EM

Griechen und Santos unter Druck

Richtungsweisendes Spiel in Zagreb

Griechen und Santos unter Druck

Einer der jungen Hoffnungsträger der Griechen: Sotiris Ninis.

Einer der jungen Hoffnungsträger der Griechen: Sotiris Ninis. imago

Beim Heimauftritt in Piräus gegen Georgien kamen die Hellenen gegen das kämpferische Team von Trainer Temuri Ketsbaia nicht über ein enttäuschendes 1:1-Remis hinaus. Zudem scheinen die vielen Veränderungen rund ums Team für zusätzliche Unruhe zu sorgen. Der Druck der Fans und der nicht gerade als kritikscheu bekannten griechischen Medien auf das Team und auf den neuen Trainer wächst täglich. Sollte heute in Zagreb gegen Kroatien (Anstoß: 20.45 Uhr) eine Niederlage folgen, weist Griechenland schon nach zwei Spieltagen zum größten Konkurrenten um den direkten Qualifikationsplatz einen schwer einzuholenden fünf Punkte-Rückstand auf.

Panik brauchen wir nicht, wir haben noch alle Chancen.

Griechenland-Trainer Fernando Santos

Fernando Santos versucht im Vergleich zu seinem Vorgänger Rehhagel seinen Spielern ein klares System für einen offensiven und attraktiveren Fußball vorzugeben. Das anfängliche 4-4-2 mit Raute gegen Georgien brachte jedoch mehr Probleme als gedacht.

Zudem versucht der 55-jährige Santos, der durch sein langjähriges Engagement bei den Großklubs die griechische Liga bestens kennt, auf jüngere Akteure zu setzen. So werden zurzeit mit Torhüter Sifakis (25), Abwehrchef Papastathopoulos (22) und den eingewechselten Ninis (20) und Mitroglou (21) gleich vier jüngere Spieler eingebaut. So sollen auch die freiwilligen Rücktritte von Amanatidis und Kyrgiakos kompensiert werden. Dafür wurden frühere Stammkräfte unter Rehhagel wie Charisteas, Chalkias und Patsatzoglou gar nicht eingeladen.

Santos' Sorgenfalten ("Panik brauchen wir nicht, wir haben noch alle Chancen") bezüglich des heutigen Spiels wurden zudem größer, als er am Montag seinen Linksverteidiger Spyropoulos (traf am Freitag um 1:1-Ausgleich) verletzt nach Hause schicken musste. Für ihn debütiert der Frankfurter Giorgos Tzavellas im "blau-weißen" Trikot. Auch der frühere Bremer Tziolis (jetzt Santander) soll als zweite defensive Absicherung im Mittelfeld neben Katsouranis auflaufen. Dagegen muss Eintracht-Stürmer Gekas seinen Kollegen Samaras und Salpigidis weichen.

Bilic baut auf Bundesliga-Legionäre

Bei den Gastgebern um Coach Slaven Bilic, die mit einem lockeren 3:0-Erfolg in Lettland (Torschützen: Olic, Petric, Srna) erfolgreich in die EM-Qualifikation starteten, sollen am Abend im Stadion Maksimir bekannte Gesichter aus der Bundesliga auflaufen. Der Hoffenheimer Simunic soll die Abwehr zusammenhalten, während vorne der Hamburger Mladen Petric und Bayern-Stürmer Ivica Olic für Torgefahr sorgen sollen. Der Neu-Wolfsburger Mandzukic und der Münchner Pranjic müssen sich dagegen voraussichtlich mit einem Platz auf der Reservebank begnügen.

Georgios Vavritsas