogts trainierten Aserbaidschaner mit 2:1 (0:0) und hat nun ebenso wie der Kontrahent drei Punkte auf dem Konto. Die Vogts-Elf empfängt Deutschland am Dienstag (19 Uhr). Für Kasachstan bedeutete der Dreier die ersten Tore und Punkte im laufenden Wettbewerb, für Aserbaidschan die Niederlage im Vergleich zum Sensationssieg über die Türkei im Oktober einen herben Rückschlag. Stürmer Gridin war mit seinem Doppelpack (57. und 68.) entscheidender Mann, Nadirow glich zwischenzeitlich aus.

Gruppe B: Führungstrio im Gleichschritt

In der Gruppe B löste Russland Samstag seine Hausaufgabe gegen Armenien nach Anlaufschwierigkeiten mit 3:1. Mann des Tages war Pavlyuchenko, der nicht nur Pizzellis Führungstreffer (25.) postwendend egalisierte (26.), sondern sich auch im zweiten Durchgang für die weiteren Tore verantwortlich zeigte (59., 73., Elfmeter).

Eine Pflichtaufgabe erwartete die drittplatzierte Slowakei gegen Andorra, doch die Mannschaft um den ehemaligen Mainzer Karhan mühte sich nur zu einem ganz knappen 1:0-Heimsieg. Das Tor des Abends erzielte immerhin Karhan. Spitzenreiter Irland untermauerte in Mazedonien seine Favoritenrolle, gewann durch zwei Tore von Robbie Keane mit 2:0 und setzt sich damit wieder an die Spitze der Gruppe.

Gruppe C: Slowenien legt vor, Italien kontert

Abgespeckt kommt das Programm in Gruppe C daher. Der ungeschlagene Tabellenführer Italien kam am Freitagabend in Modena zu einem 3:0-Pflichtsieg gegen Estland, es war der fünfte Sieg im sechsten Spiel. Die Tore für die Gastgeber erzielten Guiseppe Rossi (21.), Antonio Cassano (39.) und Giampaolo Pazzini (68.). Slowenien konnte sich zuvor trotz Unterzahlspiel (Suler sah in der 25. Minute Rot) beim Underdog von den Färöer-Inseln mit einem 2:0 von den zuvor punktgleichen Serben absetzen und sicherte den zweiten Tabellenplatz.

Gruppe D: Les Bleus misslingt Revanche

Auch in Gruppe D werden nur zwei Partien absolviert. Rumänien schlug am Freitag Bosnien-Herzegowina klar mit 3:0 (2:0). Der in Stuttgart in Ungnade gefallene Marica empfahl sich mit zwei Treffern (41., 55.) für potenzielle neue Arbeitgeber. Mutu (37.) hatte den zweiten Sieg der Rumänen eingeleitet und hielt damit die Hoffnung auf den zweiten Tabellenplatz aufrecht. Dzeko & Co. stehen dagegen unter Druck und dürfen sich am Dienstag gegen Albanien keinen weiteren Ausrutscher erlauben.

Laurent Blanc

Laurent Blanc kam mit den Franzosen in Weißrussland nicht über ein 1:1 hinaus. Getty Images

Im zweiten Spiel verpasste Frankreich in Weißrussland die Revanche für die bittere 0:1-Niederlage im Hinspiel, die die Krise des französischen Fußballs zunächst verschärft hatte, ehe sich die Equipe Tricolore unter Coach Laurent Blanc deutlich stabilisierte. In Minsk reichte es nur zu einem 1:1. Ausgerechnet Eric Abidal avancierte zum Unglücksraben auf Seiten der Franzosen. Dem Verteidiger vom spanischen Champions-League-Sieger FC Barcelona, der nach erfolgreicher Operation wegen eines Lebertumors sein Comeback in der Nationalmannschaft feierte, unterlief in der 20. Minute ein Eigentor zum 0:1. Zwar gelang Teamkollege Florent Malouda nur zwei Minuten später der Ausgleichstreffer, doch zu mehr reichte es für Frankreich nicht. Die EM-Qualifikation ist aber angesichts eines Vier-Punkte-Vorsprungs auf die Weißrussen des deutschen Trainers Bernd Stange weiter in Reichweite.

Gruppe E: Siege für die Skandinavier

Finnlands Ausbeute aus bisher vier Partien war mit drei Punkten mau. Mau war am Freitagabend auch das Ergebnis beim Tabellenletzten San Marino, das "nur" mit 1:0 besiegt wurde. Der Noch-Hannoveraner Forssell sorgte in der 41. Minute für den Siegtreffer. Näher dran an der EM-Qualifikation sind die Schweden, die in Moldawien standesgemäß mit 4:1 gewannen. Johan Elmander (30., 58.) von den Bolton Wanderers erzielte einen Doppelpack.

Gruppe F: Griechen stehen wieder ganz oben

Auf zwei Abende verteilte sich der Spieltag in Gruppe F. Kroatien legte gegen Georgien am Freitag in Split mit einem 2:1-Sieg vor und übernahm mit 13 Punkten erst einmal die Tabellenführung von den bis dato unbesiegten Griechen (12).

Am Samstag eroberte Ex-Europameister Griechenland durch einen 3:1 (2:0)-Erfolg gegen das punktlose Schlusslicht Malta die Tabellenführung von den Kroaten zurück. Die Tore für die Hellenen erzielten der Schalker Kyriakos Papadopoulos (26.) und zweimal Giannis Fetfatzidis (8., 64.).

Israel hat derweil mit einem 2:1-Erfolg in Lettland seine Ambitionen unterstrichen und nun auch schon 13 Punkte auf dem Konto. Benayoun (19.) und Ben Haim (43, Strafstoß) stellten die Weichen schon vor der Pause auf Sieg. Mehr als Caunas Anschlusstreffer (62.) war für den tabellenvorletzten Lettland nicht mehr drin.

Gruppe G: Schweiz verpasst Big Points

Zurückgeschlagen: Ashley Young (Mitte) hat das 2:2 für England gegen die Schweiz erzielt.

Zurückgeschlagen: Ashley Young (Mitte) hat das 2:2 für England gegen die Schweiz erzielt. Getty Images

Die "Three Lions" - ohne den verletzten Carrick und den gesperrten Rooney - kamen am Samstagabend in London gegen die Schweiz mit einem blauen Auge davon. Die Eidgenossen unter Trainer Ottmar Hitzfeld gingen durch einen Doppelschlag des Leverkuseners Barnetta mit 2:0 in Front und waren auch gutem Wege, vielleicht doch nochmal ins Rennen um die Tickets nach Polen und in die Ukraine einzugreifen. Bei seinen beiden direkt verwandelten Freistößen durfte sich Barnetta über tatkräftige Mithilfe von Englands Schlussmann Joe Hart freuen. Doch ein Strafstoß von Lampard und schließlich Ashley Youngs Ausgleich zum 2:2-Endstand vor 88.000 Zuschauern im Wembley- Stadion kosteten die Schweiz wichtige Punkte. England bleibt ungeschlagen und mit elf Punkten aus fünf Spielen auf Kurs.

1:1 in Montenegro: Matthäus und die Bulgaren fast chancenlos

Durch die Unentschieden blieb der Rückstand der Schweizer und der Bulgaren (jeweils 5 Punkte) auf das Spitzenduo England und Montenegro (beide 11) bei sechs Zählern. Für die Minimalisten aus Montenegro war es das erste Gegentor im fünften Spiel, ohne das die Balkankicker sogar die Engländer von der Spitze verdrängt hätten. Radomir Djalovic hatte Montenegro in Führung gebracht (53.), Iwelin Popov glich für die Bulgaren, bei denen Matthäus erstmals den eingebürgerten Brasilianer Marcos Marquinhos einsetzen durfte, aus (66.).

Gruppe H: Portugal vollzieht den Führungswechsel

Portugals Start in die Qualifikation war alles andere als gelungen, einem Remis gegen Zypern folgte die 0:1-Pleite in Norwegen. Insofern standen die Iberer mächtig unter Druck, doch diesem hielten sie stand. Durch ein knappes 1:0 gegen Norwegen, das Helder Postiga mit einem Treffer in der 53. Minute sicherstellte, setzen sich die Portugiesen an die Spitze des Tableaus. Allerdings haben in dieser Gruppe nun drei Teams zehn Zähler, da auch die Dänen in Island mit 2:0 gewinnen konnten.

Gruppe I: Rückschlag für Litauen

Liechtenstein fuhr mit einem 2:0 gegen Litauen die ersten Punkte ein. Die Balten verloren mit der Pleite beim Underdog den Anschluss an den Tabellenzweiten Tschechien, der nun weiter fünf Zähler entfernt ist.