Olympia

Hrubesch: "Wir leben noch!"

Gnabry wird in den höchsten Tönen gelobt

Hrubesch: "Wir leben noch!"

Musste am Seitenrand lange zittern, ehe doch noch das 3:3 fiel: DFB-Trainer Horst Hrubesch.

Musste am Seitenrand lange zittern, ehe doch noch das 3:3 fiel: DFB-Trainer Horst Hrubesch. Getty Images

Aus Salvador de Bahia berichtet Michael Pfeifer

So verdammt eng lagen das Aus und das Weiterkommen für die DFB-Auswahl am Sonntagabend zusammen. Einen nur um Zentimeter in der Mauer abgefälschten Freistoß von Serge Gnabry, der den späten 3:3-Ausgleich bescherte . Bereits der dritte Turniertreffer des England-Legionärs vom FC Arsenal, der zuvor schon beim 2:2 gegen Mexiko getroffen hatte und gegen Südkorea auch den 1:1-Ausgleich besorgt hatte.

Spielersteckbrief Gnabry
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1
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"Er hat uns den Arsch gerettet", formulierte es Timo Horn treffend. "Er ist unser Retter", sagte Matthias Ginter. "Er ist wahnsinnig agil, wenn er den Ball hat. Wenn er im Tempo ist, ist er sehr schwer zu stoppen. Wir wissen alle, was wir an ihm haben - und hoffen natürlich, dass wir das so fortsetzen können."

Bescheidener Gnabry

"Ich versuche, der Mannschaft zu helfen, deswegen bin ich hier", blieb Gnabry auf dem Boden. Dafür lobte ihn der Trainer gebührend: "Er hat es zweimal super gemacht. Für mich ist das keine Überraschung. In den letzten zwei, drei Jahren war er nicht immer zu hundert Prozent gesund", erklärte Hrubesch. "Was mich ärgert ist, dass man ihm im Verein nie das Vertrauen gegeben hat. Und man sieht nun, was für ein wichtiger Spieler er sein und auf was für einem Niveau er spielen kann. Er hat es allen gezeigt und bekommt nun hoffentlich auch im Verein die Möglichkeiten, da zu spielen."

Serge Gnabry

Dreht im deutschen Trikot derzeit auf: Arsenal-Profi Serge Gnabry. Getty Images

Fragt sich nur in welchem Verein? Es scheinen Zweifel angebracht, ob der einst als Jungstar in England gefeierte 21-Jährige beim FC Arsenal tatsächlich noch den Durchbruch schafft, bis 2017 steht er dort noch unter Vertrag. "Ja natürlich", entgegnet Gnabry. "Ich habe jetzt zwei schwere Jahre hinter mir und war lange verletzt. Jetzt fühle ich mich so langsam fit, habe eine gute Vorbereitung gespielt bei Arsenal und jetzt auch in Brasilien zwei gute Spiele gemacht. Ich hoffe, dass es jetzt so weiterläuft für mich." Dann könnte auch die Reise bei Olympia für die deutsche Mannschaft noch länger andauern.

Das Weiterkommen in der eigenen Hand

Spielberichte

Am Montag steht erst einmal der Umzug nach Belo Horizonte auf dem Programm. Dort muss am Mittwoch Fidschi mit fünf Toren Differenz besiegt werden, um in jedem Fall aus eigener Kraft das Viertelfinale zu erreichen, auch wenn es im Parallelspiel zwischen Mexiko und Südkorea keinen Sieger gibt. Sogar der Gruppensieg ist bei einem kapitalen Kantersieg für Hrubeschs Mannen theoretisch noch drin. Allerdings droht auch das Aus selbst bei einem zu knappen Sieg. Und weniger als ein Dreier wäre gegen den Außenseiter ohnehin eine Blamage.

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