Mann des Spiels: Laurentiu Reghecampf erzielte auf dem Tivoli einen Doppelpack. dpa
Bei Aachen stellte Trainer Michael Frontzeck nach dem 3:3 gegen Hamburg auf drei Positionen um: Für Stehle begann Pinto, für den am Fuß verletzten Herzig stand Sichone und für Heidrich Ibisevic in der Startelf. Bei den Bayern stand Rensing für den sich bereits in der Winterpause befindlichen Stammkeeper Kahn im Kasten. Im Vergleich zum 4:0-Erfolg in Mainz blieb dies die einzige Änderung.
Auf dem ausverkauften Tivoli begann der FC Bayern stark: Schweinsteiger (5.), Makaay (6.) und Pizarro (8.) hatten die frühe Führung bei drei guten Chancen auf dem Fuß. Doch das Tor fiel auf der anderen Seite: Reghecampf verwandelte einen indirekten Freistoß aus 18 Metern per Kunstschuss in den linken Winkel (11.).
Die technisch überlegenen Münchner antworteten mit wütenden Attacken, Aachens Defensive geriet gehörig unter Druck und ins Schwimmen, konnte aber in dieser Phase mit vereinten Kräften einen Torerfolg der Gäste verhindern. Nach gut 20 Minuten befreite sich die kampfstarke Alemannia, Ibisevic verpasste im Anschluss an einen Freistoß das 2:0 (20.). Auf der anderen Seite schoss Schweinsteiger in einer nun abwechslungsreichen Partie nach toller Vorarbeit von Sagnol Zentimter über den Querbalken (24.). Der nach schneller Stafette prima freigespielte Ibisevic wiederum zögerte frei vor Rensing knapp im Strafraum zu lange mit dem Abschluss (26.).
Bayern kam dann in der Schlussviertelstunde vor dem Kabinengang noch zu einer klaren Gelegenheit durch Salihamidzic, dessen Schuss Straub mit einer Glanztat zur Ecke abwehrte (33.). Was dann folgte, sorgte zumindest bei den mit den Gelb-Schwarzen sympathisierenden Fans für einen Freudentaumel: Zunächst schlug Reghecampf ein zweites Mal zu, als er im Strafraum Ottl und auch Sagnol umkurvte und per Flachschuss aus zehn Metern seinen zweiten Treffer erzielte (39.). Damit aber nicht genug: Ebbers schloss einen mustergültigen Konter über Fiel und Lehmann kurz vor dem Pausenpfiff frei vor Rensing ab, schob den Ball am herausstürzenden Keeper vorbei zum 3:0 ins Netz (44.).
Das Achtelfinale
Bayern-Coach Felix Magath reagierte, brachte nach Wiederanpfiff Podolski für Ottl. Und der Nationalspieler führte sich blendend ein, erzielte nach Zuspiel des nun etwas weiter zurückgezogen spielenden Makaay den schnellen Anschlusstreffer (47.). Der Cup-Verteidiger drückte, und die Alemannia hatte Glück, dass Schiedsrichter Fahndel Klitzperas "liebvolle" Umklammerung von Gegenpart Pizarro nicht mit einem Elfmeter ahndete (54.).
In einem weiterhin schnellen und packenden Pokalfight konterte Aachen nurmehr vereinzelt, hätte allerdings nach Zusammenspiel von Ibisevic und Reghecampf fast für die Vorentscheidung gesorgt (57.). In der Folge wurde die Dominanz der Magath-Elf immer größer, die Hausherren konnten sich nur selten konstruktiv aus der Defensive lösen. Folgerichtig erzielte van Bommel mit schönem Rechtsschuss aus 16 Metern hoch ins rechte Eck das 2:3 (68.).
Nächste Saison vielleicht schon Teamkameraden? Van Bommel und Schlaudraff. imago
Das Spielgeschehen verlagerte sich nun fast ausschließlich in die Hälfte der Heimelf - bei Makaays Schuss von der Strafraumgrenze hatte Straub nach unorthodoxer Abwehr Glück, dass der Ball Zentimeter links vorbeisegelte (74.). Und der Niederländer stand elf Minuten Bayern-Druck später erneut im Blickpunkt, als er einen tollen Pass von Sagnol technisch brillant annahm und nur Heidrichs langes Bein beim Schuss des Goalgetters den Ausgleich verhinderte. Der unter anderem vom Gegner umworbene Schlaudraff sorgte dann mit einem fulminanten Sololauf an drei Gegenspielern vorbei für die Entscheidung: Der Nationalspieler schloss aus 13 Metern per Rechtsschuss ins linke Eck zum 4:2 ab.
Der Tivoli ist kein gutes Pflaster für die Bayern: Aufsteiger Aachen kegelte den Pokalverteidiger wie zuletzt 2004 erneut aus dem Wettbewerb, verhinderte damit die Chance der Magath-Elf auf das Pokal-"Triple" und steht nun im Viertelfinale.